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Publikationsdatum
18. August 2002
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Als erstes fällt der wichtigste Entscheid: analog oder digital?
Denn können die Bilder der Digitalkameras qualitativ mit den bekannten Fotos mithalten? Wie krieg' ich meine Fotos aufs Papier? Was kostet mich der Spass?
Versuchen wir, Schritt um Schritt Antworten zu finden.

Wieviele Pixel dürfen's denn sein?

Was für die analoge Fotografie die Körnung, ist für die digitale die Pixelzahl: Sie gibt Auskunft darüber, wie fein aufgelöst das Bild wird.

Eine zwei Megapixel-Kamera unterteilt also unser Motiv aus dem Sucher in zwei Millionen Punkte. Zum Vergleich: Ein Quadratmeter besteht aus einer Million Quadratmillimetern. Auf einem Megaposter mit einem Meter Kantenlänge würden die Pixel unserer Kamera also einen halben Quadratmillimeter ausmachen.

Für normale Abzüge der Grösse 9 x 13 oder 10 x 15 reicht dies allemal, und um sie ins Internet zu stellen, muss man sie sogar kräftig komprimieren.

Klar, ein "analoger" Kleinbildfilm bietet auf 24 x 36 mm theoretisch gegen 35 Millionen Pixel, doch werden diese aufgrund der Optik und der Körnung des Filmmaterials nicht genutzt.

Und so sind mit vier oder fünf Megapixeln Bilder der Grösse 13 x 19 oder mehr in der bekannten Fotoqualität möglich, mit etwas Nachbearbeitung sollte es sogar bis zum A3-Poster reichen.

Was seh' ich da?

Minolta DiMage 7i: Optischer Sucher und 1.5
Minolta DiMage 7i: Optischer Sucher und 1.5" LCD-Monitor, welcher bei starkem Licht selber kräftiger leuchtet.
Neben dem klassischen optischen Sucher haben sich bei Digitalfotokameras LCD-Monitore eingebürgert, um geschossene Aufnahmen sofort kontrollieren zu können. Ein grosser Monitor mit hoher Auflösung verspricht dem Anwender mehr Komfort und bessere Resultate, da er die Schärfe der Aufnahme genauer beurteilen kann. Dabei hilft auch die Lupenfunktion, welche einen Ausschnitt des Bildes noch genauer zeigt.

Gängige LCD-Formate bewegen sich zwischen 1.5 und 2.5", haben also eine Bilddiagonale von 3,8 bis 6,3 cm. Deren Auflösung erreicht meist um die 100'000 Pixel.

Nachteil dieser Bildbetrachtung ist der hohe Stromverbrauch des Displays, welcher zum Verbrauch der Elektronik dazukommt. Im Vergleich zu Analogkameras sind digitale Modelle wahre Stromfresser. Der Betrieb mit Akkus lohnt sich daher in jedem Fall.

Und was sieht die Kamera?

Das erste Fernglas mit integrierter Digitalkamera: Pentax DIGIBINO DB100 mit 280 mm Brennweite.
Das erste Fernglas mit integrierter Digitalkamera: Pentax DIGIBINO DB100 mit 280 mm Brennweite.
Einen grossen Einfluss auf die Bildqualität nimmt die Optik. Dies haben Hersteller der Digitalkameras erkannt und so haben Sony Objektive von Zeiss im Angebot, Panasonic arbeitet mit Leica zusammen.

Für den normalen Gebrauch optimal sind Objektive, welche keine fixe Brennweite haben, sondern neben Weitwinkel zum Beispiel ein dreifach Zoom zulassen. Eingebürgert haben sich Werte in der Grössenordnung von 35 - 105 mm.

Die Brennweite der Digitalkameras lässt sich aber nicht ohne Weiteres mit derjenigen der Kleinbildkameras vergleichen. Sie hängt ab von der Grösse des Bildempfängers (Chips), während beim Kleinbildformat die Bildgrösse auf dem Film mit 24 x 36 mm definiert ist.

Vielfach bieten Kameras ein Digitalzoom mit enormer Vergrösserung. Da hier lediglich der Bildausschnitt verkleinert und die Pixel dann hochgerechnet werden, verschlechtert sich die Auflösung massiv.
Ein Digitalzoom ersetzt also ein optisches in keiner Weise.

Ebenfalls lohnt sich ein Blick auf die Lichtstärke des Objektivs, welche mit f:x.x respektive 1:x.x angegeben wird. Ist die Zahl x.x kleiner als 3.5, so handelt es sich um ein lichtstarkes Objektiv, bis 1:5.6 gilt es noch als normal. Für anspruchsvolle Aufnahmen bei wenig Licht sollte die Zahl x.x so klein wie möglich sein.

Wo sind sie denn?

Briefmarkengross und 2 g leicht: Anfang 2003 soll bei der SD-Card die Gigabyte-Grenze fallen.
Briefmarkengross und 2 g leicht: Anfang 2003 soll bei der SD-Card die Gigabyte-Grenze fallen.
Im Speicher landen die Bilder, doch Speicher ist nicht gleich Speicher.

Panasonic favorisiert die SD-Card (Secure Digital), welche auf 24 x 32 x 2,1 mm 256 MB unterbringt. Bis 2003 soll es gar ein Gigabyte werden. Die MMC (MultiMedia-Card) ist noch dünner (1,4 mm) und im Moment 128 MB wert.

Sony's Memory-Stick und der Memory-Stick Duo folgen der SD-Card auf der Spur: Von jetzt 128 MB soll bis nächstes Jahr die Gigabyte-Grenze fallen. Der Memory-Stick Duo lässt sich übrigens via Adapter im normalen Memory-Stick Steckplatz verwenden.

Sehr weit verbreitet sind die CF I und CF II (CompactFlasch) Karten, welche bis 2 GB bieten. Dazu kompatibel sind die Microdrive Miniatur-Festplatten von IBM, welche bis 1 GB aufnehmen.

Ebenfalls erwähnenswert die SmartMedia-Karten (maximal 128 MB), welche mit Adapter im Diskettenlaufwerk lesbar sind.

Wie kommen sie da wieder raus?

Unabhängig von Computer und Strom: Der Canon Card Photo Printer CP-100 druckt die Bilder direkt ab Kamera.
Unabhängig von Computer und Strom: Der Canon Card Photo Printer CP-100 druckt die Bilder direkt ab Kamera.
Raus kommen sie entweder auf der Speicherkarte oder über eine Schnittstelle. Grossflächig vertreten ist hier USB, um die Kamera mit dem Laptop oder Computer zu verbinden. Auch die kabellose Übertragung via Bluetooth wird in Zukunft möglicherweise eine Rolle spielen, Sony und Panasonic jedenfalls setzen im Camcorderbereich bereits auf dieses Pferd.

Im Computer können die Bilder mit einer Vielzahl von Programmen nachbearbeitet und anschliessend gespeichert, gebrannt oder mit einem Farb- oder Fotodrucker ausgedruckt werden.

Gewisse Hersteller, z.B. Canon, machen den Anwender mit Photo-Printern unabhängig von einem Computer: Einfach Kamera an den Drucker hängen und ausdrucken.

Letztendlich besteht die Möglichkeit, seine Bilder einem Fotolabor zu senden, entweder auf Datenträger per Post oder als Daten per Mail, und qualitativ hochwertige Abzüge zu erhalten. Die Preise bewegen sich hier für das Format 13 x 17 in der Grössenordnung von Fr. 1.00 bis 1.10 plus Porto. Damit sind die Fotolabors sogar günstig im Vergleich zum eigenen Ausdruck.