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Publikationsdatum
27. Januar 2002
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Piega C40: Erster Lautsprecher mit koaxialem Mittel/Hochton Bändchen
Bei der Mehrzahl der verkauften Lautsprecher herscht konstruktives Einerlei: Mehr oder weniger ansprechend designte Säulen mit dynamischen Konuslautsprechern. Doch das muss nicht sein. Unsere Martkübersicht “Exoten-Lautsprecher” zeigt Lautsprechersysteme, die, sei es als imposante Hornlautsprecher oder als filigrane Elektrostatenwände, ein fazinierendes Klangerlebnis jenseits gängiger Konventionen bieten.

Das schnelle Bändchen

Bändchenmembranen sind in der Regel äusserst leicht, da Spule und Membran identisch sind. Sie gehören zu den schnellsten Schallwandlern. Der extrem kleine elektrische Widerstand von lediglich wenigen Milliohm stellt jedoch für den Verstärker einen veritablen Kurzschluss dar und verlangt den Einsatz eines zusätzlichen Übertragers, der die Impedanzanpassung erbringt. Meist werden Bändchen (engl”Ribbon-Speaker”) lediglich als Hoch- oder Mitteltöner eingesetzt.

Ausgerechnet in der Schweiz findet sich einer der profiliertesten Hersteller von Bändchenlautsprecher. Die Firma Piega SA ( “Band”) in Horgen fabriziert seit 16 Jahren erfolgreich Bändchen-Hochtöner und setzt sie in ihrer LDR-Reihe zusammen mit einem konventionellen Bassbereich ein. Im Spitzenmodell C-40 wird als Weltneuheit erstmals ein koaxiales Mittel-/Hochtonbänchen verwendet.

Der einzige Vollbereichsbändchen-Hersteller ,“Apogee”, hat leider die Produktion Mitte der neunziger Jahre eingestellt.

Filigrane Elektrostaten

Elektrostaten Set für das Heimkino: Final 0.2
Elektrostaten Set für das Heimkino: Final 0.2
Ein Elektrostat arbeitet mit einer ultraleichten Folienemembran aus Mylar, die zwischen zwei Statoren, mit einern Polarisationspannung von 1000 bis 5000 Volt in einem elektrostatischen Feld ausgelenkt wird. Das Audio-Signal wird über den Eingangsübertrager erhöht und gegenphasig auf die beiden seitlichen Statoren gelegt, wodurch sich die Membran in Bewegung versetzt und akustische Schallleistung entsteht.

Die Vorteile der massearmen Membran und des gleichmässigen Antriebs sind legendär. Elektrostaten zeichnen sich durch ein äusserst schnelles Ein-/Ausschwingen und ein filigranes, hochauflösendes Klangbild aus.

Problematisch bei Vollbereichselektrostaten ist der kapazitive Impedanzverlauf, der vielen Verstärkern Mühe bereitet sowie – gravierender – der akustische Kurzschluss im Bassbereich. Sobald die Schallwellenlänge die Grösse der Membran übersteigt, löschen sich die nach vorne und rückseitig abgestrahlten Schallanteile aus. Vollbereichselektrostaten sind daher zwar nur einige Zenitmeter tief, aber sehr grossflächig.

Aus wohnaesthetischen Gründen setzten sich daher auf dem Markt sogenannte Hybridsysteme mit dynamischem Konuslautsprecher im Bassbereich durch. Für absolute Klangliebhaber bleibt der Vollelektrostat allerdings nach wie vor das Mass der Dinge.

Schlanke Magnetostaten

Schlank und musikalisch: Magnepan M16
Schlank und musikalisch: Magnepan M16
Magnetosaten haben viel mit den Elektrostaten gemeinsam, nur das hier statt elektrostatischer magnetische Felder verwendet werden. Auch sie gehören zu den Dipolwandlern und strahlen beidseitig ab. Eine Kunsstofffolie wird zwischen zwei starken Festmagneten eingespannt und auf diese Membran ein Metallstreifen mäandermässig aufgedampft. Fliesst nun ein Strom durch den Metallstreifen, wird die Membran im Rhythmus der veränderten magnetischen Kräfte bewegt und Schall erzeugt. Auch Magnetostaten benötigen eine grosse Membranfläche für Tiefgang im Bassbereich.

Die bekanntesten Hersteller sind Magnepan und Eminent. Beide sind leider zur Zeit nicht mehr durch einen Vertrieb in der Schweiz vertreten. Gerade die grossen Magnepan Modelle wie die MG-20 verfügen über exzellente klangliche Eigenschaften und sind auf dem Second-Hand Markt entsprechend beliebt.

Druckvolle Hornlautsprecher

Leckerbissen für Loftbewohner: 3-Weg Hornsystem Avantgarde Trio
Leckerbissen für Loftbewohner: 3-Weg Hornsystem Avantgarde Trio
“Hörner” gibt es in den unterschiedlichsten Konstruktionsvarianten sei als Kugelwellen-, Tractrix-, Exponential-, Backloaded- bzw. Frontloaded-Horn. Gemeinsam ist ihnen einerseits die Schallführung in Trichterform, welche den Wirkunsggrad verbessert und andererseits die Erhöhung der Schallschnelle mittels Druckammertreiber. Im Druckkammertreiber findet eine “Geschwindigkeitserhöhung” statt, d.h., die Luft tritt schneller aus, als sich die Membran des Treibers bewegt. Verzerrungen werden deutlich reduziert. Impulse sauber und mit viel “Attacke” livehaftig übertragen.

Der berüchtigte “Hornsound” ergab sich früher durch akustisch ungünstige Trichterformen. Heute hat man dies gut im Griff. Um die Gehäusegrösse zu reduzieren, wird oft ein Hybridsystem mit dynamischem Bassbereich eingesetzt. Dies allerdings auf Kosten des hohen Wirkungsgrads. Reine Hornssystem können hingegen bereits mit Verstärkern von nur wenigen Watt betrieben werden.