Morgens um sieben Uhr ist es noch sehr frisch – besonders auf 1665 Metern Höhe. Hier oben, bei der Bergstation Hahnenkammbahn, wartet eine Schar dick vermummter Journalisten, Youtuber und Influencer mit der neuen Olympus OM-D E-M5 Mark III in den klammen Fingern auf den Sonnenaufgang. Das herrliche Bergpanorama und die Aussicht auf das im Tal unten langsam erwachende Kitzbühel entschädigt jedoch voll und ganz für das frühe Aufstehen.
Die von Olympus ausgehändigten Kameras sind zwar noch Mustergeräte, sogenannte «Samples», sie funktionierten jedoch bereits ausgezeichnet. Der lang erwartete Nachfolger des Erfolgmodells E-M5 Mark II soll das kompakteste Kamerasystem der Welt erweitern. Die neuste OM-D vereint laut Olympus innovative Imaging-Technologien mit einem sehr ergonomischen und wetterfesten Gehäuse. An die Kamera flanschte ich das Objektiv M.Zuiko Digital ED 12–40 mm F2.8 PRO. Während der Veranstaltung konnten verschiedene Optiken ausprobiert werden.
Die neue OM-D E-M5 Mark III kommt wie gewohnt im klassischen Stil der analogen Filmkameras und in zwei Farbvarianten daher. Ich durfte mir die meiner Meinung nach elegantere silberne Version um den Hals hängen. Die Bedienung erfolgt mittels robusten, mechanischen Drehrädchen und Knöpfen direkt an der Kamera und per Fingertipp auf den Touchscreen. Im Vergleich zum über vier Jahre alten Vorgängermodell befindet sich das Modus-Wahlrad bei der Mark III neu auf der rechten Seite. Links ist über dem Ein/Ausschalter die Drive-Taste für Serienaufnahmen, Selbstauslöser und HDR-Funktion hinzugekommen sowie die Monitor/Live-View-Umschalttaste.
Von oben betrachtet sieht die E-M5 Mark III nun einer E-M1 Mark II zum Verwechseln ähnlich. Dies trifft auch für die inneren Werte zu. Wer das Datenblatt der neuen Kamera anschaut, könnte meinen, eine E-M1 Mark II in kleinerem Gehäuse vor sich zu haben. Die OM-D E-M5 Mark III besitzt denselben Sensor und Bildprozessor und hat auch sonst viele Eigenschaften der beiden Profi-Kameras E-M1 und E-M1X von Olympus übernommen. Eine komplette Neuentwicklung ist die E-M5 Mark III somit nicht.
Leichter und handlicher
Gegenüber ihrem Vorgänger ist die Mark III sogar noch etwas leichter geworden. Body mit Akku und Speicherkarte wiegen 414 Gramm und damit 55 Gramm weniger als eine Mark II. Bei der neuen Kamera wurde mehr Kunststoff verbaut. Ob sich dies auf die Robustheit auswirkt, wird sich zeigen. Das Gehäuse ist nach wie vor wettergeschützt. Griff und Daumenauflage sind leicht vergrössert worden, damit die E-M5 Mark III noch besser in der Hand liegt und sowohl für grosse als auch für kleine Hände gut bedienbar ist.
Olympus gab uns noch den optionalen Griff ECG-5 mit, der unten an die Kamera geschraubt wird und über einen zusätzlichen Auslöser mit Einstellrädchen verfügt. Er kann jedoch keinen Zusatzakku aufnehmen. Mit dem Griff hält man die Kamera noch sicherer, vor allem mit sehr grossen Händen. Sie wird dadurch natürlich etwas grösser und schwerer und hat dann ungefähr die Abmessungen einer E-M1 Mark II. Diese wiegt übrigens 574 Gramm, mit Akku und SD-Karte.
Der optionale Griff des Vorgängermodells ist leider nicht mit der E-M5 Mark III kompatibel. Ebenso wenig wird es für sie einen Power-Akkuhalter wie bei der Mark II geben. Die neue Kamera verwendet auch den kleineren Lithium-Ionen-Akku BLS-50 aus der Olympus-E-M10-Serie. Dafür lässt sich der Akku der E-M5 Mark III nun auch per USB zum Beispiel über ein Powerpack aufladen. Laden und gleichzeitig fotografieren ist jedoch nicht möglich.
Die neue Kamera besitzt wie der Vorgänger kein eingebautes Blitzgerät. Im Lieferumfang befindet sich als Nothilfe das aufsteckbare Blitzgerät-«Stummelchen» FL-LM3.