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Publikationsdatum
5. Oktober 2024
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Mit Focal und Naim, beide Teil der Vervent-Gruppe, haben sich zwei Schwergewichte der Audioindustrie mit jahrzehntelanger Erfahrung und Know-how auf höchstem Niveau für den Entwurf eines modernen Lautsprechers zusammengeschlossen. Mit Diva Utopia bringen sie nun einen Streaming-Lautsprecher der Spitzenklasse auf den Markt. Die Diva Utopia sei das Ergebnis von fünf Jahren Forschung und Entwicklung.

Kabellose und einfache Nutzung

Diva Utopia ist der erste kabellose Aktivlautsprecher von Focal mit integriertem Streaming. Er soll audiophile Klangqualität mit moderner Konnektivität verbinden.

Offenbar geht man bei Focal und Naim davon aus, dass heutzutage – zumindest zunehmend – die meisten Anwender zu Hause über WLAN Musik hören. Auf einen Hub mit Anschlüssen für Audioquellen wird verzichtet. Stattdessen wird die Diva Utopia direkt per WLAN (Version 6) ins Netzwerk eingebunden. Wer Musik ausschliesslich über Streamingdienste oder LAN-Quellen hört, benötigt lediglich je ein Stromkabel für die beiden Lautsprecher, aber keine weiteren Komponenten.

Allenfalls vorhandene kabelgebundene Quellen, ob analog oder digital, werden am Anschlussfeld des «Master»-Lautsprechers verbunden. Hier stehen die gängigen Anschlüsse wie USB, Ethernet, Cinch, TOSLINK und HDMI eARC zur Verfügung. Der Nachteil dieser Anordnung: Die Kabel, beispielsweise von einem CD-Player, Laptop oder Plattenspieler-Vorverstärker, müssen relativ lang sein.

Rückansicht des «Master»-Lautsprechers mit dem Anschlussfeld für Audioquellen.Rückansicht des «Master»-Lautsprechers mit dem Anschlussfeld für Audioquellen.

Die Signalübertragung zum zweiten Lautsprecher («Slave») erfolgt kabellos über eine Ultra-Wideband-Technologie (UWB), die eine hohe Bandbreite und eine Auflösung von 96kHz/24Bit bietet. Alternativ kann der zweite Lautsprecher über ein Link-Kabel verbunden werden, wodurch die Auflösung auf 192kHz/24Bit erhöht wird.

Die Steuerung erfolgt über die Focal & Naim App, die mitgelieferte Fernbedienung oder einen Sprachassistenten wie Google Assistant oder Siri. Über die App hat man direkten Zugriff auf Musikdienste wie Spotify Connect, Tidal Connect und Qobuz. Auch Bluetooth und Netzwerkprotokolle wie AirPlay 2 oder Google Cast werden unterstützt. Was bislang fehlt, ist die Roon-Zertifizierung. Etwas, was aus Erfahrung von anderen Anbietern so eine Weile dauern kann, aber in nicht allzu ferner Zukunft nachgereicht werden dürfte.

Unterstützt wird zudem Multiroom-Funktionalität mit bis zu 32 Komponenten. Auch an die Integration von Smart-Home-Systemen wie Control4, Crestron oder HomeKit wurde gedacht, was eine voll automatisierte Nutzung im vernetzten Zuhause ermöglicht.

Lautsprechertechnik von Focal

Das Gehäuse ist aus einem hochdichten Polymer gefertigt und durch strukturelle Verstärkungen im Innern verstrebt, um Vibrationen zu minimieren. Die seitlich positionierten Lautsprecherchassis des Tiefbasses und die abnehmbaren, aus nachhaltigem Filz gefertigten Seitenpaneele, die in Zusammenarbeit mit dem deutschen Unternehmen Becker Brakel entwickelt wurden, verhelfen dem Lautsprecher zu einem ziemlich charakteristischen Aussehen.

Mitteltontreiber in Sandwich-Bauweise aus Glasfasergewebe und Beryllium-Hochtöner von Focal.Mitteltontreiber in Sandwich-Bauweise aus Glasfasergewebe und Beryllium-Hochtöner von Focal.

Im Mitteltonbereich agiert ein 6,5-Zoll-Treiber von Focal, der mit einer «W-Membran» ausgestattet ist. Das Kürzel «W» bezieht sich auf eine Technologie, bei der mehrere Glasschichten auf beiden Seiten eines zentralen Strukturschaumkerns angebracht werden. Die Sandwich-Bauweise aus Glasfasergewebe sorgt für eine ausserordentlich hohe Steifigkeit der Membran.

Für die Hochtonwiedergabe sorgt der seit Jahren bewährte und in anderen Spitzen-Lautsprechern verwendete legendäre Focal-Beryllium-Hochtöner. Um die Basswiedergabe im Dreiweg-System kümmern sich vier 16,5-Zoll-Tieftöner in Push-Push-Konfiguration.

Elektronik von Naim Audio

Die Elektronik der Aktivlautsprecher  also die drei separaten Endstufen pro Lautsprecher, die DA-Wandler-Platine und die Streaming-Plattform  wurden vollständig von Naim Audio im britischen Salisbury entwickelt.

Die integrierten Class-AB-Verstärker der Diva Utopia leisten insgesamt 400 Watt pro Lautsprecher. Die Endstufen wurden speziell für den Einsatz in Aktivlautsprechern optimiert und stammen aus der sogenannten Pulse-Plattform von Naim. Der Frequenzgang und das Impulsverhalten der Lautsprecher werden auf digitaler Ebene durch einen DSP entzerrt. Dieser korrigiert auch die versetzte Anordnung der Treiber durch eine zeitliche Verzögerung und optimiert so die Impulsantwort der Lautsprecher.

Zum integrierten DAC gibt es keine spezifischen Angaben. Ein intelligentes digitales Clocking-System steuert die interne Signalverarbeitung, um sicherzustellen, dass die beiden Lautsprecher perfekt synchronisiert sind.

avguide.ch meint

Die Tendenz zu intelligenten WLAN-Lautsprechern, die keine zusätzlichen Komponenten in der Audiokette benötigen, hat nun auch das High-End-Segment erreicht. Mit der Diva Utopia setzen Focal und Naim ein markantes Statement. Der Test bei avguide.ch ist in Vorbereitung, wir sind gespannt.

Die Focal Diva Utopia wird ausschliesslich in ausgewählten Fachgeschäften des Netzwerks «Focal powered by Naim» erhältlich sein. Der Preis liegt bei 34'000 Franken pro Paar.