TESTBERICHT
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Publikationsdatum
7. September 2009
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Im Test vom 10. August haben wir den kompakten Mirage-MM6 Subwoofer bereits in Kombination mit einer 3.1 - Anlage auf Herz und Nieren geprüft.

Jetzt gehen wir einen Schritt weiter und stellen ihm Goliath gegenüber: Der ACE-Bass 3 aus dem Hause Audiopro ist etwa vier mal so gross wie der MM6. Er lässt die Erde förmlich zittern, doch wo kann der Mirage MM6 punkten? In diesem Test erfahrt ihrs.

Klassenunterschiede

Eigentlich ist es nicht ganz fair, den Mirage-MM6 Subwoofer mit dem Audiopro ACE-Bass 3 zu vergleichen, man vergleicht ja auch nicht Äpfel mit Birnen, oder besser zu erklären, VW mit Porsche.

Keine Frage, ein VW ist ein sehr gutes Auto, es bringt einem nicht bloss von A nach B, sondern besitzt meistens ein reiches Repertoire an Ausstattung und Fahrkomfort. Trotz alledem ist der VW noch kein Porsche. Nur schon beim Anblick des Porsches beginnt man in Erfurcht zu erstarren. Spätestens auf der Rennstrecke, wenn der Porschefahrer aufs Gas drückt, weiss man, dass man mit dem VW zwar zum Ziel kommt, aber nie eine Chance gegen das drei Mal teurere Auto hat.

So auch bei unserem Subwoofer-Vergleich. Wenn der Mirage MM6 mit seinen 20 x 20 x 20 Zentimeter neben dem Bulldozer von Audiopro mit seinen 39 x 46 x 39 Zentimeter steht, erschlägt der Grössere den Kleineren beinahe. Auch der Gewichtsunterschied ist erheblich. Mit 24,2 Kilogramm zu 4,6 Kilogramm bleibt der ACE-Bass auch in dieses Kategorie klar der Sieger.

Interessanterweise sorgen bei beiden Bässen eine 800 Watt Endstufe für die nötige Luftverdrängung. Dass mit den zwei 10-Zoll Kalotten des ACE-Bass etwas mehr Luft bewegt wird als mit den 6,5-Zoll Woofer des Mirage MM6, liegt aber auf der Hand.

ACE ist Trumpf

Ein Vielzahl an Anschlussmöglichkeiten, trotzdem edel und wuchtig: Nicht jedem gefällt ein so grosser Subwoofer im Wohnzimmer

Um zu erklären warum der Audiopro ACE-Bass 3 etwas ganz besonderes ist, müssen wir in der Geschichte etwas zurückschauen. Bereits 1979 nämlich beginnt die Geschichte der legendären ACE-Modelle von Audiopro.

Um einen aktiven Lautsprecher herzustellen, benötigt es einfach gesagt zwei Komponenten, den Lautsprecher (Mechanik) und den eingebauten Verstärker (Elektronik). Um diese zwei Teile zusammen zu optimieren, wendet jeder Hersteller eine etwas andere Technik an.

Die exklusiv von Audiopro angewendete ACE Bass-Technologie geht bei all den bekannten Techniken noch einen Schritt weiter. Diese im Detail zu beschreiben, ist selbst für Experten relativ kompliziert. Zusammengefasst lassen sich aber folgende Punkte anstreichen:

Mit einer elektrischen Unterstützung der Mechanik wird die bewegte Masse scheinbar erhöht, so wird eine grössere Membran simuliert.

Die Aufhängung der Membran wird (wiederum auf elektronischem Weg) zusätzlich versteift, was eine härtere und knackigere Basswiedergabe ermöglicht.

Wenn starke Bassimpulse die Membran erreichen, kann es sein, dass die Schwingspule (sie bewegt die Membran) aus dem linearen Bereich das Magnetfeldes ausschert. Dies führt zu unschönen Verzerrungen im Ton. Damit der Bass aber nicht aus dem linearen Bereich des Magnetfeld ausschert, erzeugt Audiopro mit ihrer ACE-Bass Technologie einen negativen Innenwiderstand des Verstärkers. So werden diese Verzerrungen völlig unterdrückt.

Das englische Wort ACE ist eine Abkürzung für die angewendete Technik: Amplifier Controlled Euphony (übersetzt bedeutet das "durch einen Verstärker herbeigeführter Wohlklang"). Das Wort bedeutet zugleich aber auch "Ass" und beschreibt damit treffend die technologische Spitzenstellung, die Audiopro Subwoofer seit 30 Jahren halten.

Bedienkomfort für einen Subwoofer?

Subwoofer mit Display? Beim Audiopro ACE-Bass 3 lassen sich Klangeinstellungen über das Display auf der Geräteoberseite verändern

Wenn einer der besten Hersteller von Subwoofern ein Gerät sein Flaggschiff nennt, hat dieses wahrlich etwas besonderes an sich. So auch der ACE Bass 3. Neben mehreren Anschlussmöglichkeiten können die Signale sogar zu weiteren Lautsprechern geschlauft werden.

Über den ausgeklügelter Equalizer, welcher sich bequem über das Display auf dem Subwoofer bedienen lässt, lassen sich die Klangeinstellungen des ACS-Bass 3 individuell verstellen. Einmal alles eingestellt, lassen sich die wichtigsten Funktionen sogar per Minifernbedienung bequem vom Sofa aus steuern.

Neben der eigentlichen Bass-Lautstärke und der Phase lassen sich je nach Sound die Presets für Movie, Pop, Jazz oder eben das eigens eingerichtete User-Preset einfach per Knopfdruck auswählen. So ist die ideale Dosis an Bass für jeden Geschmack und jede Situation garantiert.

Die abgegebenen Bässe sind dank den vielen technischen Details extrem präzis. Der Bass geht sehr tief, ohne dabei zu überschlagen. Bei Musik bleibt er diskret im Hintergrund, bei einem Film zeigt er dann seine wahre Grösse.

Im Test mit einem Dolby True HD Signal (Bluray: Transformers) haut einem der Audiopro ACE-Bass fast vom Sitzplatz. Explosionen, Crashs und wilde Verfolgungsjagten: Dank dem ACE-Bass 3 erlebt man dieses Vergnügen scheinbar hautnah.

Fazit

Der Audiopro ACE-Bass 3 kann mit einem Wort beschrieben werden: Gigantisch!

Der Klang, der präzise Sound, die Verarbeitung: überall wurde das Beste herausgeholt. Die Frage die sich stellt, ist lediglich: Ist einem ein Subwoofer knapp 3000 Franken wert? Brauche ich den Porsche, um von Zürich nach Bern zu kommen, oder geht das auch mit dem VW?

Der Mirage MM6 wird zwar klar in den Schatten gestellt. Obwohl er nur einen Drittel des ACE Bass kostet, ist der Mirage MM6 natürlich niemals drei Mal schlechter als der Gigant aus unserem Test. Und mal ganz ehrlich, die Freundin zieht einen 20 x 20 x 20 Zentimeter Subwoofer bestimmt vor...

STECKBRIEF
Modell:
ACE Bass 3
Profil:
Subwoofer der Extraklasse
Pro:
Sauberer Klang;Wuchtig, dennoch knackig
Contra:
Fast zu gross;teuer
Preis:
2,999.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2008
Vertrieb:
Masse:
390x458x390 mm
Gewicht:
24.2 kg
Farbe:
Titanium Grau
Bass:
2 x 10 Zoll Woofer
Bauprinzip:
Geschlossenes Gehäuse
Frequenzgang:
20-100 Hz ± 3dB
Maximale Leistung:
800 Watt