TESTBERICHT
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Fülliger Bass, warm-brillante Höhen

Bei gewähltem aptX HD bringt der EH3 NC unsere HiRes-Klassikaufnahmen mit sehr gefälligem warm-brillantem Klangtimbre. Unüberhörbar ist gerade beim Cello eine gewisse betonte Fülle in den unteren Tonlagen. Bis zu den allerhöchsten Lagen der Streicher wirkt der Klang wohl sehr obertonreich und bemerkenswert gut definiert, aber erstaunlicherweise kaum jemals grell. Cembalo-Aufnahmen verblüffen den Zuhörer mit brillanten, obertonreichen Zupfern. Die verschiedenen Klangregister eines mehrmanualigen Instrumentes werden sehr differenziert wiedergegeben.

Ein fetter, bassbetonter Sound mit eher mässiger Attacke ist beim Album «Big Rocks» von Krokus zu hören. Obwohl die Band hier tüchtig loslegt, haut einem dieser Sound nicht aus den Socken und bleibt soft und gemächlich. Gerade die perkussiven Instrumente könnten etwas mehr Biss zeigen.

An der richtigen Adresse hingegen sind Freunde wohlig warmer Klänge bei Mark Knopflers Album «Tracker». Der Bass wirkt auch hier füllig und nicht sehr konturiert. Betörend schön dann die Gitarrensounds und sehr angenehm, doch charaktervoll begeistert Knopflers dezent rauchige Stimme.

Bei sakralen Choraufnahmen bezaubern die Alt- und Sopranstimmen, während gerade die Tenöre in der mitteltiefen Lage mit viel «Brust» in den Vordergrund treten. Auch Rebecca Pidgeons glockenreine Solo-Stimme erscheint mit sehr schönem, warmem Klangtimbre.

Von aptX HD zu LDAC

Wird von aptX HD auf den LDAC-Codec gewechselt, so gewinnt das Klangbild – wie das auch bei anderen Kopfhörern festgestellt werden konnte – noch ein Quäntchen an Transparenz, Durchzeichnung und Lebendigkeit, ohne aber den Grundcharakter des Hörers zu verändern. Und dass das Thema «LDAC, der Stromfresser» bei den heutigen Kapazitäten der Akkus kaum mehr eine Rolle spielt, kann auch hier festgestellt werden.

Die volle Qualität von HiRes-Aufnahmen erhält man via Kabel – einen guten HiRes-tüchtigen Player mit ordentlicher Endstufe vorausgesetzt. Eine bemerkenswert gute Klangqualität resultiert auch ab USB-Anschluss eines PCs.

Nur mässig aktiver Lärmkiller

Sowohl bei Strassenlärm als auch bei unerwünschter Musik aus dem unteren Stockwerk des Miethauses zeigt der Hörer nur mässige Leistungen. Bewährte Noise-Cancelling-Experten wie der Bose QC35 und der Sony MDR 1000X zeigen deutlich hörbar bessere Leistungen.

Wie es bereits die Messungen angedeutet haben, dringen durch die grossen Ohrpolster deutlich hörbare Lärmanteile in den mitteltiefen Lagen. Sehr gut ist die Dämpfung jedoch bei ganz tiefen Brummgeräuschen.

Was klanglich auffällt: Bei aktiviertem Noise Cancelling wird die untere Mittellage samt Midbass aufgedickt, sodass das Klangbild deutlich an Transparenz verliert. Sehr gut hörbar ist das bei der glockenreinen Stimme von Rebecca Pidgeon, die mit Noise Cancelling aufgebläht wird und zu resonieren beginnt. Die Klangbühne wird schwammig.

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