
Alesca Audio Fidelity – Historie und Gründer
Alessandro Calo, der Gründer und Namensgeber von Alesca, ist wie viele in der Branche durch sein Highend-Hobby zur Firma und damit zu seiner heutigen Tätigkeit gekommen. Bisher vertrieb er in Kooperation mit AV Spalinger die Marken D’Agostino und Wilson Audio. Mit seinem neuen Showroom in Fehraltorf weitet er dieses Jahr sein Portfolio massiv aus. Die Eröffnung seines exklusiven Showrooms fand aufgrund der aktuellen Vorschriften im kleinen Rahmen am 17. März statt.
Wie es zur Firma Alesca und seinem Portfolio kam, erfahren Sie im nachfolgenden Interview mit Alessandro Calo und seiner Nichte Jessica Calo, geführt von Silvan Karrer und Christian Wenger
Wo bist du aufgewachsen?
Alessandro Calo: Ich bin in Uster geboren und dann in Volketswil gross geworden, wo ich heute noch wohne.
Was ist dein beruflicher Werdegang?
Ich habe eine Lehre als Maurer gemacht und dann als Akkord-Maurer gearbeitet. Bei der damaligen Firma habe ich mich dann bis zum Chef-Stellvertreter hochgearbeitet, bis ich mich 2006 entschlossen habe, selbstständig zu werden. Meine Firma, AC Group, hat sich auf Schalungen und Mauerwerk spezialisiert und ist bis zum heutigen Tag in diesem Metier tätig. «AC» sind ja meine Initialen. Und «Alesca» ist auch ein Kunstwort – bestehend aus ALESsandro CAlo. Die Alesca Audio Fidelity kam dann letztes Jahr neu dazu und gehört auch zur AC Group.
Hast du noch andere Leidenschaften ausser Highend?
Ja ganz klar, meine zweite grosse Leidenschaft ist Billard. Ich spiele seit meiner Jugend Billard und habe es in die Top 17 der Schweizer Billard-Nationalliga gebracht. Leider hat dieser Umbau und der Aufbau der Alesca Audio Fidelity viel Zeit gekostet, deshalb konnte in letzter Zeit nicht viel Billard spielen. Billard ist – was wohl die wenigsten glauben können – körperlich anstrengend. Meine körperliche Gesundheit beziehungsweise mein Rücken ist angegriffen, das Fitnesstraining ist daher ein Muss, um das Niveau im Billard zu halten oder wieder zu steigern.
Welche Musik hörst du?
Ich höre fast alle Musikrichtungen. Was ich weniger mag, ist Country, Blues – aber sonst von Klassik bis Pop alles.

Wie kamst du zu Highend-Audio?
Ich kam zum Highend durch meinen guten Freund Darko Beskovnik, der inzwischen auch 20 % für Alesca Audio arbeitet. Musik, Audio und Video hat mich immer fasziniert und ich wollte schon immer das Beste haben. So ab 1996 wurde ich – von meinem Freund Darko mit dem Highend-Virus infiziert. Damals hatte ich noch ein einfaches Bose System zu Hause, aber Darko fand ganz diskret, dass es doch noch etwas Besseres gibt. Dann begannen wir in die Highend-Szene einzutauchen, besuchten Messen, allen voran die Highend in München. So begann ich, ein grosses Highend-System aufzubauen. Sie bestand aus den Lautsprechern WP 5.1 von Wilson – später von Avalon, KRELL Electronic sowie mit NBS-Kabeln. Der Highend-Virus hatte bei mir ganz schön zugeschlagen, der Gesamtwert meiner damaligen Anlage betrug bis zu CHF 200'000.
Wie der exklusive Alesca-Showroom entstanden ist
Wir begannen mit dem Umbau im letzten Juli. Das Stockwerk wurde praktisch ausgehöhlt, viele Wände beseitigt und neue Wände eingezogen. Die Leitungen wurden neu eingezogen und die Decke komplett neu mit einem akustisch optimierten Gips-Karton-Belag gebaut. Die Säulen wurden verkleidet und dann in einem mehrteiligen Prozess komplett neugestaltet. Die Wände wurden mit einer LED hinter einer beleuchteten Holzkonstruktion und einer speziellen Akustik-Isolation gestaltet. Die LED-Beleuchtung ist übrigens fernbedient programmier- und steuerbar. Wir können jede erdenkliche Wunschfarbe herbeizaubern!
Die Raumakustik wurde aus unserer Sicht optimal eingestellt – nicht so viel Dämpfung wie in einem Studio, aber natürlich auch kein übermässiger Hall. Um diese Balance zu erreichen, haben wir einen Mikro-Beton-Bodenbelag gewählt, ohne Teppiche. Dazu musste als Basis der ganze Boden komplett abgeschliffen werden.

Wieso legst du so viel Wert auf die Raumakustik eures Showrooms?
Wir haben den Raum bewusst akustisch optimiert. Wir möchten zeigen, was unsere Produkte wirklich können. Wenn unser Kunde dann zu Hause nicht zufrieden ist, sind wir dann gerne auch beratend tätig. Viele Kunden sehen hier die Notwendigkeit noch nicht, aber wir sehen es als unseren Job, hier zu sensibilisieren und zu beraten. Da wir das nötige Knowhow haben, können wir nicht nur beraten, sondern auch konkret baulich umsetzen. Hier heben wir uns klar von den Mitbewerbern ab. Nicht zu vergessen, wir haben auch eine neue, komplette Küche eingebaut und auch dem WC haben wir die entsprechende Qualitätsoptik verpasst. Ich bin ein Design-Fan und meine Ansprüche waren dementsprechend hoch!
Im wunderschönen Alesca-Showroom hat es alles, was das Highend-Herz begehrt, aber es sind weder CD-Player noch Vinyl-Plattenspieler zu sehen, hat das einen Grund?
Persönlich hatte ich nie einen Vinyl-Plattenspieler, einen CD-Player natürlich schon. Ich kann mir aber gut vorstellen, zu einem späteren Zeitpunkt auch einen Plattenspieler ins Sortiment zu nehmen. Bei den CD-Playern glaube ich, dass diese schon heute vom Streaming verdrängt werden und zum Nischenprodukt werden.
Wir sehen auch selbst, dass Streaming die Zukunft sein wird. Daher haben wir den Showroom auch in Bezug auf Streaming qualitativ folgendermassen optimiert: Alle hochwertigen LAN-Kabel gehen von den hochwertigen Audio-Switches direkt an die jeweiligen Steckdosen, ohne irgendwelche Abzweigdosen. Bei den Audio-Switches gibt es ein Re-Clocking, um das in der Steckdose ankommende Signal bereits so perfekt wie möglich zu machen.

Die hochwertige 2.5-mm-Kabel führen direkt an die Steckdosen. Wir haben probiert, ab Hauseingang bis zur Steckdose das Optimum umzusetzen. Da wir ja vom Fach kommen, haben wir diese klanglich optimierten Set-ups in die ganze Bauplanung einbezogen und dann auch umgesetzt. In meiner privaten Wohnung habe ich diese Optimierungen bereits berücksichtigt und damit alle Möglichkeiten ausgeschöpft. Da konnte ich sozusagen als Testlauf schon vieles umsetzten, was wir jetzt hier im Showroom im grossen Stil realisiert haben.
Das tönt ja wie der feuchte Traum eines jeden Highenders!
Ja, in der Tat – durch unser Know-how und die Berücksichtigung dieser Optimierungen in der Planungs- und Bauphase war das überhaupt möglich. In einer Mietwohnung sind diese Optimierungsmöglichkeiten natürlich nur sehr begrenzt.
Die Mitarbeitenden von Alesca Audio
Jessica Calo, die Nichte von Alessandro Calo – sie arbeitet seit 1.1.2021 zu 100 % bei der AC Group. Sie macht die ganze Administration, den Inhalt der Website und später wird sie ihn auch im Verkauf unterstützen.

Jessica, was dachtest du, als du zum ersten Mal in Berührung mit Highend-Audio kamst?
Ich konnte mir zu Beginn gar nichts darunter vorstellen und wusste gar nicht, wie gut so eine Highend-Anlage tönen kann. Als junge Person kennt man die Musik aus den Kopfhörern und dem Auto. Als ich dann zum ersten Mal die Wilson Audio Chronosonic XVX hörte, war das ein unglaubliches Erlebnis. Dann flogen wir nach Dänemark und ich konnte die Borresen LS hören, es war wiederum einfach ein unglaubliches Klangerlebnis, wenn man sowas nicht kennt. Wir Jungen finden halt eine «Boom-Box» als laut und gut genug. Meine Freunde und Bekannten können sich leider gar nicht vorstellen, wie gut hochwertige Musikwiedergabe klingen kann.

Welche beruflichen Aufgaben hast du?
Ich beantworte Kundenanfragen telefonisch oder elektronisch, koordiniere unsere Marketing-Aktivitäten inklusive Website und viele mehr. Daneben mache die ganze Personaladministration einer Tochtergesellschaft, also Lohn- und Arbeitszeit-Administration und vieles mehr. Zurzeit verteilt sich das Pensum etwa 50:50 – später wohl wieder etwas mehr zugunsten der AC Group.
Im Weiteren arbeitet Darko Beskovnik zu 20 % für Alesca Audio Fidelity. Er ist für alle technischen Belange von Alesca Audio Fidelity zuständig. Darko ist auch die erste Anlaufstelle für gerätetechnischen Belage wie Service oder Reparaturen.
Es entsteht eine Diskussion zum Status von Highend-Audio heute
Alessandro Calo: Highend hat heutzutage leider gar keine wirkliche Medien-Präsenz mehr und Bose, B&O & Co. sind für die Jungen bereits Highend. Der Prestigewert von Highend ist gegenüber früher massiv gesunken. Nicht mal die begüterten Konsumenten wissen noch, dass es wirkliches Highend gibt. Highend als Statement funktioniert auch nur noch bedingt, im Gegenteil – Ein Highender wird heute eher als Spinner denn als Connaisseur betrachtet. Klar, Gäste lassen sich bei einer Heimvorführung immer noch beeindrucken.
Christian Wenger: Ich finde, dass es unserer europäischen Gesellschaft an Verspieltheit, an Experimentierfreudigkeit fehlt. Asiaten sind verspielter, daher ist Highend im asiatischen Markt sicherlich auch höher angesehen. Hier in Europa hat der Nachhaltigkeits- und Downsizing-Trend Einzug gehalten und alles sollte praktisch unsichtbar und «gestreamlint» sein.
Das Produkte Sortiment von Alesca ist sehr interessant und viele Marken sind in der Schweiz fast gänzlich unbekannt. Nach welchen Gesichtspunkten hast Du Dein Portfolio ausgewählt:
Tidal DE kannte ich von der Highend München und war von diesem Produkt sofort fasziniert - klanglich und optisch. Dann habe ich die Firma persönlich besucht und konnte so die Produkte und Philosophie noch besser kennen lernen.
Auch die dänischen Firmen habe ich gemeinsam mit Jessica besucht und auch da haben uns die Produkte klanglich, qualitativ und optisch überzeugt. Überall traf ich tolle Menschen und die Zusammenarbeit war bis jetzt super.
Wie abgeschlossen ist Dein Portfolio
Wir erwarten noch einige fehlende Lautsprecher Modelle. Ein Plattenspieler könnte für später mal eine Option werden. Aber jetzt legen wir mal zuerst mit dem jetzigen Sortiment los, sehen was geht und wollen herausfinden, welche Bedürfnisse unsere Kunden haben.
Habt Ihr schon Kunden in Aussicht
Erste Interessenten haben sich angemeldet, aber die Werbung auf avguide.ch ist auch erst angelaufen.
Welche Ziele hast du mit Alesca Audio Fidelity?
Ich denke, wir haben genau die Atmosphäre und Wiedergabequalität geschaffen, um unsere Zielgruppe abzuholen. Gerne würden wir auch zusätzlich die «nicht übliche» Highend-Audio-Klientel anlocken.
Neben der Kundengewinnung ist unser Ziel, mit unseren Anlagen bei den Kunden Emotionen zu wecken.
Event-Planung – hast du vor, an den Schweizer Messen teilzunehmen?
Highend Swiss: Unklar, kommt auf die Entwicklung an. Ein gemeinsamer Auftritt mit AV Spalinger (Lieferant Wilson Audio & D'Agostino) wäre eine Option.
Klangschloss: Die Verfügbarkeit der Räume ist begrenzt – schauen wir mal.
Wirst du hier im Showroom Events machen?
Ja absolut, sobald das wieder möglich ist. Auch unsere Lieferanten haben angeboten, uns zu unterstützen. Wir werden sicherlich den Showroom regelmässig für Events nutzen, der Raum ist absolut ideal.

Das Marken-Portfolio mit den Kommentaren von Alessandro Calo
Borresen:
Sehr gute Lautsprecher für ihre Baugrösse, sie sind auch optimal für kleine Räume geeignet. Sie spielen sehr präzise, auch dank des verwendeten Bändchen-Hochtöners.

Aavik
Die dänische Elektronik ist sehr kraftvoll und gleichzeitig auch sehr musikalisch. Soundchecks an der Wilson Audio Sasha haben mich extrem begeistert. Auch preislich sind sie auch ganz interessant.



Hifistay (Racks)
Riesiger Materialaufwand für diese durchdachten Racks, die eine Anlage klanglich massiv weiterbringen können. Der koreanische Produzent liefert auch nach Kundenwünschen, was schon ganz speziell ist.

Tidal – Elektronik und Lautsprecher
Tidal ist ein deutscher Highend-Vollsortimenter – alles sehr durchdacht und auf Silberverkabelung ausgelegt. Der Sound ist extrem hochauflösend, dynamisch. Die Lautsprecher sind für mich ein musikalisches Statement!

Vimberg
Die Marke Vimberg gehört zu Tidal, die Lautsprecher figurieren preislich unterhalb der Tidal-Linie. Sie sind optisch wunderschön und klanglich genial.

Wilson Audio
Ich bin mit Wilson Audio gross geworden, mein erster Highend-Lautsprecher war eine WATT Puppy 5.1. Die Wilson-Audio-Lautsprecher sind die Allrounder, nahezu unkaputtbar – kein Lautsprecher ist so vielseitig.

Alessandro und Jessica, vielen Dank für das interessante Gespräch. Wir wünschen Euch viel Erfolg!