TESTBERICHT
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Publikationsdatum
14. November 2020
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Dem deutschen Lautsprecher-Hersteller Teufel gelingt es immer wieder, mit innovativen Produkten für smarte, kabellose Musikbeschallung zu überraschen. Zwei neue Aktivlautsprecher mit integrierter Amazon-Sprachassistenz Alexa sind der neuste Coup.

Das Konzept Holist

Die beiden neuen Smart Speaker von Teufel, der Holist M und der Holist S, haben viele Gemeinsamkeiten, unterscheiden sich aber in einigen Eigenschaften wesentlich voneinander. Zuerst zu den Gemeinsamkeiten: Die Lautsprecher empfangen Musik kabellos per WLAN (2,4 oder 5 GHz) oder Bluetooth mit aptX sowie auch über ein 3,5-mm-Audiokabel. Über einen LAN-Anschluss verfügen die beiden Holist nicht.

Auch optisch sind die Gemeinsamkeiten gross: Die zylinderförmigen, im Grundriss aber sechseckigen Lautsprecher sind an den Seiten mit einer Stoffbespannung ausgestattet, während sich auf der Oberseite ein sechseckiges Bedienfeld mit berührungsempfindlichen Tasten befindet. Dieses Hexagon leuchtet je nach aktuellem Status oder gewählter Funktion in unterschiedlichen Farben, sodass man bei der Bedienung auf einen Blick erkennt, ob sich das Gerät beispielsweise gerade mit dem Netzwerk verbindet, ob Alexa zuhört oder auf welchem Pegel die Lautstärke eingestellt ist. Beide Geräte verfügen über Teufels Dynamore-Technologie für einen effektvollen Rundumklang.

Für Streaming stehen die Musikdienste Amazon Music, Spotify, Tidal, Napster sowie der Internetradio-Dienst TuneIn zur Verfügung. Nicht so leider für Schweizer Benutzer, die nicht alle Alexa-Skills verwenden können. Als externe Geräte können etwa ein CD-Gerät, ein Musikplayer oder auch ein Plattenspieler mit entsprechendem Phono-Vorverstärker über den Line-in-Anschluss verbunden werden. Die App spielt selbstverständlich auch die auf dem Smartphone gespeicherte Musik.

Das Hexagon mit den Bedienelementen auf der Oberseite des Holist M. Das Hexagon mit den Bedienelementen auf der Oberseite des Holist M.

«Alexa, wer bist du?»

Die Holist sind nicht nur Speaker, sondern Smart Speaker. Sie verfügen also über eine gewisse «Intelligenz» und reagieren auf Sprachbefehle. Die Integrierte Sprachassistentin Amazon Alexa bietet, ähnlich wie Siri von Apple oder Google Assistant, die Möglichkeit, per Sprache mit dem Gerät beziehungsweise mit der dahinter stehenden Künstlichen Intelligenz (KI) zu kommunizieren. Anders als Siri oder Google Assistant ist Alexa offiziell in der Schweiz nicht mit lokalen Angeboten verfügbar.

Dennoch sind entsprechende Geräte auch in Schweizer Onlineshops verfügbar, denn viele Alexa-Dienste lassen sich problemlos auch hierzulande nutzen. Es fehlen aber diverse lokale Dienste wie etwa regionale Wetterabfragen oder Bestellmöglichkeiten für Heimlieferdienste etc. Ebenso kann etwa der Spotify-Skill nicht aktiviert werden, weil Schweizer «aufgrund von geographischen Beschränkungen nicht zur Aktivierung dieses Skills berechtigt» sind, wie es im Skills-Verzeichnis heisst, wo aber hunderte andere Skills verfügbar sind. Immerhin klappt das Musikspielen ab Spotify über die App und die Bluetooth-Verbindung des Smartphones.

Das Manko der geografischen Beschränkung lässt sich vermutlich umgehen, wenn etwa ein deutsches oder ein US-Amazon-Konto verknüpft wird. Für die lokale Wetterabfrage dürfte dies jedoch nicht gerade hilfreich sein. Alexas Fähigkeiten werden «Skills» genannt. Sie reagiert prompt, wenn man beispielsweise sagt «Alexa, spiele Radio SRF1.», «Alexa, stelle den Timer auf fünf Minuten.», «Alexa, lauter.», «Alexa, erzähle einen Witz.», «Alexa, wie wird das Wetter in Zürich?» usw. Je nach aktivierten Skills hat Alexa viele weitere Fähigkeiten.

Jeder Befehl beziehungsweise jede Frage wird mit dem Aufruf «Alexa» begonnen, um die Aufmerksamkeit der Sprachassistenz zu erlangen. Das kann etwa beim Kochen, wenn man keine Hand frei hat, praktisch sein, um etwa einen Timer zu stellen, ein Rezept abzurufen oder die Musik zu wechseln. Damit die Holist-Geräte ihre Benutzer aus allen Richtungen verstehen, sind sie mit vier (Holist M) beziehungsweise mit zwei (Holist S) HD-Mikrofonen ausgerüstet.

Standardmässig hört Alexa immer mit. Die Mikrofone sind also aktiv und reagieren unmittelbar, wenn jemand in ihrer Nähe «Alexa» sagt. Fragen werden nicht im Gerät selbst verarbeitet, sondern via Internetverbindung zu den Amazon-Servern gesendet und dort von den KI-Algorithmen ausgewertet und beantwortet. Wem es unangenehm ist, dass da ständig jemand mithört, kann die Mikrofone per Tastendruck auf der Oberseite der Geräte oder über die App jederzeit stumm schalten (Taste mit Mikrofon-Symbol). 

Holist M, der Grosse

Der Holist M ist 40 cm hoch, 27 cm breit und ist mit seinen 6,6 Kilo eine massige Erscheinung. Der 3-Wege-Lautsprecher ist folgendermassen bestückt: Ein Hochtöner (25 mm) und ein Mitteltöner (101 mm) geben den Schall nach oben weg. An der Front befindet sich ein Breitbandlautsprecher (76 mm), der vor allem für die Sprachwiedergabe und beim Modus «Direkt» zum Zug kommt. Unten befindet sich ein Tieftöner (165 mm), der nach allen Seiten abstrahlt. Betrieben wird das Ganze durch einen Class-D-Verstärker mit 120 Watt Leistung.

Damit ist der Holist M betreffend Dimensionen und Leistung um Welten grösser und stärker als ähnliche Alexa-Geräte. Und er klingt auch so! Zum Vergleich dienen etwa der Echo Dot und der Echo Plus von Amazon. Auch das kleine Gerät Echo Show hat gegenüber dem Holist M soundmässig nicht viel zu melden, hat aber andere Vorteile und spielt mit seinem 10-Zoll-Display in einer eigenen Kategorie. Sämtliche bisherigen Alexa-Lautsprecher sind wesentlich kleiner und verfügen nicht über eine vergleichbare Lautsprechertechnologie. Beim Holist M hat also HiFi-Qualität einen grossen Stellenwert. Den Teufel Holist M gibt es in Schwarz und in Weiss zu einem Preis von 459 Franken.

Den Teufel Holist M gibt es in Weiss und in Schwarz. Im Lieferumfang ist der dreibeinige Standfuss nicht dabei. Den Teufel Holist M gibt es in Weiss und in Schwarz. Im Lieferumfang ist der dreibeinige Standfuss nicht dabei.
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