Elegantes Kraftpaket
Trotz ausladender Abmessungen kaschiert der Endverstärker S5 seine Pfunde (satte 59 kg) sehr geschickt. Dazu tragen die gerundeten Kanten und die schwarze Hochglanzfront bei. Die von oben sichtbaren «Kühlkörper» leisten zwar ebenfalls einen minimen Beitrag zur gesunden Thermik des S5. Vor allem sind sie jedoch eine optische Reminiszenz an den Endverstärker RHB10 aus der Michi-Serie Anfang der 90er-Jahre.
Ein ausgeklügeltes internes Ventilationssystem sorgt in Tat und Wahrheit dafür, dass weder das Gerät noch die Umgebung nennenswert aufgeheizt werden. Zwei «Heatpipes» führen die von den 32 Leistungstransistoren anfallende Restwärme mittels geregelten, unhörbaren Ventilatoren nach hinten ab.
Tatsächlich hält sich die Wärmeentwicklung absolut in Grenzen: Dies selbst dann, wenn der Verstärker die ganze Nacht durchläuft. Rotel spezifiziert für den S5 2 x 500 Watt an 8 Ohm. Dies jedoch in «vernünftigem» Class-AB-Betrieb. Rotel hat diese Schaltungstechnik seit Jahren optimiert und ihren Verstärkern auch ohne hohen Ruhestrom eine exzellente Feindynamik antrainiert.
Class-AB hat gerade in der Leistungsklasse eines S5 den Vorteil, dass im Normalbetrieb – sprich bei gehobener Zimmerlautstärke – kein exzessiver Stromverbrauch anliegt. Zwei massive, eigens von Rotel für die Michi gefertigte Ringkerntransformatoren sorgen jedoch bei Bedarf zusammen mit vier riesigen Sieb-Elkos (à je 47'000 µF) für schier unbegrenzte Stromreserven. Erfreulich: Im Standby-Modus soll ein S5 weniger als 0,5 Watt verbrauchen.
In der hochglänzenden Front des P5 ist ein Display untergebracht, das wahlweise als VU-Meter oder als Spektrum-Analyzer fungiert. Auch die aktuelle Betriebstemperatur wird hier angezeigt. Die Helligkeit des Displays kann in fünf Stufen bestimmt werden. Es lässt sich auf Wunsch ganz ausblenden. An der Rückseite finden sich erstaunlich viele Anschlüsse. So sind parallele Bi-Wiring-Lautsprecherklemmen vorhanden. Die Verbindung zum Vorverstärker sollte, falls möglich, symmetrisch (per XLR) erfolgen.