Harmonia Mundi bringt mit dieser Musik-DVD eine absolut hervorragende audiovisuelle Produktion des Schweizer Fernsehens aus dem Jahre 2004.
Der Ort: Die Abbatiale de Payerne, eine aus dem 11. Jahrhundert stammende Abteikirche, ist nicht nur visuell beeindruckend, sie ist auch akustisch für das vorliegende Werk sehr geeignet.
Das Werk: Membra Jesu Nostri von Dietrich Buxtehude für zwei Soprane, Alt, Tenor, Bass und Orchester.
Zu lesen bei Wikipedia: Membra Jesu nostri, mit vollem Titel: Membra Jesu nostri patientis sanctissima (lat. „Die allerheiligsten Gliedmassen unseres leidenden Jesus“) ist ein Zyklus von sieben Passions-Kantaten des dänisch-deutschen Barockkomponisten Dietrich Buxtehude (BuxWV 75).
Die Interpreten : Maria Christina Kiehr Sopran, Rosa Dominguez Sopran, Andreas Scholl Alt, Gerd Türk Tenor, Ulrich Messthaler Bass. René Jacobs leitet die Scuola Cantorum Basiliensis.
Das Sound-Format: Der Hörer kann hier zwischen PCM Stereo und dem audiophilen Kinoton-Format dts 5.1 Surround Sound wählen. Das sonst obligate Dolby Digital 5.1 hat man glatt weggelassen. Das kann kaum als Nachteil gewertet werden, denn dts hat sich heute weitgehend durchgesetzt.
Die stereofone Wiedergabe ist nur ein schwacher Abglanz dessen, was im 5.1 Format zu hören ist. Der Klang ist sauber und sehr räumlich. Der Raumeindruck ist, eine gute Surroundanlage vorausgesetzt, überwältigend. Der Klangkörper wird dabei, wie es sich für dieser Komposition gehört, vorne abgebildet, die hinteren Kanäle geben lediglich die Rauminformation wieder.
Sehr schön ist es auch, wie der Dirigent diese lange Nachhallzeit der Kirche berücksichtigt und bei Pausen jeweils wartet, bis der Nachhall verklungen ist, bis er die Musiker wieder zum Einsatz auffordert.
Rein optisch begeistern die Bilder im 16:9-Format mit ihrem natürlich warmen und feierlichen Licht . Die sehr schönen Bilder und die gekonnte Kameraführung versetzen den Zuhörer in die riesige Abteikirche. Wer sich für alte Musikinstrumente interessiert, bekommt sie hier hautnah zu sehen.
Was nicht ganz überzeugt ist, dass auch beim Einsatz eines grossen Rückprojektors die Klangbühne breiter ist, als das Bild. Während gewisse Instrumente und Gesangssolisten zuweilen ganz rechts oder links erklingen, erscheinen sie optisch in der Mitte.
Doch schnell hat man sich an diese Unstimmigkeit gewöhnt und kann die absolut hervorragende Interpretation diese exzellenten Werkes in vollen Zügen geniessen.
Die Musik ist für alle, die barocke Musik lieben, ein absoluter Hochgenuss.
Summa summarum, eine absolute Welt-Spitzenproduktion made in CH!