Rückenwind bekommen die Sat-Empfänger zusätzlich, weil der Grossteil der europäischen TV-Programme digital über die zentralen Satellitenpositionen Astra und Eutelsat Hotbird abgestrahlt wird.
Digital-TV bietet im Vergleich zum leider oftmals mittelmässigen bis schlechten Kabelsignal eine hohe Bildqualität.
Davon profitieren vor allem Heimkino-Besitzer, die Spielfilme mit Dolby-Digital-Ton empfangen können, was von diversen Fernsehanstalten und Pay-TV-Anbietern wie etwa Premiere zum Teil bereits angeboten wird.
Elektronische Programmführer erleichtern dabei die Auswahl der Programme.
Nicht nur die grossen – öffentlich-rechtlichen und privaten – TV-Sender laufen über Astra bzw. Eutelsat, auch eine ganze Reihe Spartenprogramme lassen sich via Satellit empfangen.
Arte, 3Sat, Eurosport etc. laufen zwar auch über Kabel, exklusiv via Sat aber beispielsweise die digitalen Angebote von ARD und ZDF wie ZDF-Doku, -Info- und -Theaterkanal oder Eins-Extra, -Festival und –MuXx.
Während das Kabel über eine begrenzte Übertragungskapazität an analogen Fernsehprogrammen verfügt, sind dank digitaler Übertragung via Satellit der Sendervielfalt kaum Grenzen gesetzt.
Gute Wachstumschancen
Immer wichtiger im unübersichtlichen Senderdschungel wird ein elektronischer Programmführer (EPG). Digital TV ab Satellit bietet dabei mehr Zusatzinformationen als der herkömmmliche Teletext.
Der EPG kann zudem zur Aufnahmeprogrammierung herangezogen werden, wenn man Besitzer eines digitalen Sat-Receivers mit integrierter Festplatte ist.
TV ab Kabel eine überholte Technik?
Swisscom-Chef Jens Alder hat kürzlich den TV-Empfang über das Kabelnetz eine überholte Technologie genannt und dabei auf den ersten Feldversuch der Swisscom hingewiesen, TV-Sender über das Telefonnetz empfangen können.Mitte März haben Japaner und Südkoreaner gemeinsam den ersten Mobile-Media-Satelliten gestartet. Er ist ausschliesslich für die Übertragung von über 100 digitalen TV-Radioprogrammen auf mobile Geräte bestimmt: Fernsehen im Freien oder im Auto.
Vor- und Nachteile Sat Empfang
+ Programmvielfalt+ hohe Bild- und Tonqualität
+ elektronischer Programmführer
+ preiswerter in Betrieb und Unterhalt als das Kabelnetz
- kein Empfang der privaten TV- und Radio-Regionalsender
- Access-Karten für SRG- und ORF-Sender
- bauliche Massnahmen
Wie funktioniert Sat-Empfang
Sat-Empfang funktioniert im Prinzip so: Mit Hilfe eines Spiegels («Schüssel») wird das Signal gebündelt auf einen Umsetzer («LNB», «LNC») geworfen.
Dieser Umsetzer verstärkt die Signale und speist sie in das Antennenkabel ein, an dessen anderem Ende ein Empfänger («Receiver») steht.
Der Receiver bereitet das Signal so auf, das es auf einem Fernseher abgebildet werden kann.
Handelt es sich um eine Mehrteilnehmeranlage, so gibt es zwischen dem Receiver und dem LNB noch ein weiteres Bauteil: einen sogenannten Multischalter. Dieses Gerät sorgt dafür, das jeder Receiver mit den richtigen Signalen versorgt wird.
Voraussetzungen für den Empfang
Verlockend ist eine Montage im Garten. Aber aufgepasst: nicht zu nahe an schnell wachsendem Gebüsch oder Bäumen.
Prinzipiell kann die Schüssel auch mit einer speziellen Halterung an einer Hauswand, auf dem Dach oder an einem Geländer befestigt werden.
Wichtig ist nur, dass die gesetzlichen Bestimmungen bezüglich Blitzschutz und Befestigungsmaterial eingehalten werden. Mit Vorteil holt man sich den Rat des Fachhändlers.
Als Schüsseldurchmesser sind zu empfehlen:
- Einteilnehmerempfang Astra und Eutelsat 85cm
- Mehrteilnehmerempfang Astra und Eutelsat 100cm
Damit kommt auch bei schlechtem Wetter stets ein gutes Bild in die Stube.
Verkabelung
Beim Bau eines neuen Hauses ist es ratsam, eine sogenannte unverzweigte Sternverteilung vorzunehmen: jeweils ein Kabel bis zu jedem Fernseher bzw. zwei Kabel, wenn Videorecorder und Fernseher getrennt betrieben werden sollen.Das Kabel darf nicht nochmals verteilt werden und muss in einem Stück von der zentralen Verteilstelle bis hin zu dem Fernseher (bzw. der Dose in der Wand) verlaufen. Die bei Kabelanlagen oft vorgenommene «Verästelung» ist für solche Sat-Anlagen ungeeignet.
Fazit
Prinzipiell können geübte Hobbywerker eine Sat-Empfangsanlage auch selber einrichten.Für eine saubere Installation und einwandfreien Empfang lohnt sich aber die Zusammenarbeit mit dem Fachhandel, der auch über entsprechend professionelles Equipment verfügt. Immerhin handelt es sich um eine Investition, die sich über Jahre und Jahrzehnte auszahlen soll.