Die WM 2006 wird als ganzes in HDTV aufgezeichnet wird. Daher überrascht es nicht, dass Fernseher mit dem „HD ready“- und dem „HD TV“-Logo eine besondere Rolle spielen.
Ein HD ready-Fernseher zeigt jedoch auch beim Empfang von Sendungen im Standard-Format Vorteile, da er über deutlich mehr Pixel verfügt, als für die Bildwiedergabe nötig wären. Dank dieser Reserve lässt sich mit einer geschickten Signalaufbereitung beim Standard-Bild eine deutliche Verbesserung erzielen.
Pixel Plus heisst diese Signalaufbereitung bei Philips, die in Verbindung mit ClearLCD bei den neu vorgestellten LCD-Bildschirmen für ein detailreiches und auch in Bewegungen scharfes Bild sorgt.
Ein weiterer Höhepunkt ist das zu „Full Surround“ ausgebaute Ambilight, das im Bild und im Design Akzente setzt.
Kaminfeuerfernseher
Jede der drei hintergrundbeleuchteten Kanten (Ambilight „Surround“) erstrahlt in der dominanten Farbe des jeweiligen Bildteils.
Philips schafft die Wohlfühlatmosphäre mit der Hintergrund- beleuchtung Ambilight, die in der dritten Generation vorgestellt wurde.
Ambilight analysiert den Bildinhalt in Echtzeit und passt die Farbe des Hintergrundlichtes für jede beleuchtete Kante der vorherrschenden Farbe im Bild an. Im neuen Modus „Full Surround“ werden alle vier Bildschirmkanten beleuchtet.
Ein ausführlicher Augenschein im belgischen Brugge zeigte, dass Ambilight eine angenehme Stimmung verbreitet, indem es den Augen mehr Spielraum lässt. Sie sind nicht mehr auf ein flächiges Bild fixiert, was die Anstrengung und damit Ermüdung verringert.
Interessant auch, dass Ambilight sowohl in den eher kühlen Räumen der Philips-Fabrik wie auch in einem Schloss und in einem umgebauten Spital funktioniert und dabei nicht nur seine eigene stimmige Wirkung entfaltet, sondern auch die Stimmung des Raumes verstärkt.
Mit Ambilight hat Philips ein Feature geschaffen, das Fernsehen eine subjektive, atmosphärische Note verleiht, entspannteres Schauen ermöglicht und gleichzeitig die wahrgenommene Bildqualität verbessert.
ClearLCD
Das Bild eines Kameraschwenks über ein Notenblatt auf dem LCD (von links nach rechts): Eingangssignal, LCD mit langsamer Schaltzeit, LCD mit schneller Schaltzeit und Übersteuerung der Schaltspannung, LCD zusätzlich mit gesteuertem Hintergrundlicht. (Bild: Philips)
Aber auch die objektive Bildqualität hat Philips gegenüber den Vorjahresmodellen deutlich gesteigert. Das zeigt sich insbesondere mit Bildern in der Standard-Auflösung.Die aufwändigen Signalverarbeitungen hierzu heissen Pixel Plus 3 HD und Clear LCD. Pixel Plus 3 HD nutzt die zusätzlichen Pixel, um die Übergänge und Kanten in den Bildern rechnerisch prägnanter zu gestalten, was zu schärferen Bildern und klareren Farbübergängen führt.
ClearLCD seinerseits geht das generelle Problem von LCD-Fernsehern an. Schnelle Bewegungen oder Schwenks wirken in Bildern mit feinen Strukturen ruckartig und verschmiert.
Erste Abhilfe bringen kürzere Schaltzeiten der Flüssigkristalle. Mit einer Übersteuerung der Schaltspannung konnte Philips die Zeiten auf 5 ms reduzieren. Doch dies allein behebt den Nachzieheffekt nicht vollständig
Die Bewegung im LCD-Bildschirm wirkt verschmiert, weil jeweils eine längere Wegstrecke des Ablaufs in einem einzigen Bild dargestellt wird. Darauf kann das Auge nicht scharfstellen.
Wenn jedoch nur derjenige Moment gezeigt wird, wo Bild und zurückgelegter Weg übereinstimmen, ist ein Scharfstellen wieder möglich.
Philips erreicht dies durch die Kontrolle der LCD-Beleuchtung (nicht zu verwechseln mit der Hintergrundbeleuchtung von Ambilight), die jeweils nur im gewünschten Moment Licht durch die Flüssigkristalle schickt.
Darüber hinaus wird das LCD-Hintergrundlicht bei dunklen Szenen reduziert, was den Kontrast und den Blickwinkel vergrössert.
Für die Zukunft gerüstet
Im Test- und Stressraum werden die LCD-Fernseher Feuchtigkeit, Hitze und Kälte ausgesetzt, geschüttelt und fallen gelassen, ohne dass sie ihre Funktionsfähigkeit verlieren. (Bild: Philips)
Gemeinsam ist dem 32“-, dem 37“- und den beiden 42“-Modellen auch die umfangreiche Ausstattung mit Ambilight, Pixel Plus 3 HD, ClearLCD, HDMI- und USB-Anschluss sowie DVB-T- Empänger.
Während der 37PF9731D eine Auflösung von 1920 x 1080p Bildpunkten hat, verfügen die drei anderen Modelle über 1366 x 768p Pixel.
Mit Ausnahme des 32PF9731D verfügen die LCD-TVs zudem über einen Memory Card-Slot. Zusammen mit dem USB-Anschluss ist somit das Betrachten eigener Fotos auf dem Bildschirm problemlos möglich.
Auch in Sachen Empfang von HDTV-Signalen macht Philips vorwärts. Bereits diesen Februar hat das Unternehmen erste Set-Top-Boxen für Premiere ausgeliefert, das die Spiele der Fussball-WM in HDTV ausstrahlen wird.
Der Satelliten-Receiver DSR9005 liefert eine Auflösung bis 1080 i, verfügt über einen HDMI-Anschluss und einen optischen Digitalausgang für das Dolby Digital-Signal. Nebst dem Bezahl-Sender Premiere ist er selbstverständlich auch in der Lage, frei zugängliche Programme in Standard- und HDTV-Qualität zu empfangen.
Über die Möglichkeit, hochauflösende Signale auch aufzeichnen zu können, wollte Philips keine genauen Angaben machen. Blu-ray-Geräte und Medien würden noch dieses Jahr in den USA ausgeliefert, für Europa seien sie geplant, war die einzige Aussage.
Die LCD-Flachbildschirme werden für die Heimunterhaltung ergänzt um die Elektronik-Komponenten der Cineos-Reihe, zu denen ein Digitalverstärker, ein DVD/HD-Recorder und ein SACD/DVD-Spieler gehören.
Der AV-Receiver DFR9000 wurde unter dem Titel „Digital Power“ und der SACD/DVD-Spieler unter dem Titel “Raumschiff“ bereits in avguide getestet.
Abgerundet
Zum Kabelsortiment gehören auch zahlreiche Übergänge von einem Steckertyp zum anderen.
Dass den Details grosse Aufmerksamkeit geschenkt wird, demonstriert Philips mit der Einführung eigener Kabel für den digitalen und den AV-Bereich.
Das Angebot reicht vom Komposite- über das Komponenten- bis zum HDMI-Kabel in drei Qualitätsabstufungen.
Die Top-Reihe nennt sich PXT1000. Für hohe Qualität sorgen 24 Karat vergoldete Stecker, eine kupferverstärkte Aluminium-Abschirmung und Reinkupfer-Adern.
Auf dem Weg zum Seh-Erlebnis ist Philips damit ein grosses Stück weiter gekommen. Einiges bleibt allerdings noch zu tun. 3D-Fernsehen etwa ist ein Thema, das bei Philips äusserst aktuell ist.
Doch selbst die Experten in Brugge nannten ein Problem schwierig zu lösen: das Gerät – etwa den grossen Bildschirm – unsichtbar machen, wenn es nicht benutzt wird.