Panasonic ist einer der grossen TV-Hersteller, der sich im hart umkämpften Fernseh-Markt erfolgreich behaupten kann, was nicht ganz selbstverständlich ist. Der sehr preissensible, hoch technisierte und finanzintensive Markt ist schwierig, schnelllebig und wie gesagt, hart umkämpft. Um sich dem erwähnten Preiskampf etwas zu entziehen, hat sich Panasonic einen guten Namen als Premium-TV-Anbieter qualitativ hochwertiger Geräte gemacht. Auch Home-Installer, also professionelle Audio-Video-Installateure, greifen, wie sie uns verraten haben, sehr gerne auf Panasonic-Geräte zurück, da sie deren Verlässlichkeit kennen und schätzen gelernt haben.
Das Testgerät
Beim hier getesteten OLED-TV TX-LZC2004 handelt es sich um die 65-Zoll-Variante aus der Top-Linie von Panasonic. Der Fernseher hat einen unverbindlichen Verkaufspreis von CHF 4299. Neben der 65-Zoll-Version bietet Panasonic auch eine 77-Zoll-Version zum UVP von CHF 6299 sowie ein 55-Zoll-Modell zum UVP von CHF 3299 an.
Das im Testgerät verbaute Master OLED Pro Panel stammt zwar von LG. Daraus macht Panasonic natürlich kein Geheimnis. Es wird jedoch für Panasonic massgefertigt und streng nach höchsten Qualitätsanforderungen selektiert. Die 2022er-OLED-Pro-Generation soll für noch mehr Detailreichtum und Spitzenhelligkeit optimiert sein als der schon hervorragende Vorgänger (Test nachzulesen: hier).
Der japanische Traditionshersteller verfolgt bei seinen Fernsehern der Topklasse seit jeher die Devise, eine optimale Bild- und Soundqualität passend zu jedweder Quelle sicherzustellen. Insbesondere pflegt man seit vielen Jahren einen engen Kontakt zu den Filmemachern in Hollywood und hat den Anspruch, die Farbwiedergabe der eigenen TVs der Spitzenklasse möglichst originalgetreu zu halten. Man arbeitet auch mit einem der führenden Hollywood-Coloristen (Stefan Sonnenfeld) zusammen und bezieht dessen Fachwissen in die Farbabstimmung mit ein.
Auch der TX-65LZC2004 verfügt über den speziellen «Filmmaker Mode», in dem die von den Produzenten beabsichtigten Farben, Kontraste und Lichtstimmungen im Heimkino authentisch erlebbar gemacht werden sollen. Die Panasonic-Topmodelle sind mit einer äusserst leistungsfähigen Engine ausgestattet: Der neuste Prozessor HCX PRO AI beinhaltet einen AI-Modus, der in Echtzeit erkennt, welche Art von Bild- und Videomaterial anliegt. Bei aktuellen Hollywood-Filmen werden die Bild- und Tonparameter automatisch auf optimale Heimkinowiedergabe eingestellt. Dabei greift der Prozessor sogar auf die Referenz-Datenbank zurück.
Zudem werden auch die Lichtbedingungen der Umgebung in die Bildabstimmung miteinbezogen. Dabei kommen spezielle Sensoren zum Einsatz, welche die Farbtemperatur des Umgebungslichts eruieren und in die Weiss-/Farbabstimmung des Fernsehers miteinfliessen lassen. Dies bildet die Voraussetzung dafür, dass sowohl der Weisston wie auch die unterschiedlichen Farbtöne bei Tages- und bei Kunstlicht sowie abends auf dem Display je korrekt dargestellt werden. Das menschliche Auge nimmt «Weiss» je nach Umgebungslicht nämlich unterschiedlich wahr. Die aufwändigen Massnahmen stellen beim Panasonic-Fernseher einen harmonischen Bildeindruck unter allen möglichen Bedingungen sicher. Insbesondere soll er auch menschliche Hauttöne sehr naturgetreu wiedergeben.
Das Ziel der Panasonic-Ingenieure war es, dem Benutzer die bestmögliche Bild- und Tonqualität zu liefern, ohne dass dieser die Einstellungen jedes Mal ändern muss.
Aber natürlich offeriert der TX-65LZC2004 optional den manuellen Eingriff in sämtliche Bild- und Tonparameter. So ist er auch für die Calman-Farbkalibrierung vorbereitet. Freilich gibt es wohl kaum einen Fernseher, der über eine so aufwändige interne Farbabstimmung verfügt. Der Ruf nach zusätzlicher Kalibrierung wird beim TX-65LZC2004 gar nicht erst aufkommen.
Punkto HDR und Dolby Vision ist der Panasonic ebenfalls auf dem neuesten Stand. Er unterstützt eine Vielzahl von HDR-Formaten, darunter Dolby Vision IQ, Dolby Vision, HDR10+ Adaptive als auch HLG Photo (ein Fotoformat, das die Kunst der Fotografie in die HDR-Welt bringt). Auch hier sorgt der intelligente Bildprozessor sehr effizient dafür, dass der Kontrast und die Helligkeit in Echtzeit fortlaufend optimiert werden.
TV-Ton der Spitzenklasse
Beim neuen Panasonic-Flaggschiff von einem Soundsystem der Topklasse zu sprechen, ist kein leeres Marketing-Versprechen. Die mit den üblichen Flachbild-TV einhergehende Schwäche, nämlich einen eher mageren Sound abzuliefern, konterkariert die LZC2004-Serie aber sowas von. Dies geht prinzipbedingt mit einem hohen konstruktiven Aufwand einher. So ist auf der Rückseite des Fernsehers ein Gehäuse für die nach oben abstrahlenden Dolby-Atmos-Lautsprecher montiert. Hinzu kommen zwei seitlich abstrahlende Lautsprecher für Surroundeffekte. Dadurch nimmt natürlich der Platzbedarf des Geräts in der Tiefe zu. Unauffällig unten an der Front integriert ist hingegen ein spezielles Sound Array mit 18 Breitbandlautsprechern.
Das neu für die LZC2004-OLED-TVs entwickelte «360° Soundscape»-Audiosystem bietet konkret die Optionen, den Klang punktgenau auf den Sitzplatz des Hörers hin auszurichten oder auf eine andere Zone im Hörraum. Die Einstellungen sind optisch auf dem Bildschirm visuell dargestellt und ohne Vorkenntnisse einfach zu steuern. Diese Möglichkeiten förderten sogar den Spieltrieb des Testers. Aber wofür soll denn dieses neue Gadget konkret gut sein? Wir machen ein Beispiel: Ihr/e Wohnpartner/in beschwert sich, dass Sie zu laut Musik hören, da diese/r lieber lesen würde. Nun können Sie den «Klangstrahl» punktgenau auf sich selber ausrichten – et voilà: Sie können das Konzert geniessen, und daneben kann das Buch in relativer Ruhe gelesen werden. Viele weitere Szenarien sind denk- und einstellbar!
Die Gesamtleistung des Soundsystems beträgt eindrückliche 160 Watt und unterstützt den Dolby-Atmos-Standard. Für das Frontarray stehen 80 Watt zur Verfügung, für die zwei seitlich abstrahlenden Lautsprecher 2 x 15 Watt, ebenfalls für die beiden nach oben strahlenden Atmos Speaker. 50 Watt stehen für den (von einem Passivradiator unterstützten) Subwoofer parat. Wer noch mehr Pegel im Bass wünscht, kann am Sub-Ausgang einen externen Subwoofer anschliessen. Der HCX-AI-Prozessor kommt auch bei der Klangabstimmung zum Einsatz und optimiert den Sound automatisch passend zur Quelle. Alternativ kann man auch spezielle «Musik»-, «Sprache»- oder «Stadion»-Modi auswählen oder den Sound individuell ganz nach seinem Geschmack einstellen.