NEWS
Die derzeitigen Services der großen Labels, MusicNet und Pressplay, seien nur darauf ausgerichtet, die Probleme der Musikindustrie zu lösen, nicht aber den Wünschen der Kunden zu genügen. Die Konsumenten wollen aber ihre Musik besitzen, kontrollieren und darüber nach ihren Wünschen verfügen. Um erfolgreich zu sein, müssten legale Services den Konsumenten daher erlauben, eigene "Playlists" zu kreieren und die Songs in die gewünschten Formaten zu transferieren
Der Download und der Tausch von Musik im Internet nimmt auch ohne Napster stetig zu. In den USA ist File-Swapping bereits zu einem Massenphänomen geworden, das dem Widerstand der Musikindustrie trotzt. Knapp ein Drittel aller Internet-User über 16 Jahre hat in den vergangenen sechs Monaten Musik aus dem Web geladen. Das entspricht einer Zahl von mehr als 40 Mio. Konsumenten, die im Durchschnitt jede Woche elf Downloads durchführen. Bei den unter 30-Jährigen liegt der Anteil mit 53 Prozent weit höher. Dennoch ist File-Swapping kein Jugendphänomen: 20 Prozent aller über 30-Jährigen und 14 Prozent aller über 45-Jährigen sind ebenso aktiv beim neuen Volkssport "Musik-Download" dabei.
Ein weiterer Faktor für den offenbar unaufhaltbaren Höhenflug des Online-Musiktausches ist der gleichzeitige Anstieg von CD-Brennern in privaten Haushalten. 23 Prozent aller US-Haushalte verfügen über die Möglichkeit, Songs auf einen CD-Rohling zu brennen. Im Januar 2001 stand dies nur 16 Prozent offen. Diese Entwicklung geht – nicht nur in den USA – mit sinkenden Verkaufszahlen bei traditionellen CDs einher.