Es scheint, als verschwände mit dem Röhrenfernseher nicht nur eine technische Kiste, sondern auch ein Format.
Die neuen Flachbildschirme haben zwar das Potenzial für ein anderes Fernseherlebnis, doch nur wenige warten auf HDTV.
Anstatt Programme in Standardauflösung über schlechten Kabelempfang verrauscht auf den Full-HD-Bildschirm zu bringen, weichen viele auf die DVD und die Blu-ray aus und entdecken neue Formen des Bewegtbildes, wie sie das Internet bietet.
Der Erfolg von YouTube und Co. zeigt deutlich, dass die hergebrachten Formate eine starke Konkurrenz bekommen haben und dass Fernsehen auch unterhaltend statt einschläfernd sein kann.
TV-Durchschnittsalter steigt
Das Durchschnittsalter von TV-Zuschauerinnen und -zuschauern steigt gemäss Erhebungen von Magna Global http://www.magnaglobal.com in den USA stetig an. Zuletzt lag das Durchschnittsalter der CBS-Zuschauer beispielsweise bei 54 Jahren, ABC erreichte ebenfalls die Marke von 50 Jahren und NBC kam auf einen Schnitt von 49 Jahren.
Laut den Zahlen von Magna Global sprach der US-Sender CBS mit Big Brother zuletzt sein jüngste Publikum an - im Schnitt 45 Jahre - während die Nachrichten auf einen Wert von 60 Jahren kamen.
Fox konnte mit Family Guy und American Dad den jüngsten Durchschnitt erzielen (29 Jahre) und The CW mit One Tree Hill seinen niedrigsten Alterswert (26 Jahre) erreichen
Downloads, Streams und die freie Zeiteinteilung im Internet bestechen bei der jüngeren Generation weitaus mehr als fix vorgegebene Programmabläufe im klassischen Fernsehen.
Olympische Spiele im Internet
Dass die jungen Zuschauerinnen und Zuschauer ins Internet abwandern haben auch die Fernsehanstalten gemerkt. An ihre Kanäle gebunden, ergänzen sie diese immer öfter um Angebote im Internet - Hintergrundgeschichten, Analysen oder Gespräche.
Die Olympischen Sommerspiele sind eine gute Gelegenheit für den weiteren Ausbau.
So wollen ARD, ZDF und das Schweizer Fernsehen ihre Berichterstattung zu den Olympischen Sommerspielen per Live-Stream zugänglich machen, aus rechtlichen Gründen jeweils nur für das Land des Senders. Durch sogenanntes Geo-Blogging wird das Signal in anderen Ländern nicht verfügbar sein.
Neben der Ergebnisberichterstattung wird es sowohl bei ARD und ZDF wie auch bei der SRG Hintergrundgeschichten in Wort, Bild und Ton sowie Chats mit Experten, Athleten und Betreuern geben.
Auf peking.ARD.de speist die ARD ihr Hauptprogramm sowie ihre Digitalsender EinsPlus und EinsFestival als Live-Stream ins Internet.
Frei zugänglich aus jedem Land werden die restlichen Angebote der ARD-Olympia-Homepage sein. So werden Athleten und Moderatoren im Olympia-Blog ihre ganz persönliche Sicht auf die Olympischen Spiele präsentieren. In "Waldi und Harry" werden Waldemar Hartmann und Harald Schmidt wie bereits zu den Spielen in Turin am Abend ihren ironischen Tagesrückblick präsentieren.
Beim europaweit arbeitenden Sender Eurosport hat man sich für eine andere Variante der webbasierten Olympiaberichterstattung entschieden. Im Eurosport-Webplayer wird das normale TV-Programm verfolgbar sein, jedoch kostenpflichtig. In Wort und Bild wird man auf der Homepage von Eurosport kostenfrei unterrichtet.
Die SRG hat eine Olympia-Special-Online-Redaktion installiert, die unter http://www.sport.sf.tv täglich 20 Stunden von den Wettkämpfen in China berichten wird.
TV-Portale
Eine Alternative zu Live-Streams und TV-Geräten sind Online-Portale wie Zattoo http://www.zattoo.com oder Joost http://www.joost.com. Hier können registrierte Nutzer aus einer Vielzahl an internationalen Sendern wählen und deren TV-Programm am PC ansehen.
Zeitversetzt können User bei onlinetvrecorder.com http://www.onlinetvrecorder.com die Wettkämpfe verfolgen. Nach vorhergehender Anmeldung besteht dort die Möglichkeit, Sendungen wie mit einem Videorecorder aufzuzeichnen und diese später abzuspielen.