Alles klar bis ISO 6400
An der Kamera hatte ich meistens das Canon 18–55-mm-Zoomobjektiv (EF-M 18–55mm f/3.5-5.6 IS STM). Auf Kleinbildformat umgerechnet deckt es einen Brennweitenbereich von 29–88 mm ab. Damit ist es sowohl für Landschaften wie auch für Portraits geeignet und ideal für unterwegs. Es fokussiert sehr schnell beim Fotografieren und der Bildstabilisator unterstützt verwacklungsarme Aufnahmen.
Der Bildsensor der EOS M50 liefert eine maximale Fotogrösse von 6000 x 4000 Pixel im 3:2-Format. Das Bildformat kann auf 4:3, 16:9 oder 1:1 umgestellt werden. Neben JPEG nimmt die M50 auch im 14-Bit-Raw-Format auf, das in der neusten Canon-Variante CR3 gespeichert wird. Eine neue, Speicherplatz sparende C-Raw-Option steht ebenfalls zur Auswahl.
Die Bilder aus der Kamera kommen in den Canon-typischen kräftigen Tönen mit hohem Detailreichtum und natürlicher Farbdarstellung daher. Dies jedenfalls in der Bildstil-Einstellung «Standard». Die verschiedenen Stile dürfen in Schärfe, Kontrast, Sättigung und Farbton angepasst werden.
Bei den Beispielfotos aus Marrakesch war die automatische Belichtungsoptimierung der Kamera auf Standard eingestellt und im Programm-Modus «M» ganz ausgeschaltet. Da wir es zum Teil mit sehr grossen Helligkeitsunterschieden zu tun hatten, wurde dort die Tonwertpriorität auf «D+2» erhöht, um noch eine einigermassen gute Zeichnung in den hellen Bildbereichen zu erlangen. Nützte auch dies nichts mehr, half nur noch eine HDR-Aufnahme weiter, zusammengestellt aus mehreren Bildern.
Die EOS M50 zeigt einen sehr guten Dynamikumfang, vor allem bei ISO-Werten um 200. Ein Bildrauschen ist bis ISO 6400 kaum auszumachen. Die Bildinhalte werden klar und detailliert dargestellt. Bei ISO 6400 ist bei 100-prozentiger Betrachtung in dunkeln Bereichen schon etwas Helligkeitsrauschen erkennbar, aber farbige Artefakte oder bunte Pixelsprenkel sind nicht vorhanden beziehungsweise kaum wahrnehmbar. Dadurch wirkt das Rauschen natürlich und stört kaum. Erst in den obersten ISO-Einstellungen wirken die Entrauschungs- und Glättungsfilter der Kamera und verschleifen dann die Kanten.
Chromatische Aberrationen werden von der M50 relativ gut herausgerechnet, sind jedoch bei einer 1:1-Darstellung an besonders extremen Hell-Dunkel-Übergängen als typische grüne und rote, bzw. blaue und gelbe Farbsäume erkennbar. Dies sieht man jedoch nur beim «Pixel-Peeping» in vergrösserter Ansicht. In Standard-Grössen ausgedruckt oder am Bildschirm betrachtet konnten die Fotos durchwegs überzeugen.
Viele Bilder aus den Souks und im «Bahia Palais» enthalten intensive Licht- und Schattenbereiche, die von der M50 recht natürlich wiedergegeben wurden. Dort, wo das menschliche Auge keine Strukturen mehr erkennen konnte, sind sie auch auf den Fotos nicht mehr vorhanden.
Alle Beispielbilder stammen direkt und unverändert aus der EOS M50, lediglich die Grösse wurde reduziert. Die Brennweiten-Angaben sind auf das Kleinbild-Format (35 mm) umgerechnet.
Bluetooth und WiFi
Die EOS M50 lässt sich mit der App Camera Connect von Canon mit iOS- und Android-Mobilgeräten verbinden. Eine Bluetooth-Verbindung mit konstant niedrigem Energieverbrauch ermöglicht die Fernauslösung, den einfachen Wechsel zur WLAN-Verbindung für Live-View-Aufnahmen sowie für das automatische Übertragen von Fotos und Videos auf Mobilgeräte, um sie via soziale Medien zu teilen oder in der Canon-Cloud zu speichern.
Die EOS M50 ist zudem die erste EOS-M-Kamera, die von der Canon EOS Utility zur Fernsteuerung unterstützt wird. Zum Beispiel für «tethered shooting», dem Fotografieren vom angeschlossenen Rechner aus.