Rahmenprogramm und Vorträge
Ein wichtiger Punkt ist das attraktive Rahmenprogramm. Direkt im Eingangsgeschoss bot die Analogue Audio Association alles um das Thema Vinyl-Schallplatte. Im Zusammenarbeit mit dem CD-Studio konnte man in audiophilen und musikalischen Raritäten stöbern. Dass man die Musik statt die Tonträger in den Mittelpunkt stellte, empfand ich als sehr sympathisch.
Ausserordentlich gut besucht waren die drei Themenvorträge: Adi Tosetto referierte über das Feingespür, das es als Toningenieure braucht, um magische Momente im Studio einzufangen.
Daniel Dettwiler von Idee und Klang erinnerte die audiophile Zuhörerschaft daran, dass die Audioreproduktion im Wohnzimmer immer auch ein Stück Fertigkeit des Tonmeisters enthält. Die puristische Vorstellung, man brauche lediglich zwei Mikrofone aufzustellen, um die Einspielung dann über zwei Lautsprecher wieder kohärent im Wohnzimmer wiederzugeben, sei eine Illusion. Das Klangergebnis wäre verheerend. Vielmehr brauche es eine “tontechnische Gestaltung”, damit die Aufnahme zu Hause gut klinge.
Überraschend zugänglich, ja geradezu begeistert zeigt er sich gegenüber einer rein analogen Aufnahme-/Wiedergabekette vom Mikrofon über die Bandmaschine bis zur Schallplatte. Der Verzicht auf die bequeme Digitaltechnik habe seinen unbestrittenen, klanglichen Charme.
Kollege Lothar Brandt von Home-Electronics reiste mit seiner private Beatles Vinyl-Kollektion im Gepäck an. Als versierter Kenner der Liverpooler Pilzköpfe demonstrierte er in einem spannenden Vergleich die Klangpalette der einzelnen Pressungen nach Ländern und Jahrgängen.