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High-Speed-Internet und Komprimierungstechnologien ermöglichen jedermann die rasche Verbreitung von unautorisierten Kopien im Internet. Online-Tauschbörsen erleichtern heute Millionen von Menschen das relativ einfache Finden der Bootlegs. Die Filme werden meist bei Vorpremieren unbemerkt mit digitalen Camcordern aufgezeichnet. Meist geht es dabei nicht ums große Geschäft, sondern um die Herausforderung. Wer wird es schaffen, das erste Bootleg ins Netz zu stellen, lautet die Frage für Fans und Freak-Community.
Die meisten Analysten gehen davon aus, dass die illegalen Kopien die Kinoeinnahmen nicht schmälern. Das Bootleg im Net ist sogar wesentlicher Teil des Hypes und kann die Einnahmen an den Kinokassen fördern. Die meist schlechte Qualität der Kopien kann das Kinoerlebnis nicht ersetzen. Bei den ebenfalls nicht unwesentlichen Erlösen aus Videos und DVDs sieht das schon anders aus. Die Möglichkeit zur hochwertigen Vervielfältigung kann hier durchaus zu einem Umsatzeinbruch führen. Vor allem wenn die Qualität der Bootlegs immer besser wird. Die Studios unternehmen daher große Anstrengungen, um ihre Produkte zu schützen. Columbia Pictures hat beispielsweise jede Kopie von "Spiderman" markiert, um die Spur von Raubkopien zurückzuverfolgen. Außerdem wurden Sicherheitswachen in den Kinos platziert, um eine Aufnahme mit Camcorder zu verhindern. Genutzt hat das aber nichts. Einige haben es doch geschafft. Einen Tag vor der Premiere am vergangenen Freitag war bereits eine unautorisierte Kopie im Internet zu haben.