Remaster – restaurativ oder destruktiv?
Das Aufbereiten älterer Einspielungen mit digitalen Reparaturtools eröffnet neue Möglichkeiten der Klangwertsteigerung. Im Ansatz kann ein Remaster restaurativ sein, das heisst, man versucht Feinheiten, Details herauszuschälen, Rauschen und Verzerrungen zu vermindern, die tonale Balance oder Abmischungen neu zu gestalten. Oft bedeutet Remaster aber einfach an den vermeintlichen Zeitgeschmack anpassen: die Dynamik komprimieren und auf laut trimmen.
Ein Beispiel für ein unnötiges und missratenes Remaster:
Urteilen Sie selbst, ob Sie nun Geld für das Remaster ausgeben möchten.
Fazit
90 dB realisierbaren Dynamikumfang im Wohnraum genügt. Die Aufnahmen bleiben alle unter diesem Wert und ein Dynamikumfang von rund 60 dB lässt sich auch zu Hause hörbar erleben. Ob und wie gut der Nachbar mithört, hängt von der Bausubstanz und der Wohnsituation ab. Ob 60 dB Dynamikumfang auch ein erträgliches Hören bedeutet, hängt allerdings auch von der Güte der Aufnahme ab. Und ja, 24 Bit lassen sich trotzdem als Produktionsformat rechtfertigen, da hier viel Headroom von Nutzen ist und letztendlich der Qualität zugutekommt. Und auch für eine Distribution in diesem Format gibt es gute Gründe.
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