TESTBERICHT
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Ausgewogen und edel

Nicht nur an HiFi-Verstäkern kann der Ergo 2 II seine Fähigkeiten entfalten, sondern auch an guten (!) Music-Playern und FLAC - geripptem Klangmaterial.Nicht nur an HiFi-Verstäkern kann der Ergo 2 II seine Fähigkeiten entfalten, sondern auch an guten (!) Music-Playern und FLAC - geripptem Klangmaterial.

Der Ergo 2 II  besitzt eine gute Empfindlichkeit und benötigt keine Kraftwerke, um einen ausreichenden Schallpegel liefern zu können. So entfaltet der Ergo 2 II seine Fähigkeiten, dank pflegeleichten dynamischen Wandlern, nicht nur an speziellen High-End-Kopfhörer-Verstärkern. Auch an normalen Kopfhöreranschlüssen von Vollverstärkern ist er im Element. Ja sogar mit meinem Philips GoGear MP4-Player Muse, ist es eine wahre Freude in FLAC gerippte CDs  anzuhören.

Klanglich wirkt der Ergo 2 Mark II immer edel, ausgewogen und räumlich. Fremd sind ihm sogenannte Strohfeuer-Effekte wie hochbrillante, zischelnde Höhen und sogenannt „zwerchfellerschütternde“ Tiefst-Bässe, die im ersten Moment begeistern, nach kurzer Zeit mit ihrem berüchtigten „Zisch-Bumm-Sound“ unglaublich nerven.

Streicher bringt er ohne Härten, edel und rein. So oft klingen ja hochbrillante und sogenannt „hochauflösende“ Hörer gerade bei hohen Streicherlagen überzeichnet und damit unangenehm kratzbürstig. Nicht so der Ergo 2 II, der stets sanft und diskret wirkt und keine Tonlage bevorzugt. Also genau das Richtige für Leute, die grelle, zischelnde Klänge verabscheuen.

A propos Streicherwiedergabe: Die Frau von Precide-Boss Martin Dürrenmatt, die aus Japan stammende professionelle Violinistin Mieko Dürrenmatt, war bei der klanglichen Auslegung der Ergo-Kopfhörer massgebend beteiligt.

Trotz seines diskreten Auftretens wirkt der Ergo 2 II keineswegs unspektakulär, denn seine Räumlichkeit ist für einen Kopfhörer echt beeindruckend. So ist hier das Abhören einer grossen Kirchenorgel ein wesentlich überzeugenderes Erlebnis als mit einem konventionellen Hörer, bei dem die  Akustik eines grossen Domes  in den relativ kleinen Raum zwischen den beiden Ohren gequetscht wird.

Nach dem bisher gehörten ist aber auch klar, dass Freunde des aufpeitschenden Panik-Sounds hier an der falschen Adresse sind. Der Ergo2 II ist eher ein feinfühliger Klassiker als ein brachialer Technostar. Doch kann er bei gediegenem Jazz und rock-poppigen Sounds die Musikgeniesser locker vom Hocker reissen und herrlich entspannt swingen, ohne sensible Ohren durch grelle Sounds zu peinigen.

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