Stand-alone-DACs haben seit Jahren schon Hochkonjunktur. Im Zeitalter des Musikstreamings steigt die Nachfrage nach hochwertigen DA-Wandlern, die auch HiRes ohne Qualitätseinbussen wiedergeben. Vermehrt werden von einschlägigen Labels auch Aufnahmen in Original-Masterqualität zum Download angeboten. Um diese adäquat abzuspielen, muss ein DAC die Formate 22,5 MHz DSD und 352,8 kHz/24 Bit PCM beherrschen. Beides trifft auf den UD-701N zu, der sich besonders auch der Wiedergabe von DSD-Musikaufnahmen verschrieben hat. Dafür hat Teac nämlich eigens einen diskreten DAC auf Delta-Sigma- und FPGA-Basis entwickelt, der DSD-Signale nicht erst ins Multibit-Format umrechnen muss, sondern direkt DA-wandeln kann.
Der UD-701N ist jedoch viel mehr als «nur» ein DA-Wandler. So beinhaltet er auch einen äusserst hochwertigen Kopfhörer-Verstärker, zwei Analogeingänge sowie eine aufwändige analoge Lautstärkeregelung. Und nicht zuletzt ist sogar HiRes-Audio-Streaming implementiert: Der UD-701N ist «Roon-ready» und OpenHome-kompatibel, Teac bietet aber mit dem «HR Streamer» auch eine eigene Streaming-App an. Damit kann man sehr bequem Musik auch ab einem USB-Stick über den Teac wiedergeben. Dazu verfügt dieser vorne und hinten am Gerät über je einen USB 2.0-Anschluss. Diese lesen alle Musikformate bis hin zu DSD 256 und PCM/FLAC 24 Bit/352,8 kHz.
Diskreter DAC
DACs, die mit einem auf FPGA-basierten (Field-Programmable Gate-Arrays) Mikroprozessor arbeiten, sind nicht neu. Dieses ursprünglich eher für den Low-Cost-Bereich konzipierte Verfahren hat inzwischen auch im High-End-Bereich Fuss gefasst. Chord Electronics gehört zu den Pionieren, die mit (durch eigene Algorithmen programmierte) FPGA-basierten DACs die digitale Musikwiedergabe aufgemischt haben. Diesem relativ jungen Trend folgt auch der japanische Traditionshersteller Teac, der den DA-Wandler im DU-701 nebst (eigens programmiertem) FPGA mit diskreten Schaltungen neu entwickelt hat.
Teac will damit hochgesteckte Klangziele besser verwirklichen können als mittels Verwendung fertiger HiRes-DAC-Chips von Herstellern wie AKM oder ESS. Deren Multibit-Wandler können zwar DSD-Files ebenfalls konvertieren; diese müssen jedoch vorab ins PCM-Format umgerechnet werden. Der Teac-DAC rechnet umgekehrt PCM-Signale (bis 384 kHz/32 Bit) zunächst in 1-Bit-Signale (mit atemberaubend hoher Frequenz) um, bevor sie den gleichen Wandlungsprozess durchlaufen wie DSD-Signale. Mit dem diskreten Teac Delta Sigma DAC ist die Wiedergabe von DSD 256 (22,5 MHz) möglich.
Entsprechende Aufnahmen in den Download-Portalen der Musiklabels sind als «DSD 256» gekennzeichnet. Freilich wird die Original-Masterqualität oft auch im DXD-Format angeboten. Dies ist nämlich das gebräuchliche (da platzsparende) Speicherformat von DSD-Aufnahmen. DXD ist schlichtweg auf PCM 384 kHz/24 Bit umgerechnetes DSD. Theoretisch sind solche Umformatierungen verlustfrei, geschehen also eigentlich ohne Einbussen der Klangqualität. Gibt man DXD-Files über den Teac UD-701N wieder, so werden sie erneut in DSD umgewandelt, bevor sie den eigentlichen DAC durchlaufen.
Dennoch gibt es einige Musiklabels, die Original-DSD anbieten. Beispielsweise Channel Classics: Erstaunt stellt man im Download-Store fest, dass die gleiche Aufnahme in DSD 256 mehr kostet als (im technisch identischen) DXD-Format. Klar: Die Download-Menge ist deutlich höher. Dabei stellt sich natürlich die Frage, ob das unbearbeitete DSD-Format über einen dafür optimierten DAC wie den UD-701N klangliche Vorteile generieren kann. Das kann nur der Hörtest beantworten
DA-Wandler auf Delta-Sigma- und FPGA-Basis können für sich in Anspruch nehmen, dass das Digitalfilter deutlich einfacher ausgelegt werden kann. Und auch bei der digitalen Taktgenauigkeit kann das 1-Bit-Verfahren theoretisch Vorteile anführen. Dazu passend findet sich an der Rückseite des UD-701N eine Schnittstelle für einen externen Taktgenerator, den Teac als optionales Zubehör (CG-10M für stattliche CHF 1699) offeriert. Insbesondere die ultrahohen Abtastraten wie DSD 22.5 MHz oder PCM 384 kHz sollen punkto Wiedergabeschärfe von dem externen, in einem Temperatur-stabilisierten Gehäuse untergebrachten Quarz-Oszillator profitieren.