Räumlicher, voluminöser Klang
Auch im Heimeinsatz zeichnet sich der Fidelio durch eine voluminöse und druckvolle, dabei noch gut konturierte Tieftonwiedergabe aus. Erst teurere Hörer (der 600-Franken-Klasse) zeigen, dass Bässe noch straffer und luftiger daherkommen können. Männerstimmen wirken minimal eingedickt, weisen andererseits ein schönes Grundtonvolumen auf. Insgesamt hinterlässt der Fidelio dennoch einen sehr präzisen und dynamischen Klangeindruck. Dafür zeichnen anspringende, transparente Mitten und Höhen verantwortlich, die jedweder Musik einen vitalen Charakter verleihen. Das Schöne dabei: Der L1 wird nie aufdringlich oder gar spitz, sondern bleibt kultiviert und ausgewogen. Der Hochtonbereich ist nämlich wohl dosiert, sodass sich Durchhörbarkeit und Genussfaktor die Waage halten. Damit eignet sich dieser Hörer genauso für Pop/Rock wie für Klassik. Auch Freunde akustischer Instrumentalmusik kommen voll auf ihre Kosten, denn der Philips kann eine sehr hohe Verfärbungsfreiheit für sich in Anspruch nehmen. Punkto Räumlichkeit lässt sich ebenfalls nur Positives berichten: Zwar gibt es (teurere) Hörer mit einer noch weiträumigeren Wiedergabe, dennoch bekommt man vom L1 eine gut lokalisierbare, plastische Abbildung des Musikgeschehens geboten. Auch die bei Kopfhörern so oft vermisste Vorne-Ortung fällt mit dem Fidelio leicht: Das Klangbild bleibt nicht im Hinterkopf kleben, sondern wird schön aufgefächert.
Fazit
Mit seinem guten Wirkungsgrad und dem straffen, dennoch komforta-blen Halt eignet sich der Fidelio L1 genauso für anspruchsvolle Mobilanwender wie für Musikgeniesser zu Hause. Stellt man die tolle Verarbeitung und die hohe Klangqualität dem fairen Preis gegenüber, so kann man für diesen Hörer mittelfristig einen Spitzenplatz in der Beliebtheitsskala prognostizieren.