Daniel Frauchiger bringt jahrelange Erfahrung in den Gebieten Akustik, Unterhaltungselektronik, Hausautomatisation, Projektmanagement und IT mit. Sein Rucksack ist für eine erfolgreiche Geschäftstätigkeit somit optimal gefüllt und eine grosse Portion Leidenschaft für die Highend-Audio-Sache geben ihm den nötigen Antrieb in der täglichen Herausforderung als selbstständiger Geschäftsführer.
Die Firma dafraud GmbH, gegründet 2013, vertreibt «audiophile Produkte für qualitätsbewusste Musikliebhaber», so die Website merason.ch. «dafraud» ist ein Kunstname: Er ist eine Kombination des Vor- und Nachnamens Daniel Frauchiger, dem Gründer und Inhaber. Vertrieb und Produktion sind insofern getrennt, da die Produktion in der separat firmierenden Firma Niedal Audio Lab passiert. Niedal Audio Lab gehört, wie könnte es anders sein, auch Daniel Frauchiger.
Merason ist die dafraud-Hausmarke. Der DAC1 war das erste Produkt, das aus dem intensiven Audio-Hobby des Firmengründers entstand und nun seit 2015 auf dem Markt ist. Im letzten Jahr erblickte mit dem Frérot bereits das zweite Merason-Produkt die Audiowelt! Frérot heisst übrigens Brüderchen oder Bruderherz.
Hier nun das Interview mit Daniel Frauchiger, geführt von Daniel Schmid und Silvan Karrer:
Daniel – wie kamst du dazu, Digital-Analog-Wandler (DAC) herzustellen?
Ich war von Anfang an ein Analog- bzw. Vinyl- und Tape-Fan. Nicht aus Überzeugung, sondern weil es besser geklungen hat. Mit den Nachteilen von Vinyl habe ich gelernt zu leben: mit dem Knistern, der Pflege etc. 2010 begann ich mich für das Thema Digital zu interessieren und habe mir bei einem Berner Händler ein Profigerät beschafft. Ich war aber mit der gebotenen Klangqualität unzufrieden und brachte es zurück zum Händler. Darauf bekam ich ein anderes, teureres US-amerikanisches Produkt, mit dem ich halbwegs zufrieden Musik hören konnte.
Gegenüber Vinyl hat den digitalen Geräten aber noch immer der Charme gefehlt. Ich hatte trotzdem den Eindruck, daraus etwas meinen Ansprüchen entsprechendes machen zu können. Auch die damals stolzen Preise für die DA-Wandler in der Grössenordnung von CHF 10'000 fand ich exorbitant. Ich hatte ja schon viel Zeit und Geld in mein analoges Setup investiert. Gleichwohl war ich mir über die Vorteile der Digitaltechnik im Klaren und begann im Internet zu recherchieren – und fand ein grosse «Digital-Wandler-Community» vor. Es gab Bausätze, Schemata, Empfehlungen und auch viel Unsinniges. Jedenfalls bestellte ich mir daraufhin drei Bausätze.
Zwei davon waren ganz o.k., der dritte Bausatz aus Hongkong begeisterte mich dann aber richtiggehend. Daraus lässt sich etwas gut klingendes machen, dachte ich mir und nahm mit dem Lieferanten Kontakt auf. Nach einigen Monaten des Verhandelns erklärte sich der Lieferant bereit, mit mir zusammen einen vollwertigen DAC auf die Beine zu stellen. Ich konnte meine Empfehlungen bezüglich Schaltung Layout und der verwendeten Bauteile in die Herstellung einfliessen lassen. Nach zwei Jahren war der DAC fertig und erblickte anschliessend als Merason DAC1 das Licht der Audiowelt.
Wie wird man Hersteller im Audiobereich?
Auf Anraten des Berufsberaters studierte ich erst Elektrotechnik, was mir dann aber nicht gefiel und ich zum Wirtschaftswissenschafts-Studium mit Fachrichtung Informatik wechselte, was sich inzwischen als wertvoll erwies. Ich arbeitete dann in der Privatwirtschaft in einer Unternehmensberatung und konstruierte in meiner Freizeit Lautsprecher und eben dann später den DAC.
2013 gründete ich die dafraud GmbH, um den DAC1 zu verkaufen und suchte meinen Weg in die Selbstständigkeit. Vier Jahre später bekam ich von der Wirtschaftsförderung Bern einen Start-up-Kredit sowie ein Coaching, um meine Produktionsfirma Niedal Audio Lab zu gründen. Mein Ziel war und ist es, als OEM-Produzent andere Audiohersteller zu beliefern.
Das DAC-Modul des Frérot entstand aus dem «OEM Produkt» von Niedal Audio Lab, eigentlich ein Show-Produkt für das DAC-Modul von Niedal Audio Lab. Unsere Strategie ist es, mit dem Frérot DAC die Marke bekannt zu machen und andere Audio-Firmen als Abnehmer zu gewinnen. Das ist für uns der kürzeste Weg, um rentabel zu werden. Zudem macht es Freude, ein gutes und preiswertes Gerät für viele Musikliebhaber zu produzieren!