Von wasserfesten zu wasserdichten Allwetterkameras
Wasserdichte Digitalkameras gibt es inzwischen seit beinahe 10 Jahren. Zuvor gab es für den Einsatz im und am Wasser lediglich optionale Unterwassergehäuse (UW-Gehäuse) zu einigen Kameramodellen – von teuren speziell gefertigten Unterwasserkameras abgesehen.
Unterwassergehäuse sind allerdings meist sehr voluminös, was unter Wasser nicht allzu sehr stört, jedoch beim Fotografieren an Land irritiert und das Mitführen kompliziert gestaltet. Deshalb wurden aus ersten spritzwasserresistenten Kompaktmodellen bald die heutigen wasserdichten Allwetterkameras entwickelt. Übrigens: Unterwassergehäuse gibt es weiterhin, und sie machen sogar Sinn mit wasserdichten Kameras. Mehr dazu weiter unten.
Mehr als wasserdicht
Wasserdicht bedeutet, dass eine Kamera nicht bloss gegen Spritzwasser geschützt ist, was oft auch als wasserfest bezeichnet wird, sondern dass sie ins Wasser getaucht und dort auch betrieben werden kann. Doch Vorsicht, dieses "wasserdicht" gilt immer nur mit Einschränkungen, d.h. für eine bestimmte maximale Wassertiefe und eine beschränkte Dauer. (Mehr dazu im Abschnitt Unterwassereinsatz.)
Die wasserdichten Kameras können also tauchen, jedoch nur bis zu einer maximalen Tauchtiefe wie z.B. 5 oder 10 Meter. Darunter besteht die Gefahr, dass ihre Dichtungen versagen. Die Kameras sind also eher zum Schnorcheln als zum richtigen Tauchen konzipiert.
Weil die Kameras wasserdicht sind, sind sie auch stets staubdicht, wodurch sie sich eben auch für Aufnahmen in verschiedensten Umgebungen qualifizieren.
Um dem Wasserdruck stand zu halten, sind die Kameragehäuse besonders robust gebaut und somit auch stoss- und druckfest. Sie überstehen problemlos Stürze aus einer Fallhöhe von z.B. einem Meter und widerstehen einer Druckeinwirkung von bis bis 100 Kilogramm. Da die Kameras nicht nur für sommerliche Badeferien konzipiert sind, sondern ebenso gute Begleiterinnen beim Wintersport abgeben, sind sie auch frostsicher - meist bis minus zehn Grad Celsius.
Als Allwetter- bzw. Outdoor-Kameras sind die besseren, teureren Modelle zusätzlich mit nützlichen Dingen wie einem GPS-Empfänger, elektronischem Kompass, oder auch einem Sensor zur Bestimmung von Wassertiefe und Land-/Berghöhe ausgestattet.
Kompakte flache Flundern
Es handelt sich bei den wasserdichten Allwettermodellen durchwegs um flache Kompaktkameras, deren Äusseres ihre besondere Robustheit nicht immer zur Schau tragen. Nur einige lassen ihre Robustheit durch ein entsprechendes Design erahnen, wie z.B. die aktuellen Modelle von Pentax.
So flach wie diese wasserdichten Kompaktkameras sind, passen sie gut in eine Jackentasche und können so immer und überallhin mitgenommen werden, was sie zu idealen Schnappschusskameras macht.
Unter den Fotoapparaten werden ausschliesslich Kompaktmodelle in wasserdichter Allwetterausführung angeboten, jedoch keine anderen Kameratypen.
Um Bridge-, spiegellose System- oder Spiegelreflexkameras in nasser Umgebung sicher einzusetzen, müssen diese mit speziellem schützendem Zubehör verwendet werden. Immerhin: die semi- und vollprofessionellen DSLRs sowie einige ihrer Wechselobjektive sind in gewissem Masse gegen Spritzwasser geschützt. Wer mehr am Videofilmen interessiert ist, der findet im Markt auch einige kleine wasserdichte Camcorder und Actionvideokameras, die zudem eine Fotofunktion bieten (Mehr über schützendes Zubehör und andere Kameras lesen Sie demnächst im separaten Artikel "Vom Regen in die Traufe". Der Link folgt mit Veröffentlichung des Artikels.)