Differenziert und auf den Punkt gebracht
Nun wird es Zeit für die Königsdisziplin, der Soundcheck steht an. "Jurassic World" in DTS-HD 7.1 soll als Referenz dienen. Steven Spielbergs Fortsetzung des Klassikers "Jurassic Parc" trumpft mit cooler Musik und fetten Soundeffekten sowie einem irren, genetisch manipulierten Saurier auf: die perfekte Blueray für einen Soundcheck.
Wunderschöne Landschaften, schöne klassische Piano-Musik. Der Pioneer VSX-1131 macht sich gut, die Piano-Klänge lösen sich schön von den Umgebungsgeräuschen und zeichnen ein sehr weiträumiges Klangbild. Der Midbass wirkt dabei ausgewogen und nicht zu eng.
Auch bei Dialog lässt sich eine kristallklare Stimmwiedergabe feststellen, fast zu perfekt wirken hier die hohen Töne, hier dürfte der Receiver etwas weniger perfekt und dafür etwas weicher agieren.
Jetzt aber ist es Dinosaurierzeit. Der genetisch manipulierte Supersaurier ist im Anmarsch. Die Bässe wummern, die Spannung fast nicht mehr auszuhalten. Da kommt er näher, Schritt für Schritt. Es fühlt sich an, als ob der Dino im Wohnzimmer steht. Kraftvoll, präzis und mit voller Wucht zeigt sich der Receiver nun von seiner druckvollen Seite. Die 160 Watt pro Kanal, gepaart mit dem Subwoofer, machen hier einen Superjob, nie kommen wir auch nur ansatzweise an die Leistungsgrenzen. Eine sehr gute Performance!
DTS-HD Master Audio, DTS-HD High Resolution Audio, DTS 96/24, DTS-ES/DTS-HD Express sowie die Dolby-Formate TrueHD und Dolby Digital Plus kann der Receiver wiedergeben.
Auch videomässig macht sich der Pioneer ziemlich gut, die Signale werden allesamt sauber abgespielt. Der Ultra HD Pass through mit HDCP 2.2 unterstützt dabei 4K/60p/4:4:4/24-bit, 4K/24p/4:4:4/36-bit, sowie 4K/60p/4:2:0/36-bit. Weiter werden die neuen HDR- und BT2020-Standards unterstützt. Und zu guter Letzt befindet sich auch noch ein Upscaler im Receiver, der 1080p-Signale zu 4K wandelt.
Wieso nicht auch noch DTS:X?
Und weil wir ja schon etwas verwöhnt sind vom "Mittelklasse"-Receiver, legt Pioneer noch einen drauf. Natürlich kann das Gerät auch Dolby Atmos encodieren. Bei Dolby Atmos wird der 3D-Sound mittels Deckenlautsprechern noch verstärkt. Und weil das immer noch nicht alles ist, lässt sich seit Ende September per Firmware-Upgrade (das sich im Gegensatz zu einigen Konkurrenzprodukten kostenlos und direkt über den Receiver installieren lässt) das Gerät DTS:X-tauglich machen.
DTS:X ist die Antwort von DTS auf Dolbys Atmos und stellt ebenfalls eine objektbasierte Audiomischung dar, bei der sich Audioobjekte beliebig in einem virtuellen Raum verteilen lassen können. Dazu werden zusätzliche Lautsprecher über einem bestehenden 5.1-Setup eingerichtet. Gesagt, getan, wir möchten nun die volle Wahrheit hören.
"Congratulations! You are now ready to use DTS:X", zeigt es auf dem Screen. Nach zehn Minuten war das Upgrade gemacht. Eine erneute MCACC-Kalibration der Lautsprecher, und schon geht es in die zweite Runde.
"Snow White & Huntsman" in 4K und DTS:X steht an. Bewusst mit Ohrenmerk auf die soeben gewonnene, neue Ebene von Räumlichkeit lässt mich der Pioneer VSX-1131 nun mit letzter Sicherheit wissen, dass dies ein grossartiges Gerät ist.
Soundeffekte werden so präzis und so detailliert wiedergegeben, dass man sich tatsächlich mittendrin im Film fühlt. Die Ausgewogenheit zwischen Höhen und Bässen ist dabei bemerkenswert und die Dynamik beeindruckend.
Sprachlos und kopfschüttelnd lässt mich der Receiver nach dem Test sein. Eine solche Performance hätte ich nicht erwartet.