Absolut stimmiger Sound
Im Hörtest erwies sich das Zusammenspiel von Spendor A7 mit den XM-Komponenten von Exposure als absolutes Dream Team: «Wunderbar süffiger Klang, schön runde Höhen, Streicher einschmeichelnd» notierte der Autor bei der superben Händel-Aufnahme «Tra le Fiamme» (downloadbar: hier). Aber ebenso: «Überzeugende Raumabbildung». Von dieser Kombination aus dreidimensional plastischer Darstellung und stimmiger Hochtonwiedergabe profitierte auch Bachs H-Moll-Messe in der tollen Einspielung von Jordi Savall (downloadbar: hier) – schöner können Stimmen und Originalinstrumente kaum erklingen. Bei aller Klangästhetik fehlte es dennoch nicht an Dramatik und lebendigem Ausdruck, wie die Ouvertüre aus Mozarts «Don Giovanni» zweifelsfrei aufzeigte.
Beeindruckend auch Claudio Arraus «Final Sessions» – teilweise aufgenommen in La Chaud-de-Fonds (downloadbar hier): Der Flügel tonal perfekt ausbalanciert, wie aus einem Guss, mit stabilem Grundton und wunderbar perlendem Diskant. Auch hier die räumliche Abbildung sehr authentisch.
Akustischen Jazz vom Feinsten offeriert das Album «Contra La Indecisión» von Bobo Stenson Trio (downloadbar: hier). Die Spendor A7 groovte ganz wunderbar mit ausnehmend konturiertem Bass, dem es nicht an Tiefgang mangelte. Perkussion wirkte nicht – wie so oft – aufgesetzt, sondern gefiel mit runden, dennoch bestens definierten Schlagzeugbecken. Auch hier wurde der Flügel in seiner ganzen Grossartigkeit in Szene gesetzt. Der Klangcharakter der Spendor-Exposure-Kombi mundet prächtig. So sehr, dass man über das Gerät sehr gerne auch mal lauter hört. Dies zeigte sich auch beim Hörtest-Klassiker «Sucker Row» aus Mark Knopflers Album «Shangri-La» (downloadbar: hier). Selbst wenn mal den Volumenregler richtig aufdreht, bleibt die A7 absolut gelassen und lässt sich zu keinen Misstönen verleiten. Hoher Spassfaktor garantiert.
Interessant war der Vergleich mit einem anderen Verstärker, made in Britain: Angetrieben von einem Cyrus 8.2 mit brandneuer QXR-DAC-Karte (Test demnächst hier auf avguide.ch) zeigte die Spendor A7 zwar eine etwas bessere Feindynamik und noch mehr räumliche Transparenz. Die kraftvoll-runde Klangästhetik, welche die Kombination mit Exposure auszeichnet, blieb jedoch ein Stück weit auf der Strecke. Natürlich ist das auch eine Frage des persönlichen Geschmacks. Dem Autor gefiel das Zusammenspiel von Spendor A7 und Exposure XM jedenfalls deutlich besser – wohingegen der Cyrus 8.2 DAC an einer B&W 805 D3 klar die Nase vorn hatte.
Fazit
Auf die richtige Kombination von Lautsprecher und Elektronik kommt es in Bezug auf den resultierenden Hörspass durchaus an. Dies betreffend kann man dem Zusammenspiel von Spendor A7 und Exposure XM7/XM9 ein tolles Zeugnis ausstellen. Deshalb kann es nur heissen: Kein Brexit – waschechtes britisches High Fidelity lebt und gehört zu Europa. Auch hierzulande werden die Lautsprecher und die Verstärker aus dem südenglischen Sussex ihre Liebhaber finden. Natürlich sind die Preise etwas höher als bei Fernostware – dafür kriegt man aber liebevoll gefertigte Produkte mit authentisch britischem Charakter.