MUSIKREZENSION
Wie es sich für ein audiophiles Label gehört, wird auch noch experimentiert. Den Subwooferkanal funktioniert man in einen Höhen-Kanal (Height Channel) um, welcher über zwei links und rechts über den Köpfen der Zuhörer montierten Lautsprecher wiedergegeben wird. Dies soll die Höhe des Konzertsaales in den Abhörraum zaubern. Da ich generell gegen solche Sonderzüglein bin und es mir schlicht zu aufwendig ist, nur für die Paar Telarc Discs mir Boxen über den Kopf zu hängen, hörte ich diese SACD nur in der konventionellen 5.1-Lautsprecherkonfiguration an. Laut Telarc ist der Height Channel "completely optional"
Schwärmen möchte ich von den herrlich warmen Klangfarben der Streicher, vom schönen Glanz und Schmelz der Blechbläser, denen jeglicher "Digitalklang" fehlt und an die besten analogen Aufnahmen erinnert. Die Räumlichkeit wirkt konzertsaalgerecht, die Dynamik umwerfend. Abgrundtief und dennoch lupenrein legt die Kontrabass-Sektion ein beeindruckendes Fundament unter das Klanggeschehen.
Upsss - fast hätte ich als Surround-Fetischist ob so viel Klangschönheit das Wichtigste - die Musik - vergessen.
Das Cincinnati Symphony Orchestra unter der Leitung von Jesus Lopez-Cobos interpretiert die Werke meisterhaft. Während man über Debussy wohl kaum noch einen Kommentar abgeben muss, darf man zu Joaquin Turina (1882-1949) sagen, dass er in Sevilla und Madrid studierte, sich seinen letzten Schliff in Paris holte, wo er ein Schüler von d'Indy war und sich zu den Freunden von Debussy und Ravel zählen konnte. Sein frischer spanischer Stil findet sich nicht nur in seinen Orchesterwerken, sondern auch in zahlreichen Klavierstücken. Er hat zudem eine große Zahl beliebter, eingängiger Lieder geschrieben.
STECKBRIEF
Albumtitel:
Music of Turina and Debussy
Komponist:
Debussy, Turina
Label:
Telarc
Jahr:
2001
Bestellnummer:
SACD 60574
Tonformat:
Hybrid-SACD-Multichannel
Medium:
SACD
Musikwertung:
9
Klangwertung:
10
Bezugsquellen