TESTBERICHT
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Publikationsdatum
14. Februar 2021
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Nach rund fünf Jahren wird die erfolgreiche Tmicro-Serie von Piega abgelöst. Die Nachfolger hören auf den Namen «Ace» und orientieren sich konzeptionell an den Vorgängermodellen. Erhältlich sind der Kompaktlautsprecher Ace 30, der Ace Center und das hier getestete Standmodell Ace 50. Augenfälliger Unterschied ist zunächst das überarbeitete, deutlich harmonischere Erscheinungsbild, welches  wiederum vom renommierten Schweizer Designer Stephan Hürlemann gestaltet wurde.

Die Gehäuse werden aus einem nur 14 Zentimeter breiten und 16 Zentimeter tiefen ovalen Aluminium-Profil gefertigt und kommen gänzlich ohne sichtbare Schrauben aus. Mit der durchgehend ovalen Rundung orientieren sich die ACE-Modelle optisch näher an den teureren Premium-Modellen der Marke und profitieren nun ebenfalls vom akustischen Vorteil, dass rückwärtig abgestrahlter Schall in gerundeten Gehäusen besser absorbiert werden kann. Natürlich kann man bei der preisgünstigen Ace nicht den gleichen konstruktiven Aufwand wie bei den Premium-Gehäusen erwarten. Aber auch hier finden sich interne Verstrebungen und eine Resonanzen unterdrückende Wandbedämpfung.

Der neu gestaltete Sockel verleiht der Ace 50 einen schwebenden Eindruck und sorgt dennoch für gute Standfestigkeit. Hier abgebildet die Version in Weiss.Der neu gestaltete Sockel verleiht der Ace 50 einen schwebenden Eindruck und sorgt dennoch für gute Standfestigkeit. Hier abgebildet die Version in Weiss.

Die Ace 50 steht auf einer runden, vom Gehäuse abgesetzten Bodenplatte, die der Säule nicht nur eine optimale Standfestigkeit, sondern auch einen eigenen optischen Akzent verleiht. Insgesamt kann man der Ace ein rundum gelungenes Design attestieren, das zwar ohne aufregende Details auskommt, sich dafür mühelos in alle möglichen Wohnumgebungen harmonisch einfügt. Dabei stehen drei Gehäuseausführungen zur Auswahl: Neben einem silberfarbenen Aluminiumgehäuse mit silberner Front bietet Piega die Lautsprecher gegen einen geringen Aufpreis in einer schwarz eloxierten Version mit schwarzem Stoff sowie weiss lackiert mit weissen Stoffabdeckungen an.

Die Ace 50 geht mit eigens für diese Serie modifizierten Lautsprecherchassis an den Start. Wie schon der Vorgänger Tmicro 60 enthält die auch die schlanke Front der Ace 50 drei 120-mm-MDS-Konustreiber. MDS steht für «Maximum Displacement Suspension» und somit für einen besonders grossen linaren Hub der aus Sicke und Zentrierung bestehenden Membranaufhängung.

Der obere 12-cm-Tiefmitteltöner arbeitet in einem eigenen, geschlossenen Volumen und überträgt den gesamten Frequenzbereich bis hinauf zu 4 kHz.Der obere 12-cm-Tiefmitteltöner arbeitet in einem eigenen, geschlossenen Volumen und überträgt den gesamten Frequenzbereich bis hinauf zu 4 kHz.

Die Ace 50 ist sehr durchdacht konzipiert: Die drei Konuschassis laufen im Bass parallel und erzielen so im Tieftonbereich deutlich mehr Schalldruck als es die zierlichen Membranen vermuten lassen. Die unteren beiden Treiber arbeiten in einer Bassreflexkonstruktion mit Öffnung nach vorne. Dies hat den Vorteil, dass man die Ace 50 problemlos auch wandnah aufstellen kann. Bei rund 250 Hz werden die Basstreiber sanft nach oben hin ausgekoppelt. Der dritte 120-mm-Treiber sitzt darüber in einer geschlossenen Kammer und überträgt zusätzlich den gesamten tonalen Bereich bis hinauf zu 4 kHz. Messtechnisch soll die Ace im Tieftonbereich fast doppelt so viel Schallleistung wie das Vorgängermodell abgeben und somit eine deutlich erwachsenere Basswiedergabe ermöglichen. Sie eignet sich damit auch ohne Subwoofer-Unterstützung für mittelgrosse Räume.

Für die Abstrahlung der höheren Frequenzen vertrauen die Piega-Entwickler weiterhin auf den bewährten Air Motion Transformer AMT-1. Dessen extrem leichtes, 24 x 36 mm grosses Bändchen ist gefaltet. Der AMT hat gegenüber einer planen Folie den Vorteil, dass er bezogen auf die Fläche deutlich mehr Schall abstrahlen kann: Durch Ausweiten und Zusammenziehen der Membranfalten wird die Luft wie durch einen Blasebalg zusammengedrückt und beschleunigt, was diesem Schallwandler zu einer mühelosen und effizienten Klangentfaltung verhilft.

Die gefaltete Folienmembran des Air-Motion-Transformer-Hochtöners zeichnet für die mühelose und vitale Hochtonwiedergabe der Ace 50 verantwortlich.Die gefaltete Folienmembran des Air-Motion-Transformer-Hochtöners zeichnet für die mühelose und vitale Hochtonwiedergabe der Ace 50 verantwortlich.

Insgesamt kann man der Ace 50 eine von Entwicklerseite (namentlich Daniel Raimann und Roger Kessler) überaus durchdachte, um nicht zu sagen raffinierte Konstruktion attestieren. So viel unkomprimierten Schalldruck aus so kompakten Abmessungen zu generieren, grenzt an Zauberei. Aber auch punkto Homogenität der Klangentfaltung lässt die neue Ace, wie der Hörtest zeigt, nichts zu wünschen übrig. Dies ist keineswegs selbstverständlich, wenn man einen «exotischen» Folienstrahler wie den AMT mit einem Konustreiber kombiniert. Offensichtlich hat man Themen wie Abstrahlcharakteristik und Phasenverhalten bei Piega aufgrund langjähriger Erfahrung gut im Griff.

Jedenfalls lässt sich die Ace 50 unkritisch und vielseitig platzieren. Dank der ultraschmalen Schallwand löst sich der Klang mühelos vom Lautsprecher und zeigt eine verblüffend weite Stereoperspektive. Man kann im Hörraum umhergehen, ohne dass sich die tonale Balance oder räumliche Abbildung wesentlich ändern. Lediglich bei sehr nahem Hörabstand (< 1,5 m) zeigt der Hochtöner einen leichten Brillanzabfall, wenn man vom Sitzen aufsteht. Die minim eingeschränkte vertikale Richtcharakteristik ist aber im Normalfall eher ein Vorteil, weil dadurch Reflexionen von Decke und Boden reduziert werden.

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