KAUFRATGEBER
Seite 1 / 2
ARTIKEL
Publikationsdatum
26. März 2021
Themen
Drucken
Teilen mit Twitter

Soundbar, Sounddeck, Soundbase oder Stereobase

Dadurch, dass die Fernseher unglaublich dünn geworden sind, haben darin keine anständigen Lautsprecher mehr Platz. Die Ausnahme Sony, welche mit ihrem «Acoustic Surface» den ganzen Bildschirm zur Soundwiedergabe anregt, bestätigt die Regel: dünner Bildschirm = dünner Klang.

Da Fernseher an der Wand montiert oder auf einem Sidebord stehend Platz finden, gibt es zwei grundlegende Arten von Soundsystemen für TVs. Kompakte, rohrähnliche Modelle sowie flache, tiefere Modelle. Während die erstgenannten elegant unterhalb des an der Wand befestigen TVs ebenfalls noch eine Unterkunft finden, werden die zweitgenannten direkt unter den TV gelegt oder in einem Fach im Sideboard untergebracht. Wichtig ist in beiden Fällen, dass das Soundsystem möglichst nah beim Fernseher platziert wird. Der Ton soll ja aus dem Zentrum des Geschehens erklingen.

Musiksystem oder einfach eine Soundbar?

Die Fähigkeit, mit vielen Lautsprechern klarzukommen, wird beim One über eine automatische Impedanz-Anpassung vollzogen. Bluetooth aptX sorgt für optimale Klangqualität ab mobilen Quellen, die via Bluetooth verbunden werden, sofern die Quelle ebenfalls aptX unterstützt. Bei Apple ist dies bekannterweise noch nicht der Fall.

Cyrus verspricht, einen sehr hochwertigen Vorverstärker für Kabel-Kopfhörer einzusetzen. Der Vorverstärkerausgang erlaubt z. B. die Anwendung von Bi-Amping über weitere Endstufen oder teil-aktive Lautsprecher, z. B solche mit einem aktiven Bassbereich. Bi-Wiring ist auch kein Problem. Dafür gibt es zwei Lautsprecherausgänge pro Seite.

Zudem wird der Popularität von Plattenspielern Rechnung getragen: Der One verfügt über einen Phono-Eingang für MM-Tonzellen. Mit dem AV-Bypass-Modus wird die Einbindung des One und seiner Lautsprecher in jedes AV-System ermöglicht. Das HiFi-Set-up wird dann per Knopfdruck Teil des Heimkino-Vergnügens.

Die Steuerung des Geräts erfolgt vom Smartphone aus mittels der dazugehörigen App. So benötigt man keine Extra-Fernbedienung und somit keine Batterien. Zudem kann auf diese Weise jedes Familienmitglied mitwirken.

Mindestausstattung

Handelsübliche Fernseher haben normalerweise zwei Audioschnittstellen, nebst dem Kopfhörerausgang: einen digitalen optischen Ausgang sowie eine HDMI-ARC- bzw. -eARC-Schnittstelle. ARC bedeutet Audio Return Channel (Rückwärtskanal für den Ton), eARC ist neuste Version mit zusätzlichen Features. Mindestens ein analoger oder digitaler Zusatzeingang ist meines Erachtens auch noch wünschenswert, vielleicht ist ja noch eine Quelle aus früheren Zeiten vorhanden, welche mit physischen Datenträgern funktioniert.

Die Einrichtung erfolgt denkbar einfach. Wir haben sie im Video am Anfang des Berichts festgehalten: Lautsprecher anschliessen, Netzkabel einstecken und einschalten. Beim linken Lautsprecher macht sich ein kurzes Geräusch bemerkbar: Das Messsignal dient der Impedanz-Einmessung des Verstärkers auf die Lautsprecher. Da beide Lautsprecher identisch sind, werden die Daten für den anderen Kanal übernommen.

Dann (oder schon vorher) gilt es, die App herunterzuladen und eine Bluetooth-Verbindung mit dem Gerät herzustellen – und schon kann man fernbedienen und streamen – in meinem Fall mit Tidal HiFi. Am Gerät finden sich zwei grosse Drehknöpfe, links für die Eingangswahl und rechts für die Lautstärke. Die weissen LEDs zeigen die Positionen optisch an, ihre Helligkeit kann mit der App variiert werden.

Zur Sicherheit ist eine kleine IR-Fernbedienung im Kreditkartenformat beiliegend.

Wie viele Kanäle?

Seit der Einführung von Dolby Surround vor rund dreissig Jahren gibt es nicht mehr nur Stereo-Systeme. Einige Soundbar-Hersteller werben sogar mit Dolby Atmos 3D Surround Sound. Geht das überhaupt mit einer Soundbar? Theoretisch ja. Wenn die Soundbar viele (identische) Chassis eingebaut hat, ist es möglich, durch geschickte Ansteuerung verschiedene Sound-Beams zu erzeugen. Der Schall wird dann gebündelt abgestrahlt und reflektiert gezielt auf einer Seitenwand oder eben für Atmos an der Decke.

Dieses Verfahren kann eine erstaunlich grosse Raumabbildung erzeugen. Der Aufwand dafür ist allerdings sehr gross und kostenintensiv, sodass die meisten Soundbars mit einer klassischen Anordnung der Chassis von links und rechts bzw. links/center/rechts auskommen. Je nach verwendeter Decodierung bzw. Aufbereitung eines anliegenden Dolby-Atmos- bzw. DTS-X-Signals können auch so akustische Räume mit gewissen Dimensionen aufgespannt werden, was durchaus sehr coole Effekte ermöglicht. Ehrlicherweise muss aber auch eingestanden werden, dass echte Surround-Systeme dies naturgemäss viel besser können. Doch werden die einfacheren Soundbars kaum von der klassischen Soundbar-Kundengruppe erworben, die das halbe Wohnzimmer umbaut, um den perfekten Sound zu haben.

Übersicht zu diesem Artikel
Seite 1:
Seite 2: