Mit einem Preisschuld von 229 Franken bewegen sich die JBL Tour Pro+ TWS im oberen Preisbereich der kabellosen Ohrhörer. Für das Entgelt bekommt man aber auch einiges geboten. Die haptische Qualität ist sowohl bei der Ladebox als auch bei den Hörern hervorragend.
Erstere ist zwar im Vergleich zu manchen Konkurrenten etwas gross ausgefallen, überzeugt aber mit einer soliden Bauweise. Vom Scharnier bis zur gummierten Rückwand ist die Box auf Langlebigkeit und Robustheit ausgelegt. Die Hörer sowie Akku und Elektronik der Ladebox sind hervorragend geschützt. Auch ein Sturz auf den Asphalt dürften beide problemlos überstehen.

Powertank
Auch bei der Laufzeit punktet die grosse Ladebox. Insgesamt rekordverdächtige 32 Stunden Musikgenuss ermöglicht sie in Kombination mit dem Akku der Hörer. Die Earbuds selber müssen nach 8 Stunden Betrieb zum Nachladen in die Box.
Bei eingeschaltetem Noise Cancelling reduzieren sich die Werte um 25 %. Wer die Hörer mit in die Ferien nimmt, lange Zug- oder Busreisen vor sich hat, wird die lange Laufzeit zu schätzen wissen und damit auch das etwas grössere Volumen der Box gerne in Kauf nehmen. Das zusätzliche USB-Akkupack kann beim JBL Tour Pro+ zu Hause bleiben.
Über einen USB-C-Anschluss lädt man den Akku in lediglich zwei Stunden. Alternativ lässt ich die Box auch mit einem Qi-kompatiblen Gerät kabellos laden. Die Ladezeit verdoppelt sich dann. Legt man die Hörer für zehn Minuten in die Ladeschale zum Auftanken, sind danach wieder zwischen 45 und 60 Minuten Laufzeit drin.
Earbuds
Die Earbuds sind in derselben Güte gefertigt wie die Ladebox. Das Oberflächenmaterial fühlt sich angenehm an im Ohr. Das dickwandige Gehäuse der Ohrhörer wirkt ebenfalls sehr robust und bietet einen soliden Schutz für die sensible Elektronik der Ohrhörer. Für die Musik sorgt jeweils ein dynamischer 6,8-mm Breitbandtreiber.
Telefoniert wird beim JBL Tour Pro+ mit drei Mikrofonen pro Ohrhörer. Zwei Mikrofone kümmern sich mit einem «Beamforming-Algorithmus» um die Sprachverständlichkeit. Die Technologie simuliert elektronisch ein Richtmikrofon, indem es die Aufnahmekeule automatisch auf die Quelle ausrichtet. Das dritte Mikrofon analysiert das Vorhandensein von Störfaktoren wie Wind- und Umgebungsgeräusche, um sie während eines Telefongespräches zu unterdrücken.
Das Resultat lässt sich hören: Die Sprachverständlichkeit ist auch in lärmiger Umgebung in beiden Richtungen exzellent.
Tragekomfort
Ähnlich wie bei einem Sennheiser Momentum oder dem Technics EAH-AZ70W müssen beim JBL Tour Pro+ die Earbuds für einen festen Sitz in den Gehörgang eingedreht werden. Für die ergonomische Anpassung werden austauschbare Gummistöpsel in fünf Grössen angeboten. Stabilisator-Ringe in zwei Ausführungen sorgen für einen zusätzlichen Halt in der Ohrmuschel.

Die drei unterschiedlich grossen Silikon-Gummiaufsätze des Test JBL Live Pro 2 passen zu den meisten Gehörgängen unserer Genetik, aber die oval ausgeformten Ohrstöpsel tragen ganz besonders zu einem sehr überzeugenden Tragekomfort und einer guten Abdichtung der Earbuds bei. Die Konstruktion stützt den Ohrhörer gut in der Ohrmuschel ab und verschiebt den Schwerpunkt des JBL Live Pro 2 von der Gehörgangachse etwas nach unten. Der Ohrhörer wirkt nicht fremdkörperhaft – und ich bin da ziemlich heikel.
Mit der JBL Headphone App kann man die optimale Passform der JBL Live Pro 2 sogar mit einer automatischen Einmessung prüfen und optimieren. Das ist eine Art Dichtigkeits-Prüfung, die tatsächlich funktioniert. Nach dem Start der Prozedur hört man ein akustisches Signal und ausserhalb des Ohrs misst der Ohrhörer vermutlich, was davon «durchsickert». Das hilft bei der Entscheidung, welche Gummiaufsätze beim JBL Live Pro 2 zu verwenden sind und ob man beim Einsetzen links oder rechts noch ein wenig nachbessern muss.
Der Sitz der Earbuds bleibt auch bei brüsken Kopfbewegungen sicher und stabil.