(Fern-)Bedienung
Die meisten Funktionen können am Master-Speaker vorgenommen werden. Besonders cool ist die Lautstärkenregelung mittels Sensorstreifen auf der Oberseite des Master-Lautsprechers. Man kann nach rechts (lauter) oder nach links (leiser) wischen. Es geht feinfühlig. Für grössere Änderungen wischt man mehrmals. Wenn man auf den Sensorstreifen tippt, erfolgt die Stummschaltung.
Dazu gibt es noch eine ganz konventionelle IR-Fernbedienung, deren Funktionen sehr übersichtlich gestaltet sind. Mit der Fernbedienung kann man auch alle Menüfunktionen abarbeiten inklusive zum Beispiel die Lautstärkenkalibrierung in einem Home-Cinema-Set-up. Die Möglichkeiten zur Klangregelung umfassen einen einfachen Bass- und Höhenregler sowie Soundmode-Einstellungen für Musik, Film, Sprache und Nacht (weniger Dynamik). Dazu gibt es noch die erwähnte Dynamore-Taste für den virtuellen Center, sinnvoll bei TV-Sound und Surround Sound.
Hörspass
Wer sich Aktivlautsprecher wie die Ultima 25 Aktiv oder etwas in der Region anschafft, erwartet vermutlich kaum audiophile Qualitäten, hingegen Hörspass in allen Lebenslagen, die sich im Einflussbereich der Lautsprecher abspielen. Der typische Besitzer dürfte kaum in die Lage versetzt sein, diesem System so etwas wie eine audiophile Nutzung abzuringen. Es erstaunt umso mehr, als dass man es vielleicht doch tun sollte, denn so weit von Klangidealen ist man gar nicht entfernt. Voraussetzung ist, die Klangregelung links liegenzulassen und sich auch nicht in Versuchung führen zu lassen, die effektvolle Wirkung von Dynamore länger als ein paar Sekunden zu erproben. Für Stereo ist das nichts.
Vielleicht haben die Entwickler, wo auch immer ihre Sonne aufgeht, ein wenig getrickst. Der Bassbereich ist nicht wirklich neutral, man könnte von einem Mid-Bass-Bump sprechen, der bei -3 dB Basskorrektur verschwindet. Leider verschwinden auch Anteile, die nicht verschwinden sollten. Und doch hat man mit der Belassung der Grundeinstellung ein sehr süffiges, dynamisches und besonders auch wuchtiges Klangerlebnis mit erstaunlich guter Auflösung im Hochton (Perkussion ist ein Genuss) und man findet auch mit Gesangsstimmen seinen Frieden.
Flight of the Cosmic Hippo von Bela Fleck muss mal wieder herhalten. Die ganz tiefen Bassakkorde sind nicht mehr direkt hörbar, aber gut kaschiert zu erahnen. Im ersten Moment vermisst man nichts und der Moment ist schnell vorbei. Anschliessend gibt es nichts mehr zu vermissen und die Show geht weiter. Marcus Miller kam wuchtig und verblüffend trocken rüber. Gehört auf dem Miles-Davis-Reinkarnationsalbum «Tutu revisited». Die Ausnahme-Aufnahme macht sich ausgezeichnet mit den Ultima 25 Aktiv.
Stimmlich war ich mir nicht so sicher. Diana Krall singt immer ein wenig durch die Nase und «Isn't it romantic» habe ich besser in Erinnerung. Die wunderbare Gabi Hartmann (Album: «Gabi Hartmann») hingegen kam beschwingt, jugendlich/lieblich ins Gemüt. Sogar Renée Fleming «Oh sleep why dost thou leave me» klang sehr reizvoll und betörend. Da kann man unmöglich auch noch Zeitung lesen. Um die synthetischen Gefilde noch auszuloten, kamen Boris Blank mit Malia noch ins Geschäft. «Celestial Echo» warf mich echt um. Die Wucht und die Grösse des Raums waren ein cooles Erlebnis. Gregory Porters Klassiker «Liquid Spirit» hingegen wirkte etwas grell und heftig.
Ich verwendete für den kritischen Hörtest einen externen DA-Wandler von Merason, die Musik kam von meinem Roon-Server. Im Vergleich fiel die Klangqualität mit Bluetooth schon ab, und der Mittelweg war die USB-Schnittstelle vom PC zur integrierten Soundkarte der Ultima 25 Aktiv. Man kann das Klangpotenzial mit zusätzlichem HiFi-Gerät gut ausreizen. Das System ist ja für zuhause gedacht, wo man nicht auf Bluetooth beschränkt ist.
Wer die akustische Lupe mitführt und sich akribisch auf das Einschwingen oder Ausschwingen – wovon auch immer – fokussiert, dessen audiophiles Gemüt kommt wohl nicht ins Lot. Wer sich mit Freude und Genuss ganz locker der Musik hingibt, kommt auf seine Kosten.
Fazit
Die Ultima 25 Aktiv sind eine tolles, aktives Stereo-Set mit vielen Anwendungsmöglichkeiten, überzeugenden Klangeigenschaften und einem ausgezeichneten Preis-Leistungs-Verhältnis. Die Bedienung ist zudem einfach, intuitiv und irgendwie cool. DAB+ und FM-Radio sind integriert und ohne Umwege zu bekommen. Das ist eine kluge Idee, weil sie die Gewohnheiten vieler Menschen abholt.