Vor 17 Monaten berichteten wir kurz über die Dali Kore, das neue Flaggschiff des Herstellers aus Dänemark, der heuer auch noch sein 40-Jahre-Jubiläum feiern darf. Nun steht die Dali Epikore 11 auf der Klangbühne. Sie orientiert sich an der Kore, quasi als Auftakt für die nächsten 40 Jahre Firmengeschichte. Der neue grosse Standlautsprecher ist konzeptionell weitgehend identisch mit Kore, jedoch deutlich wohnraumfreundlicher und mit 40'000 CHF Paarpreis kostet ein Paar Epikore 11 weniger als die Hälfte.

Mit 76 kg Gewicht pro Lautsprecher – plus noch etwas für die Verpackung – dürfte man mit einem stabilen Neige-Transportkarren in der Lage sein, die Epikore 11 sogar alleine an den bevorzugten Standplatz zu bewegen. Mit 160 cm Höhe und guten Proportionen – etwas tiefer als breit – passen die Preziosen bestimmt sehr ansehnlich in grössere Wohnräume und lassen auch noch etwas Spielraum für die optimale Aufstellung zu.

Epikore 11 mit aufwändiger Kammerbauweise und zwei separaten Bassreflex-Systemen.

Das 4.5-Wege-Bassreflexsystem ist ausgeklügelt: Die Basstreiber mit Holzfaser-Membrane blenden bei 170 Hz bzw. 370 Hz aus. Darum spricht man von einem halben Weg. Die Anordnung der Treiber bewirkt eine gute Kontrolle und teilweise Eliminierung von Bodenreflexionen im kritischen Grundtonbereich. Der Musikhörer nimmt somit auch bei – für einen grossen Standlautsprecher – adäquater Distanz zum Lautsprecher vorwiegend die direkten Schallanteile wahr, so der Hersteller.

Das Bassreflexsystem arbeitet mit zwei Kammern à 64 Liter Volumen und jeweils zwei Basstreibern. Die Bassreflexkanäle sind nah an die Rückseite der Treiber herangeführt, um eine möglichst direkte, wenig verzögerte Wirkung zu erzielen. Der Mitteltontreiber deckt den überaus wichtigen Bereich von 370 Hz bis 3,1 kHz ab und ist ebenfalls mit einer Holzfasermembran ausgerüstet. Den Hochtonbereich teilen sich zwei Treiber: ein Kalottenhochtöner mit Gewebekalotte und dann ab 12,5 kHz ein Bändchenhochtöner.

Schöne Konstruktion mit hochwertigen Frontblenden aus Aluminium.

Das aufwändige Holzgehäuse ist in Kammerbauweise ausgeführt. Die Komponenten sind grossteils Eigenentwicklungen und werden auch überwiegend bei Dali in Dänemark produziert. Die Entwicklung und Optimierung der dynamischen Treiber und der Magnetsysteme dauert schon einige Jahre und wurde von uns immer wieder mit grossem Interesse beobachtet. Es ist aussergewöhnlich, wenn Lautsprechertreiber konzeptionell so eigenständig sind und vom Hersteller der Lautsprecher selbst stammen.

Explosionsansicht des Hochtonsystems mit den zwei Treibern.

Die Epikore 11 lässt sich ab 40 Watt Verstärkerleistung betreiben. Mit 4 Ohm Impedanz wird ein recht hoher Wirkungsgrad von 89 dB (1 W; 1 Meter) erzeugt. Der maximale unverzerrte Schalldruck (SPL) wird mit 116 dB spezifiziert und der Frequenzgang mit 29 Hz bis 34 kHz +/-3 dB.

Dali empfiehlt einen Abstand von der Rückseite der Epikore 11 bis zur Wand von 35 bis 140 cm. Die Epikore 11 ist in drei Ausführungen erhältlich: Schwarz Hochglanz, Walnuss Hochglanz und Kastanie Hochglanz.

Der Paarpreis beträgt 39'998 CHF. Hinweis: Der Importeur gibt den Stückpreis an, obwohl Einzelstücke nicht erhältlich sind.

Mit 160 cm Höhe sind die Epikore 11 nicht für kleine Räume geeignet. Im grosszügigen Ambiente kommen sie gut zur Geltung.

avguide.ch meint

Die Dali Epikore 11 geben nach der Kore eine klare Richtung vor. Die Zahl 11 ist schon einmal gross genug für mehrere weitere Modelle einer Epikore-Baureihe oder ähnlich. Die durchdachte Konzeption ist typisch für den grossen Lautsprecherhersteller Dali aus Dänemark: Man überlässt nichts dem Zufall und lässt sich genügend Zeit für wegweisende Eigenentwicklungen und grossartig klingende Lautsprecher für die kommenden 40 Jahre. Wir freuen uns auf den baldigen Test der Epikore 11.