Und nun stellt Philips ein gestyltes, schwarzes, pultförmiges Kistchen mit einfacher Fernbedienung vor. Genug, um den Mark neu aufzumischen?
Skepsis Lügen gestraft
Von meinen bisherigen Philips-Erfahrungen geprägt und nach der Lektüre der Vorankündigung war ich etwas skeptisch, was die Kompatibilität betrifft: FAT32 formatierte Medien? Dermassen von gestern! Da muss ich halt wohl oder übel für den Test eine externe Festplatte umformatieren - dachte ich. Falsch! Zu meiner Überraschung erkannte das HMP5000 Kistchen sowohl NTFS als auch HTF+ (Mac extended) formatierte Festplatten.Smart, Philips, wirklich smart!
Installation
Die beiliegende Broschüre zeigt auf fünf Seiten die sieben Schritte vom Auspacken bis zur Inbetriebnahme in Bildern und sollte auch für blutige Anfänger zu bewältigen sein. Einziges Manko: Es liegt weder ein HDMI- noch ein AV-Kabel bei. Für den Anschluss an einen Fernseher benötigt man jedoch das eine oder das andere.Einmal angeschlossen (für beste Qualität via HDMI) meldet sich die MHP5000 Box mit einem übersichtlichen Menu. In der oberen Reihe befinden sich die Icons der möglichen Speichermedien, die, wenn ein Medium angeschlossen resp. eine Karte eingeschoben ist, dies mit einem zusätzlichen Farb-Icon anzeigen. In der unteren Reihe finden wir Internet-, Netzwerk- und Systemicons.
Nachdem die wichtigsten Systemeinstellungen angepasst, resp. kontrolliert wurden, kann der eigentliche Testlauf beginnen.
Im Einsatz
Wie schon eingangs erwähnt, wurden alle mir zur Verfügung stehenden Medien erkannt und gelesen, sowohl USB- und Sata-Festplatten als auch SD- resp. SDHC-Karten. Über die Ordnersuche kann man gleich auf die Dateien zugreifen, sofern man die Struktur seiner Festplatte kennt. Will man die Unterkategorien benutzen, also z.B. nur Fotos anschauen, muss man warten: Bis der Speichersuchlauf meine externe 500 GB Platte durchforscht hatte, dauerte es «ewig». Also wählte ich meinen Video-Test-Ordner direkt an, um zu sehen, welche Formate wiedergegeben werden. Erfreulich: Ausser HDV und Apple ProRes (zwei Videoformate, die bisher von keinem Player erkannt wurden), spielte der HMP5000 alles ab, was ich ihm fütterte, und zwar in bester Qualität und ruckelfrei. Auch wenig komprimierte Dateien, die manch einem Mediaplayer den Schluckauf gaben, erschienen sauber und ohne Tonunterbrechungen auf dem Fernsehschirm.
Meine auf Festplatte kopierten DVDs werden inkl. Menü abgespielt und sehen mindestens ebenso gut aus, wie hochskaliert aus dem Blu-ray-Player.
Etwas komplexer wird es bei Blu-ray Dateien: Die Hauptstreams (.m2t und .m2ts) werden zwar perfekt abgespielt, Menus jedoch nicht erkannt. Um herauszufinden, welche Dateien die Hauptstreams sind, wählt man unter den Optionen «Vorschau» und kann sie dann von der Grösse her und/oder im Vorschaufenster erkennen.
Die Optionen, die auf Tastendruck in einem seitlichen Zusatzfenster erscheinen, enthalten übrigens in jeder Anwendung (Video, Musik, Foto) unterschiedliche Funktionen. Die Optionstaste auf der übersichtlichen Fernbedienung ist dementsprechend wichtig.
Foto Ordner als Slideshows mit Hintergrundmusik abzuspielen, ist dank der Optionen einfach zu bewerkstelligen und funktioniert einwandfrei.
Überhaupt darf ich dem Philipskistchen punkto Bedienerfreundlichkeit gute Noten erteilen. Natürlich gibt es immer etwas zu verbessern, und als Tester ist man ja geradezu verpflichtet, die Schwachstellen zu finden, doch beim Philips Mediaplayer gibt es, zumindest was die Bedienung betrifft, wenig zu monieren.