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Publikationsdatum
30. Juli 2002
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Der US-Kongress will im Herbst die Arbeit an einer Regelung für digitales Fernsehen aufnehmen. Der Schritt wurde sowohl von der Film- als auch von der Hardware-Industrie begrüsst, berichtet das Branchenportal Cnet. Eine Regelung durch den Kongress sei für beide Seiten die optimale Lösung, um noch bestehende Differenzen auszuräumen. US-Fernsehsender sollen bis 2006 auf digitale Signale umstellen. Bei den Medienunternehmen stösst dies aber auf wenig Gegenliebe, solange nicht eindeutige urheberrechtliche Regelungen und entsprechende technische (Kopierschutz-)Massnahmen existieren.

Der Kongress hat nun die schwierige Aufgabe, zwischen Hollywood, Silicon Valley und den Konsumenteninteressen zu vermitteln und eine tragfähige Lösung zu präsentieren. Billy Tauzin, Vorsitzender des zuständigen Ausschusses für Energie und Handel im Repräsentantenhaus, teilte laut Cnet mit, dass die Arbeit an einem "umfassenden Gesetzesentwurf" begonnen habe. Die Verabschiedung des endgültigen Gesetzes werde aber wahrscheinlich erst 2003 erfolgen. Die Regelung soll terrestrisches Digital-TV in den USA zu einer Alltäglichkeit werden lassen.

Der Gesetzesentwurf muss einerseits Medienunternehmen vor der illegalen Verbreitung ihrer Inhalte (vor allem über das Internet) schützen, andererseits auch den Ansprüchen der Elektronikkonzerne sowie der Konsumenten gerecht werden. Hollywood fürchtet ein ähnliches Schicksal für das Geschäftsmodell der Traumfabrik wie es zurzeit der Musikindustrie angesichts illegaler Online-Tauschbörsen widerfährt. Deshalb fordert die Filmindustrie sichere Kopierschutztechnologien von den Hardwareherstellern. Diese sehen aber die Attraktivität ihrer Produkte beim Konsumenten gefährdet, wenn die Geräte nicht mehr die Leistungen bringen, die der Kunde wünscht. Dem Konsumenten muss wie bisher ermöglicht werden, TV-Programme für den späteren Gebrauch und für private Zwecke aufzuzeichnen bzw. auch auf anderen Geräten abzuspielen. Es soll aber verhindert werden, dass der Endverbraucher die Inhalte der Medienunternehmen (auch unentgeltlich) ins Internet stellt oder dort zum Tausch anbietet.