Ambilight von Philips hat seit seiner Einführung Furore gemacht. Das in Abhängigkeit vom Bildinhalt in Farbe und Intensität gesteuerte Licht im Fernsehrahmen sorgt für entspannte Augen. Es erzeugt räumliche Tiefe und verhindert so die Fixierung auf die zweidimensionale Bildfläche, ein subtiler Effekt, der erst im Nachhinein angenehm auffällt.
Das im Aurea eingesetzte Ambilight Spectra nutzt 126 um den Bildschirmrand verteilte Hochleistungs-LEDs. Das Licht jeder LED wird in zwei Strahlen unterteilt. Der eine wird in die Diffusbox auf der Frontseite gerichtet und beleuchtet dort den Rahmen, der andere wird nach rückwärts auf die Raumwand geworfen.
Die grosse Zahl an Segmenten vereinigen sich im Rahmen zu einer sanften, den Bildschirm direkt umhüllenden Lichtumgebung und an der Wand zu einem gedämpften Lichtschein.
Wird der Fernseher ohne Bildsignal eingeschaltet, leuchtet der Rahmen hell auf. Der Aurea fällt dann auf wie eine Neonreklame in der Grossstadt.
Im Betrieb verändern sich die Rahmenfarben in drei wählbaren Geschwindigkeiten. Während einer Sendung oder eines Films tritt das Licht nicht mehr bewusst in Erscheinung, schafft aber eine angenehme Atmosphäre aus Licht. Selbstverständlich lässt sich das Ambilight auch ausschalten.
Ausgeklügelte Installation
Der 42PFL9900D wartet mit einer ganzen Reihe technischer Highlights auf. Doch das braucht all diejenigen nicht zu kümmern, die auf ein grosses Breitbilderlebnis warten.
Auspacken, Aufstellen und den eigenen Bedürfnissen und Vorlieben entsprechend einrichten hat Philips derart ausgeklügelt, dass es niemandem Schwierigkeiten bereiten sollte, unabhängig vom technischen Verständnis.
Wer die Piktogramme auf der Schachtel lesen kann, hat (zu zweit) den doch recht grossen Flat-TV (106 cm Bilddiagonale) bald ausgepackt und aufgestellt. Geliefert wird er mit montiertem Standfuss und Zubehör für die Wandmontage.
Anschliessend hilft das Bildschirmmenu bei der Installation weiter.
So gibt es für die Einstellung des Bildes eine Reihe vorgegebener Testbilder, bei denen man sich jeweils zwischen zwei Varianten entscheiden muss. Am Schluss des Durchlaufs, den man beliebig oft wiederholen kann, ist das für den persönlichen Geschmack optimale Bild eingestellt.
Selbstverständlich lassen sich die einzelnen Bild- und Tonparameter auch über das Menu einstellen. Die gesamte Bedienung ist mit verständlichen Menueinträgen gut durchdacht. Die praktisch ausgelegte Fernbedienung wirkt sehr gediegen. Sie lässt sich auch für die Steuerung anderer Geräte programmieren.
Farbenreich
Full-HD nennt sich das Bild des LCD, denn es bietet mit 1920 x 1080 Bildpunkten die maximale Auflösung für HD-Medien. Dank progressiver Darstellung (1080p) kann auch die volle Qualität von Blu-ray und HD DVD genutzt werden.
Entgegen genommen werden die Bildsignale von drei HDMI-Anschlüssen, so dass gleich mehrere AV-Geräte digital verbunden werden können.
Auf dem leicht zugänglichen Anschlussfeld auf der Rückseite stehen zudem ein Komponenteneingang, zwei Scart-Anschlüsse und ein CI-Schacht für CA-Module zur Verfügung. Seitlich sind ein analoger AV-Eingang (mit Video und S-Video) und ein USB-Anschluss für die unkomplizierte Foto- oder Musikwiedergabe vorhanden.
Die Herausforderung, Eingangssignale unterschiedlichen Formats in fliessenden Full-HD-Bildern wiederzugeben, meistert der Aurea dank der Bildverarbeitung mit Perfect Pixel HD vorbildlich.
Die Auflösung zeigt bis in die Poren der Haut jedes Detail ohne Schönfärbung. Die sehr differenzierten Farbnuancen schaffen ein äusserst lebendiges Bild, sei dies von Personen in Nahaufnahme oder von weiten Landschaften. Die Farben sind leuchtkräftig.
Einzige Schwäche des sonst ausgezeichneten Bildes ist die Schwarzwiedergabe, die eine gewisse Blässe nicht verleugnen kann.
Fliessende Bewegungen
Auch wenn bei LCDs die Auflösung und die Lichtausbeute sich denen der Röhrenfernseher nähern, bleibt die Reaktionszeit der Flüssigkristalle hinter der von Röhren- oder Plasma-TVs zurück.
Doch auch hier holt die Industrie kontinuierlich auf, mit einer Verkürzung der Reaktionszeit um etwa 50% pro Jahr.
So setzt Philips bei Perfect Pixel HD auf eine Übersteuerung der Schaltspannung zur Verkürzung der Umschaltzeit und erreicht damit eine Reaktionszeit von 3 ms.
Hinzu kommt die Verdoppelung des Bildwechsels auf 100 Hz. Jedes Einzelbild wird nur während der halben Zeit gezeigt, was Verwischungen aufgrund schneller Bewegungen verringert. Eine rechnerische Bewegungskompensation gleicht Sprünge im Bildablauf aus.
So erreicht Philips mit 100 HZ Clear LCD ruhig fliessende Bewegungen. Einzig bei Schwenks über feine Muster ist ein Ruckeln wahrnehmbar.
Ein Bild für jede Gelegenheit
Der Aurea wird mit seinem Bild dem Anspruch von Full-HD vollauf gerecht. Er zeigt ein hoch aufgelöstes, in Details und Farben fein differenziertes Bild mit einer gut nuancierten Kontrastabstufung.
Dieses Ergebnis aus dem Test mit HD-Filmen ab Blu-ray-Disc über einen HDMI-Eingang gilt weitgehend auch für DVDs in Standard-Auflösung.
Dank seiner Bildeigenschaften stellt der Philips LCD normale DVDs mit einer ungewohnten Tiefe dar, die neue Qualitäten des Filmes offenbaren. Die Bildaufbereitung arbeitet derart präzise, dass DVDs auch gewinnen, wenn sie über den Scart-Anschluss eingespiesen werden.
Davon, dass nur optimales Bildmaterial bei Full-HD-Bildschirmen ein gutes Bild liefern, ist beim Philips nichts zu spüren. Er arbeitet auch mit Standard-Material tadellos.
Der 42PFL9900D kommt als vollwertiges Fernsehgerät, d.h. mit integrierten Lautsprechern. Davon sind im Rahmen gleich zwei Mal 12 Stück für die Abstrahlung nach vorne untergebracht. Zusätzlich sind an der Unterkante zwei Lautsprecher integriert, welche die Center- und Subwooferfunktion übernehmen.
Mit diesem Sound-System schafft der Aurea einen ansprechenden Klang. Die gute Sprachverständlichkeit unterstützt auch den Filmton, der durch Zuschaltung von Virtual Dolby Digital etwas räumlicher abgestrahlt werden kann.
Eine separate Surround-Anlage hingegen ergibt zusammen mit dem Aurea ein veritables Heimkino.