Speicherkarten
Wie eingangs erwähnt, ist eine 1GB SD Karte im Lieferumfang enthalten, was ca 90 Minuten Stereo mit 44.1 kHz/16 bit aufzeichnen lässt.
Da sich diverse Konkurrenzprodukte nicht mit SD Karten aller Hersteller «füttern» lassen, wollte ich wissen, wie der H4n auf meine Sandisk 4GB SDHC, die ich normalerweise in der Fotokamera benütze, reagiert. Das Formatieren dauerte etwas, doch dann lief alles problemlos. Gut.
USB
Normalerweise wird ein USB Gerät kurz nach der Verbindung vom Rechner erkannt. Nicht so das H4n.
Da USB auf zwei verschiedene Arten genutzt werden kann, muss man im Menü wählen, ob man die Storage oder die Interface Funktion aktivieren will.
Erst nachdem Storage aktiviert ist, erscheint die Karte als externes Laufwerk auf dem Desktop.
Eisbergspitze
Wie das 152-seitige Handbuch erahnen lässt, habe ich nur einen kleinen Teil der Möglichkeiten des H4n ausgelotet.
Dass zusätzlich noch eine riesige Palette von Effekten, Simulationen, Stimmgeräten uvm. integriert sind, macht diesen Recorder vor allem für kreative Musiker interessant.
Das mitgelieferte Cubase 4 LE zusammen mit der Tatsache, dass der H4n auch als direktes USB Audio-Interface benutzt werden kann, um Gitarre, Bass und Synthi oder aber auch andere analoge Audioquellen in den Rechner zu bringen, ist mehr als eine nette Zugabe.
Und dass diese USB-Audio-Interface Funktion problemlos funktioniert, habe ich in einem kurzen Versuch mit meinem Mac und diversen Audioprogrammen getestet. Das H4n wird (als H4) ohne zusätzlichen Treiber sofort erkannt und in die Input Liste aufgenommen.
Mängel
Ich konnte während der Testphase keine wirklichen Mängel entdecken, doch gibt es einen Schwachpunkt, den ich doch erwähnen möchte: Wenn man stark auf die Abdeckung des SD-Kartenschachtes drückt, löst dies die Karte aus, was eine allfällig eben getätigte Aufnahme ungespeichert im Daten-Nirwana verschwinden lässt.
Doch wenn man vernünftig mit dem Recorder umgeht, sollte dies nicht passieren.
Und wenn ich schon am kritisieren bin, möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass das Handbuch vielleicht wegen seiner 152 Seiten meiner Meinung nach nicht immer benutzerfreundlich verfasst wurde, dass man vieles nicht findet, diverses unerklärt bleibt und das Inhaltsverzeichnis rudimentär ist.
Schade, denn so werden einige der Möglichkeiten wohl nie oder falsch genutzt werden.
Fazit
Der Zoom H4n ist wesentlich mehr als ein Stereo-Recorder - man kann ihn getrost als «Kreativ-Maschine» bezeichnen.
Er ist stabil und übersichtlich gebaut (Ausnahme siehe «Mängel»), hat zwar gewisse Einschränkungen in den Anschlüssen, bietet dafür eine reiche Palette von Zusatzmöglichkeiten, die viele Musikerherzen höher schlagen lässt.
Die Qualität der internen Mikrofone sowie die Möglichkeit, den H4n als reines USB-Audiointerface zu nutzen, relativieren den schon günstigen Preis nochmals.
PS: Der H4n wurde mit der Softwareversion 1.01 ausgeliefert. Der Test wurde jedoch mit der Version 1.3, die jeder selbst aus dem Internet holen und auf einfache Weise installieren kann, gemacht.