High-Resolution in Reinkultur
Das in Flac 96/24 zu downloadende Album wurde 2013 in London in der Cadogan Hall aufgenommen. Als Produzenten zeichnen Jimmy Kim und Stephan Cahen. Gerade Letztgenannter ist Freunden audiophiler Aufnahmen kein Unbekannter.
Stephan Cahen arbeitet seit 1999 als freier Produzent, Tonmeister und Toningenieur für Labels wie Deutsche Grammophon, Archiv Produktion, EMI Classics, naive und Wergo. Er ist ausserdem für Rundfunkanstalten wie Deutschlandfunk, Deutschlandradio Kultur, ZDF und WDR tätig. Im Studium lernte er seinen Kommilitonen Jin Choi kennen und schätzen, der hier als Tonmeister auftritt. Seitdem verbindet die beiden viele gemeinsame Projekte als Aufnahmeteam.
Das Klangresultat, das diese beiden genialen Soundmagier erzielen, ist phänomenal. Die Klangbühne ist riesig und dies auch "nur" mit zwei Kanälen in Stereo. Wer die Augen schliesst, glaubt eine von extrem links bis rechts reichende lückenlose Reihe von Lautsprechern zu hören.Da gibts kein Loch in der Mitte und die Klangbühne hat eine beeindruckende Tiefe.
Das so charakteristische Klangtimbre des Steinway Flügels haut einem glatt aus den Socken: Diese Wucht, dieser Glanz und Dynamik können echt begeistern. Bei Pianissimo-Passagen erscheint der Klang wie aus dem Nichts und gerade bei diesen geringen Lautstärken zeigen sich die Stärken und Schwächen von Digital-Systemen. Stimmt die Qualität der Wiedergabeanlage, so sind keine "digitalen Härten", keine mehlig-raue Störeffekte zu vernehmen. In allen Pegeln ist und bleibt der Klang edel und sagenhaft rein.
Vom vielschichtigen Klang des Orchesters soll noch etwas geschwärmt werden. Zu loben ist die Wiedergabe der Streicher: Nie hart, grell oder gar aggressiv, sondern warm und dennoch extrem obertonreich. Die Blechbläser wie Trompeten, Posaunen und Waldhörner setzen mit ihrem herrlichen Ganz dem Orchesterklang die Krone auf.
Ganz gewiss wird da am Mischpult noch einiges getüftelt und herangezoomt. Dies aber alles in vertretbarem und sinnvollem Rahmen, denn die gesamte Dynamik eines grossen Sinfonieorchesters samt Steinway Flügel in einen Abhörraum zu verfrachten, geht meistens schief.
Zu bemerken ist noch, dass die Aufnahme mit verschiedenen DAC's absolut grossartig klingt. Tüfteln mit unterschiedlich timbrierten Komponenten ist hier überflüssig und ist ein weiterer Beweis dafür, dass es sich hier um eine hervorragende Aufnahme handelt.