Dieser arbeitete mit der damals revolutionären Ace-Bass-Technologie, die auch heute noch ihre Bedeutung hat.
Inzwischen hat Audio Pro seine Produktepalette stark erweitert und bringt neu das HiFi-System „stereo one“, bestehend aus einem Steuergerät sowie zwei dazu passenden und mit Ace-Bass Technologie arbeitenden Lautsprechern.
Erste Erfahrungen
Die ersten Erfahrungen mit dem „ stereo one“ waren im wahrsten Sinne des Wortes „beeindruckend“, denn die Rückenwirbel meldeten beim Hochheben der grossen und schwergewichtigen Verpackung höchste Alarmstufe. In der Folge wurde die recht grosse Schachtel per Rolli in den Testraum transportiert.Damit war klar, dass dies keine der üblichen Midi-Mini-Micro-Anlagen für 299.99 Franken aus dem Supermarkt sein konnte.
Das „stereo one“ kostet denn auch etwas mehr und geht für 1898 Franken über den Ladentisch.
Unzertrennlich
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Die Anschlüsse zeigen: Hier passiert was Besonderes...
Das heisst, wer diese Boxen an einen anderen Verstärker anschliesst, wird ebenso enttäuscht sein, wie jemand, der versucht, andere Boxen an den Verstärker anzuschliessen, ohne einen speziellen, „versiegelten“ Umschalter zu betätigen, welcher das Ace-Bass Prinzip ausschaltet.
Kompakte Steuerzentrale
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auch in black erhältlich...
Der RDS Tuner bietet den heute üblichen Komfort und bis zu total 80 Sender-Presets (AM und FM zusammengerechnet). Mittels Timer kann man sich zu beliebigen Zeiten und mit beliebigen Schallquellen wecken lassen.
Obwohl sich der CD-Player nicht programmieren lässt, ist mindestens seine Repeat-Funktion komfortabel. Mittels Bass- und Höhenregler sowie einem Balance-Steller lässt sich der Sound dem persönlichen Geschmack anpassen.
For Music Lovers only
Hi-Tech-Freaks werden natürlich eine eingebaute Festplatte, Card-Reader/Writer, Internetanschluss für Webradio, DAB-Tuner und so weiter und so fort vermissen.Diese Anlage wendet sich aber klar nicht an eine verspielte Kundschaft mit ausgeprägtem Gametrieb, sondern an den Musikfreund, der ein unkompliziertes, kompaktes und einfach zu bedienendes Musiksystem mit hoher Klangqualität sucht.
HDCD-tüchtig
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Dabei handelt es sich um eine CD, welcher man bei der Herstellung zusätzliche Daten in den Code einfügt, die dann vom HDCD-Decoder beim Abspielen wieder decodiert werden können. Dabei ergibt sich ein Klangbild, das der SACD kaum nachsteht.
Leider sind HDCDs heute praktisch ausgestorben. Doch ein HDCD-tüchtiger Wandler bewirkt auch bei der Wiedergabe von CDs nur Gutes.
Nicht sehr kontaktfreudig
Die Anschlussmöglichkeiten sind aufgrund der guten Ausstattung begrenzt: Eingänge gibts einen auf der Front mit Mini-Klinken für MP3 Player, und auf der Rückseite ist ein Aux-Anschluss mit Cinch zu finden.Dafür gibts neben einem optischen Digitalausgang noch einen – wie könnte es für einen ehemaligen Subwooferspezialisten auch anders sein – Subwooferausgang.
Ob man den braucht, zeigt der Hörtest. Schön wäre allerdings noch ein Phonoeingang gewesen.
Schmal, dafür tief
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Doch damit handelt man sich auch einen Nachteil ein: Aufgrund der nach hinten strahlenden Bassreflexöffnung sollte eine minimale Distanz von 10 cm zur Rückwand eingehalten werden.
Bei einer Boxentiefe von rund 28 cm (gemessen ohne Frontabdeckung und Anschlüsse) ergibt sich eine notwendige Regaltiefe von nicht weniger als 38 cm.
Bestückt sind die 2-Weg-Boxen mit einem Kalottenstrahler mit Textilmembran und einem schwergewichtigen Bass-Mitteltöner mit Doppelmagnet.
Die Weiche hat man zur Erzielung eines optimalen Phasenverhaltens sehr simpel mit Filtern 1. Ordnung aufgebaut.
Dies funktioniert aber nur dann, wenn die Chassis sehr breitbandig arbeiten und keine ausgeprägten Resonanzen aufweisen. audio pro nennt diese auch von etlichen anderen Herstellern angewandte Technik „Ace-Plus“.
Keine billige Massenware
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Ein gekapselter Trafo übernimmt die Speisung der fein säuberlich getrennten Elektronik für die Power- und Digital-Sektion.
Gut dimensionierte Kühlkörper sorgen dafür, dass der nach guter alter Väter Sitte noch analog arbeitende Verstärkerteil im Betrieb nur handwarm wird.
Auch die Boxen hinterlassen einen guten Eindruck. Das Gehäuse ist zwar innen nicht verstrebt, besitzt aber recht dicke Wände aus MDF.
Gute Bedienung
Sowohl über die Fernsteuerung als auch am Gerät lässt sich das System einfach bedienen.Bei der Wahl der Stücke ab CD vergehen ein paar Zehntelsekunden, bis der Player jeweils wieder Musik macht, doch geht das Ganze auch für Ungeduldige recht zügig vonstatten.
Auch die anderen Funktionen wie Timer und Tuner geben punkto Bedienung keine Probleme auf. Bei der Einstellung des Timers lohnt sich gewiss ein Blick ins übersichtlich gehaltene Manual.
Trumpf Ass nicht nur im Bass
Wie bereits angetönt, überraschte das System mit einem fast unglaublichen Klangvolumen.Zudem erschienen echte Bässe nicht nur abgrundtief, sie hatten auch das gewünschte Mass an Attacke und Präzision, welche man sich von guten und weitaus grösseren Boxen gewohnt ist.
Der Bassbereich ist aber bei weitem nicht das einzige, was begeistern kann. Das gesamte Klangbild wirkt sehr ausgewogen und verfärbungsarm.
Der Kalottenhochtöner mit Textilmembran zeichnet die Höhen, anders als viele Metallkalotten, samtig und frei von unnatürlicher Schärfe. Untadelig wirkt auch die Mittellage. Dies als direkte Folge einer optimalen Chassiswahl und Filterung.
Bei soft und hard dabei...
Jazz Trios mit Klavier Bass und Schlagzeug erschienen in einem kleineren Abhörraum mit einer Dynamik und Vitalität, die auch abgebrühte HiFi-Fans erstaunte.Aber auch bei leisen Klängen zur späten Stunde lieferte die Kombination einen angenehmen, vollen Klang.
Egal ob anspruchsvolle Klassik mit den „drei grossen B“ (Bach, Beethoven und Brahms), swingender Jazz mit dem Oscar Peterson Trio oder gar härtere Gangarten mit den Guano Apes – das „stereo one“ bot stets überraschende Leistungen.
Fazit
Das „stereo one“ Hifi-System überzeugte im Test nicht nur durch einen für eine Anlage dieser Grösse absolut sensationellen Bass, es bringt generell ein ausgewogenes und verfärbungsarmes Klangbild, das auch anspruchsvolle Musikfreunde ansprechen kann.Technik: Die Gesetze der Physik überlistet
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Ace-Bass bedeutet nicht nur ein potentes Bass-Chassis mit Doppelmagnet, sondern ein ganzes System.
Sie hat sich inzwischen tausendfach bewährt und kommt heute im „stereo one“ im Prinzip gleich zur Anwendung, wie damals in den ersten Subwoofern.
Ace-Bass ist nicht einfach eine Bassanhebung, die man mittels eines Equalizers vornimmt. Dies würde nichts anderes bedeuten, als dass neben dem Pegel auch die ganzen Fehler, die ein solches System macht, brutal bis an eine Grenze angehoben würden, wo der Verstärker und die Chassis schlapp machen.
Ace-Bass ist viel mehr. Es ist ein gezieltes Eingreifen in die Gesetze der Physik.
Bekannt sind die Zusammenhänge zwischen Bassresonanz, Nachgiebigkeit der Membran, Membranmasse, Gehäusegrösse etc, die in den sogenannten Thiele Small Parametern zusammengefasst sind.
Ace-Bass berücksichtigt diese Gesetzmässigkeiten. Ohne auf technische Details einzugehen sei festgehalten, dass das Ace-Bass System die elektromechanischen Eigenschaften des gesamten Lautsprechersystems auf elektronischem Wege so beeinflusst, dass das Basschassis glaubt, es arbeite in einem viel grösseren Gehäuse.
Genaueres zum Ace-Bass-Prinzip ist auf der Webseite des Herstellers zu erfahren: www.audiopro.com