Mein TV als Big-Brother
Inzwischen ist sogar mein Vertrauensverhältnis zum Fernseher schwer gestört. Natürlich soll der sich mit dem Internet verbinden und Nichtigkeiten bei Youtube oder Unterhaltung von Netflix ziehen. Sauer bin ich aber, dass dieser bei jedem Senderwechsel oder Tastendruck auf der Fernbedienung auch gleich Daten zum TV-Hersteller oder Senderbetreiber schickt. Wenn das für die Sprachsteuerung am TV gedachte Mikrofon permanent eingeschaltet ist und mein Schnarchen protokolliert, kriege ich definitiv Big-Brother-Träume.
Fit und überwacht
Suspekt sind mir auch Fitnessarmbänder und Smartwatches aller Couleur. Natürlich wäre es schön zu wissen, dass ich bei meiner täglichen Büroroutine 321 zwischen Pult und Kaffeemaschine gemacht habe. Und dass meine Tiefschlafphase während zwei Stunden – vermutlich wegen Big-Brother-Träumen – gestört war, ist auch evident. Aber will ich all diese Daten Google, Apple und irgendwelchen chinesischen Herstellern liefern. Oder gar riskieren, dass die Barbekanntschaft vor dem Lächeln sich erst in meinen Fitnesstracker hackt? Technisch wäre es ein Klacks, Fitnessarmbänder und Privatsphäre zu verbinden, das beweist beispielsweise der kaum bekannte Hersteller Beurer.
Das Internet-der-Dinge ist da. Vieles davon ist unglaublich praktisch und macht viel Spass. Doch schon lange wäre es dringend, dass sich Politik und Hersteller um Sicherheit und Privatsphäre neuer Produkte und Dienste kümmern. Sonst wird aus dem IoT einfach eine Iobb, ein Internet-of-big-brothers.
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