TESTBERICHT
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Power & Glory

Etwas eigenwillig am Acryl-Sockel ist die Projektion des Hintergrunds. So sieht man zuweilen auch das Netzkabel, die Leuchte im Hintergrund und die Struktur des Kühlkörpers. Man sollte hinter dem Gerät Ordnung schaffen, nichts liegen lassen und so.Etwas eigenwillig am Acryl-Sockel ist die Projektion des Hintergrunds. So sieht man zuweilen auch das Netzkabel, die Leuchte im Hintergrund und die Struktur des Kühlkörpers. Man sollte hinter dem Gerät Ordnung schaffen, nichts liegen lassen und so.

Bei All-in-One-Konzepten etablierter Marken ist nicht immer klar, ob es nur um einen Lifestyle-Ansatz mit Marken-Begleitung geht, oder ob die audiophilen Gene des Herstellers tatsächlich in das Lifestyle-Gerät übertragen wurden. Die Entwicklung solcher Geräte erfolgt oft fernab vom Markenhersteller selbst, gerne auch bei einem OEM (Original Equipment Manufacturer) und oft irgendwo im Reich der Mitte und nicht im abendländischen Umfeld der romantisch verklärten Manufaktur-Umgebung. Das ist halt meistens nur noch «dort, wo alles begann».

Das ist in der modernen Welt der Musikwiedergabe im Grunde egal. Wichtig ist saubere Arbeit von Entwicklern, die wissen, wie Musik klingen muss. Zu meiner grossen Erleichterung ist das beim Mu-so 2 eindeutig und unverrückbar der Fall. Mein Hörtest brachte die folgenden Erkenntnisse:

Der Mu-so 2 erzeugt eine unglaubliche Dynamik für ein Gerät dieser Grösse. Er spielt selbst bei 70 m2 Wohnfläche in fast jedem Fall laut genug und praktisch ohne hörbare Verzerrungen. Der Bassbereich ist umwerfend eindrücklich, überraschend präzise und trocken wie tiefreichend und darüber hinaus nicht so aufdringlich sichtbar, wie bei anderen Kandidaten, die es darauf anlegen, die Membranen bei der Arbeit zu präsentieren.

Die grosse Überraschung ist die Wiedergabe von Gesangsstimmen und vielen Instrumenten dank einem wirklich wunderbaren Mitteltonbereich. Dieses schwierige Spektrum, das die Gesamtheit der Musik so entscheidend beeinflusst und Emotionen erzeugt. Bravo! Insgesamt löst das Klanggeschehen auch sehr gut auf und das verliert sich bei hohen Pegeln nur langsam. Man kann den feinen Details bei ansteigender Lautstärke relativ lange folgen.

Resultat: Egal ob feingeistiger Barock mit viel Cembalo, grosse Orchester oder Elektro, wärmende Folk-Gesänge oder erdiger Blues, der Mu-so 2 liefert eine Vorstellung ab, die man so schnell nicht vergisst.

Der Mu-so 2 ist kein Hochstapler: Er macht das, was er «können kann», perfekt: Er kann keine grosse Klangbühne präsentieren, weil er kein grosses Stereosystem ist. Er produziert keine diffus angerührten Pseudo-Raumeffekte. Er verzichtet einfach darauf und erzeugt ein Musikgefühl, das irgendwie, wenn auch als gewagter Vergleich anzusehen, an die alten Juke-Boxen erinnert: Er rockt und swingt und man wippt mit den Turnschuhen.

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