Frischer Wind aus Dänemark und den USA
Es ist nicht ungewöhnlich, wenn ein DA-Wandler aus zwei Komponenten besteht. Sehr häufig wird eine Unterteilung zwischen den Funktionen DA-Wandler und Stromversorgung gemacht. «The Reference DAC» des US-amerikanischen Herstellers MSB aus dem Silicon Valley hat ein modulares Konzept und besteht im Minimum aus zwei Komponenten: Dem Reference DAC und der Reference Power-Base, einer extrem aufwändigen Dual-Mono-Stromversorgung mit drei Ringkern-Transformatoren pro Kanal.
Bei Audio Excellence ist noch ein weiteres Modul im Einsatz: Der Digital Director erweitert wesentliche DAC-Funktionen, verwaltet digitale Audioquellen extern, bietet unübertroffene Geräuschisolierung und digitale Filterung. Durch die Verwendung der proprietären ProISL-Laserfaserverbindung eliminiert der Digital Director die Rauscheinkopplung in den DAC aus jeder digitalen Quelle.
Mit vier Hybrid-DACs liefert der Reference-DAC von MSB einen unerreichten Detaillierungsgrad. Es reproduziert Musikalität, Klangbühne und Textur der Originalaufführung perfekt.
Die M6-Standlautsprecher von Magico werden optisch nur noch von den M9 übertroffen. Die mächtigen, aber sehr schön gestalteten M6 verfügen über ein geschlossenes Gehäuse und brauchen wirklich Leistung, damit sich etwas bewegt und sie über sich hinauswachsen können. Das hat René Brunner denn auch dazu bewogen, die Gryphon-Verstärkerkomponenten als Verstärkerkette zu arrangieren. Die M6 von Magico spielt ausgezeichnet an den Gryphon APEX Monos, aber auch die Stereo-Endstufe APEX Stereo passt ausgezeichnet ins Klangkonzept. Die Mono-Endstufen sind wirklich aussergewöhnliche Konstruktionen. Sie beschäftigen sage und schreibe 128 Leistungstransistoren pro Kanal.
Die Gryphon-COMMANDER-Vorstufe mit externer Stromversorgung ist die logische Spielpartnerin in diesem System. Die Verstärkung kommt auf 245'000 CHF zu stehen. Die M6 von Magico präsentieren ein Preisschild von 219'000 CHF. Nimmt man Streaming und die MSB-Komponenten noch dazu, dann landet man bei gut einer halben Million CHF. Im Top-High-End-Bereich ist das zwar viel, aber auch nicht die Ausnahme. Und wie klingt dieses System? Kann man das tatsächlich würdigen?
Es verschlug mir fast den Atem bei dieser Vorführung. Eine unfassbar präzise ausgeleuchtete Klangbühne, auf der die Akteure – sofern die Aufnahme das zulässt – spürbar lebendig in Erscheinung treten, mit Instrumenten, Instrumentengruppen und ihren Stimmen, exakt im Grössenverhältnis perfekt proportioniert, aber nicht akademisch abgegrenzt, sondern natürlich fliessend und harmonisch verwoben.
Über Klangfarben scheiden sich die audiophilen Geister oft, doch diese Darbietung war diskussionslos etwas, das man gehört haben muss – und sei es bloss, um den Kompass zu richten und zu erfahren, was machbar ist.
Das ist auch besonders interessant für Leute, die angetrieben vom heutigen Jargon von immersiven Klangerlebnissen schwafeln und glauben, es bräuchte dafür zwingend Dolby Atmos. Immersiver als hier geht es für die Musikwiedergabe nicht, einzig mit der Einschränkung des Sweet Spots. Also: brav in der Mitte sitzen!
Richtig platziert ist die halbe Miete
Die Aufstellung der Lautsprecher ist ein Thema, worüber jeder Bescheid zu wissen glaubt, wovon aber viele Musikliebhaber in der Praxis keine Ahnung haben. René Brunner präsentierte mir zwei Musikstücke, mit denen er das «Voicing» – die Optimierung der räumlichen Klangbühne – seiner Referenzkette vorgenommen hat:
Mozart: «Le nozze di Figaro» (Highlights), Teodor Currentzis, das zweite Stück. Die unterschiedliche Position der beiden Sänger auf der Bühne ist völlig echt, sie sind greifbar Mitte links und Mitte rechts, etwas hinter der Lautsprecherachse, wenn die Lautsprecher gut ausgerichtet wurden.
Eric Bibb & JJ Milteau live at the Sunset. «Bring a Little Water, Sylvie». Das intime Setting auf der Live-Bühne macht bei guter Platzierung geringste Positions- und Grössenunterschiede erlebbar. Resultat ist ein unvergleichliches Live-Gefühl.
Es ist schwer zu glauben, wie viel Klang- und Realismus-Potenzial bei der sorglosen Aufstellung von Lautsprechern verschenkt wird. Bei Audio Excellence legt man Hand an und optimiert überzeugend – übrigens nicht bloss bei superteurem Gerät.
Audio Excellence in St. Gallen ist eine Pilgerfahrt wert. Jetzt erst recht: Die Systeme mit Gryphon, MSB und Magico klingen traumhaft.
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