TESTBERICHT
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Highfidele Klänge im Wohnraum

Die Ultima 20 MK2 kann aufs oder ins Regal gestellt werden. Sie klingen aber – wie alle kleinen Boxen – am räumlichsten auf, wenn sie auf Standfüsse gestellt werden.Die Ultima 20 MK2 kann aufs oder ins Regal gestellt werden. Sie klingen aber – wie alle kleinen Boxen – am räumlichsten auf, wenn sie auf Standfüsse gestellt werden.

Nun kommt es zu einem ersten Hörtest, und die Ultima 20 zeigen – auf einem Regal platziert – was sie können. An meinen leistungsstarken Forte-Audio-Vintage-Verstärkern sind sie natürlich etwas übermotorisiert. Also achte ich darauf, sie nicht zu überlasten. Der Klang ist sehr sympathisch und gefällt bereits nach den ersten paar Takten.

Zu hören ist ein knackiger, spritziger Sound mit recht tiefen, flotten Bässen sowie auch bei höheren Pegeln sehr angenehmen Mitten und Höhen. Auch klassische Musik erscheint ausgewogen, sauber und gefällig. Die Ultima 20 MK2 machen in diesem kleineren Abhörraum einen tadellosen Eindruck. So erscheinen diese Boxen als die geeigneten Heim-Lautsprecher für Marcos Zimmer zu sein.

Mit gehörigem Punch und einem wirklich hörenswerten Klang-Theater warten die Theater 500S auf. Sie reichen im Bass noch etwas tiefer als die Ultima 20 und bieten ein spritziges, vitales Klangbild. In Bezug auf Ausgewogenheit und Transparenz können sie gut mithalten und zeigen auch bei anspruchsvoller Klassik bemerkenswert gute Resultate. So sind wir sehr gespannt, wie sich diese Boxen als Abhörmonitoren im Nahfeld behaupten werden.

Theater im Nahfeld

Die Theater 500S bewährte sich nicht nur im normalen Wohnräumen, sondern auch im Übungsraum als semiprofessioneller Abhörmonitor im Nahfeld.Die Theater 500S bewährte sich nicht nur im normalen Wohnräumen, sondern auch im Übungsraum als semiprofessioneller Abhörmonitor im Nahfeld.

Marcos neuer Übungsraum ist akustisch so bedämpft, dass er einem schalltoten Raum gleicht. Das heisst, dass es praktisch keine Reflexionen gibt und der Einsatz im Nahfeld als sinnvoll erscheint.

Und schon der erste Einsatz der Theater 500S führt zu einem echt audiophilen Erlebnis. Natürlich werden zunächst Eigenaufnahmen von Marco angehört und es zeigt sich rasch, dass die Theater 500S in der Lage sind, die Unterschiede zwischen erstklassigen und mittelmässigen Aufnahmen glasklar aufzudecken. Beeindruckend erklingt nun auch David Sanbornes «Tequila» im Übungsraum, und sogar das Kontra C des Bassisten kommt mit gehörigem Druck, die Band mitreissend vital.

Doch dann geht's von rockigen Sounds zur Klassik. Bei sakralen Orgelklängen ist es faszinierend, wie im Nahfeld plötzlich Details der Kirchenakustik wie Schallrückwürfe und Echos hörbar werden, die in normalen Hörräumen durch Reflexionen verdeckt werden.

Hier fasziniert ein unglaublich räumliches, breites und auch in der Tiefe aufgefächertes 3D-Klangbild. Diese Wiedergabe, die praktisch frei von Raum-Reflexionen ist, könnte man mit einer sehr guten Kopfhörer-Wiedergabe vergleichen, bei der allerdings die unnatürliche Im-Kopf-Lokalisation vollkommen fehlt.

Auch bei markanten, über längere Zeit nicht auszuhaltende Pegel, konsumieren die Theater 500S höchstens kurzzeitige Peaks von rund 30 Watt, und der kleine NAD 3020B kommt nicht ausser Puste. Nach diesen Hörerfahrungen sind Marco und ich der Ansicht, dass die Wahl der Theater 500S trotz anfänglicher Skepsis für diesen Einsatz goldrichtig war.

Der Vergleich mit den betagten Yamaha NS-10N fällt ernüchternd aus: Unterhalb von rund 100 Hz machen die Yamahas dicht, was aufgrund verhärteten Surrounds der Tieftöner nicht anders zu erwarten war. Zum Abmischen und Beurteilen von Aufnahmen werden diese klingenden Legenden ausgemustert – und an ihre Stelle treten die Theater 500S.

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