Wer die kleinen P4 XS MK II und den SUB 1 MK II näher betrachtet, wird angenehm überrascht sein: Höchstwertige Verarbeitung ist hier vereint mit äusserst attraktivem Design. Da bleiben nur noch zwei Fragen offen: Wie klingen die Dinger und sind diese Schweizer Hitech-Produkte überhaupt noch zu bezahlen?
Trendig
Begriffe wie „schlank“ , „Alu“ und „niedlich kompakt“ liegen im Trend. Genau auf dieser Welle reiten die neuen Sound-Winzlinge von Piega.Der Kenner weiss aber, dass im Audiobereich Wunder eher rar sind und die Grenzen der Physik immer noch ihre Gültigkeit haben. Also kann man vermuten, dass der Bassbereich dieser kleinen Lautsprecher gewiss akzeptabel, aber nicht abgrundtief sein wird. Ob dem so ist, zeigt der Hörtest.
Dass man mit dieser Vermutung nicht ganz daneben liegt zeigt, dass avguide.ch die P4 XS MK II mit dem ebenfalls brandneuen Turbo-Brummer von Piega, dem SUB 1 MK II, kombiniert.
Klein und ultrastabil
Das Gehäuse ist ein echtes kleines Meisterwerk. Obwohl Aluminium bekanntlich ein Leichtmetall ist, wiegen die kleinen Schönlinge beachtliche 6 kg.
An der Qualität des Piega-Markenzeichens, dem LDR-Bändchenspeaker, zweifeln heute weder schnoddrige HiFi-Freaks noch Neider. Der 13 cm Langhub-Woofer wurde beim Chassis-Spezialisten Vifa nach Piega-Spezifikationen hergestellt.
Die Krone setzt diesen klingenden Alu-Skulpturen schliesslich Entwickler Kurt Scheuch mit einer attraktiven klanglichen Abstimmung auf.
Bei diesem Klang-Tuning werden Klangeindrücke und modernste Messtechnik vereint. Wie das klingt, zeigt das „Concerto Grosso“.
Autsch...
Gerade bei zarten Rücken ist ein Bandscheibensalat vorprogrammiert. Ich habe es nach dem Studieren der technischen Daten gar nicht erst versucht, das Ding hochzuheben und gleich zu meinem unentbehrlichen Transportkarren gegriffen.
Aber auch mit diesem Hilfsmittel war der Transport dieses 42 kg- Monsters vom Auto zum Musikzimmer, über Treppenstufen auf und ab und über eine holperige Rasenstrecke ein Erlebnis besonderer Art.
Wehe wenn er losgelassen...
Dieser Titel gilt nicht nur für das eventuelle fallen lassen, sondern auch für das Ausfahren in den Grenzbereich der möglichen Schallpegel.Dann nämlich besteht Gefahr, dass sich die Balken biegen, die Fenster klirren und der Nachbar die Polizei ruft.
Spass beiseite – probieren Sie besser nicht aus, wo die Grenzen liegen.
Der SUB 1 MK II lässt sich universell einsetzen. Egal ob im Stereo- oder Heimkinobetrieb, er bietet hohe Qualität und Quantität bis zum abwinken.
Zwei massive und ultragewichtige 26 cm-Langhubbässe mit riesigen Magneten werden von nicht weniger als 500 Watt befeuert.
Dieses Bassmonster lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise ansteuern.
avguide.ch schaltete den Woofer für den Stereobetrieb zwischen Vor- und Endstufe.
Damit erhält man den Föifer und s'Weggli: Erstens wird den Satelliten der bereits vom Subwoofer erzeugte Bassbereich abgeschnitten und zweitens lässt sich die obere Grenzfrequenz des Subwoofers wie auch bei allen anderen Betriebsarten variieren.
Concerto Grosso
Mit dem SUB 1 MK II wird das Concerto zum Concerto Grosso
Mit sehr natürlichen Klangfarben, warm, rund und schön zeichneten sie ein Streichquartett in den Abhörraum. Dem Cello fehlte es dabei keineswegs an Brust. Von der feinen Zeichnung und exzellenten Klangdefinition bei heiklen Streicherpassagen darf man ruhig etwas schwärmen.
Was dem Piega-Bändchen aus der neuesten Fertigung so rasch kein anderer Schallwandler nachmacht: Angenehmer Klang ohne unnatürliche Aggressivität bei gleichzeitig hervorragender Auflösung.
Doch die Grenzen der Physik machten sich bei Schuberts Forellenquintett bemerkbar. Hier gesellt sich zum Cello ein Kontrabass und die P 4 XS MK II zeigten ihre Grenzen im Tiefstbassbereich.
Der Wunsch nach einem Subwoofer drängte sich auf.
Gedacht – getan: der SUB 1 MK II wurde nach audiophiler Manier zwischen Vor- und Endstufe geschaltet und nach kurzem Einpegeln fügte sich der Klang des Subwoofers nahtlos ins Gesamtklangbild ein.
Auch grossorchstrale- und Orgelmusik erschienen weiträumig und extrem breitbandig.
Impulsiv
Hochwertige Chassis - Super Sound
Nach drastischer Erhöhung des Gesamtpegels machten sich leichte Verzerrungen des kleinen Tieftöners der P 4 XS MK II bemerkbar.
Eine Erhöhung der Übergangsfrequenz brachte diesen Basschassis keine zusätzliche Bassentlastung, da das variable Filter nur für den Subwoofer wirkt und das Hochpassfilter für die Satelliten fix eingestellt ist.
Also wurde nichts mit PA-Pegeln aus einer Satelliten-Subwoofer-Kombination.
Dieser etwas abartige Wunsch kann allerdings nur einen bösartigen Tester befallen, denn in der Praxis reichen die verzerrungsfrei erzielbaren Schallpegel bei weitem aus, um alle Wünsche im normalen Wohnraum zu erfüllen.
Auch harter Rock und swingender Jazz sind eine wahre Freude. Die Stimmwiedergabe ist generell sehr natürlich.
Interessant ist, dass auch höhere Pegel über längere Zeit ohne Lästigkeitserscheinungen vertragen werden. Dies ist ganz klar eine Folge der angenehmen Klangcharakteristik und der niedrigen Verzerrungen der Satelliten sowie des lupenreinen Basses.
Fazit: Chapeau!
Auch ohne Subwoofer heimsen die Piega P4 XS MK II mehr als nur einen Achtungserfolg ein.Es sind vollwertige Hi-Fi-Lautsprecher, die auch alleine sehr schön musizieren.
Das Tüpfelchen auf dem I ist natürlich die Ergänzung durch den SUB 1 MK II , der das Concerto zum Concerto Grosso werden lässt und ein hochpräzises Fundament liefert.
Egal, ob im Stereo- oder Heimkinoeinsatz: Die Piega P4 XS MKII und der SUB 1 MK II gehören zur Spitzenklasse ihrer Gattungen,.
Der Preis dieser mit höchstwertigen Materialien und Komponenten gebauten Speaker wäre auch dann noch ok, wenn sie irgendwo in dieser Welt hergestellt würden.
Dazu, dass es möglich ist, zu diesem Preis echte Schweizer Produkte anzubieten, kann man nur sagen: „chapeau!“