Ausprobiert
Zunächst hörten wir die B&W 702 S2 mit und ohne Subwoofer-Unterstützung an. Offengestanden erwartete ich vorab nicht allzu viel Zugewinn, spezifiziert B&W für die ausgewachsene Standbox doch eine untere Grenzfrequenz von immerhin 28 Hz (-6 dB). Und die drei 16,5-cm-Tieftöner bieten an und für sich schon reichlich Schubkraft. Dennoch war der Zugewinn verblüffend – und dies bei allen getesteten Musikarten: Bei Pop und Jazz war es auf Anhieb klar, dass die 702 S2 mit zusätzlichem Subwoofer DB4S einfach mehr Groove und Überzeugungskraft entfaltete.
Der Spassfaktor beim Musikhören wird deutlich gesteigert – interessanterweise nicht nur bei hohen Lautstärken, sondern gerade auch bei Zimmer- und bis zu gehobener HiFi-Lautstärke. Wer nicht auf Nachbarn Rücksicht nehmen muss und auch mal Pegel-Orgien feiern kann, wird erfreut feststellen, dass der DB4S für einen geschlossenen Subwoofer dieser Grösse eine erstaunliche Pegelfestigkeit bietet – und bis in den Grenzbereich durchwegs sauber agiert.
Auch bei grossorchestraler Musik war die Sache schnell klar: Mit Subwoofer kommen klassische Werke einfach souveräner und bombastischer in den Hörraum. Beeindruckend war hier der Zugewinn an räumlicher Information. Wie schon wiederholt festgestellt, sind tiefe bis subsonische Frequenzen für das Mass an Raum-Illusion offenbar mit ausschlaggebend. Wer Orgelmusik mag, wird über den Tiefgang und die Durchhörbarkeit eines solchen Subwoofers der Topklasse sowieso entzückt sein.
Bei eher «trocken» aufgenommener Kammermusik war der Zugewinn durch den Subwoofer nicht sofort hörbar. Sobald aber Cello oder Flügel mit ins Spiel kamen, war die Sache wiederum klar: Der DB4S unterstützt auf subtile, aber nachhaltige Weise die Ganzheitlichkeit der Musikwiedergabe. Dies umso stärker, je mehr Rauminformation eine Aufnahme von Haus aus aufweist.