Last but not least: Der Klang!
Zum Test diente ein iPhone, das mit in Apple Lossless aufgenommenen Teststücken bespielt war. Zudem wurden Klangvergleiche via Line-In angestellt und festgestellt, dass das AirPlay und Apple Lossless-Verfahren in der Tat als klanglich hochwertig bezeichnet werden können.
Jedem Lautsprechersystem, egal ob passiv oder aktiv, sollte man eine gewisse Einspielzeit gönnen, bevor man es hart auf die Probe stellt. Das ist kein Witz, sondern eine Tatsache, die sogar mit Messgeräten nachprüfbar ist. Die Aufhängung der Membranen müssen erst mal nach der Produktion und Lagerung „weichgeklopft“ werden und erhalten dann ihre vom Konstrukteur beabsichtigte Nachgiebigkeit und Flexibilität. Vor allem der Bass spielt nach der Einspielzeit kräftiger und tiefer.
Also wird dem Air One erst mal ein paar Stunden Einspielzeit gegönnt und dann wird gnadenlose Kritik geübt.
Die erste Kritik betrifft natürlich die von einem solchen System zu erwartende Stereo-Perspektive, die nie so breit sein kann, wie bei getrennten Lautsprechern.
Während andere Hersteller mit elektronischen Tricks, die mit mehr oder weniger raffinierter Phasenmanipulation ein künstliches Raumempfinden aus einer Kiste hinzaubern sollen und die nach kurzer Zeit fürchterlich nerven, hält sich AudioPro zurück.
Der Klang des Air One klingt für einen Solo-Klangproduzierer doch verblüffend offen, breit und vom System gelöst. In Sachen Sauberkeit und Transparenz kann es sogar einigen kleinen HiFi-Lautsprechern tüchtig an den Karren fahren. Und das ist schon eine kleine Sensation, wenn man sich zum Vergleich andere Docking-Stations und rein optisch so wunderbar attraktive Lifestyle-Audio-Systeme anhört.
Mehr als nur ein Hauch von High Fidelity
Das Air One bringt sogar heikle klassische Streicherklänge mit schöner Zeichnung, sehr sauber und wirklich angenehm. Da sind, dank sauberer Abstimmung und hochwertiger Chassis, absolut keine Härten oder gar grobe Verfärbungen zu hören.
Nicht nur Klassik klingt auf dem Air One sehr ansprechend, sogar Orgelmusik kommt, abgesehen vom begrenzten Raumempfinden, sehr breitbandig mit echten, aber natürlich nicht gerade abgrundtiefen Bässen. Für solche Spässe gibt es ja den Subwoofer-Ausgang!
Auch Rebecca Pidgeons glockenreine Stimme erscheint sauber und resonanzfrei. Bei jazzigen Klängen geht die Post ganz locker ab und poppig-rockige Sounds erklingen knackig und auch im Bass erstaunlich dynamisch.
Qualität vor Quantität
An der Leistungsgrenze setzen die Audio-Pro-Leute dann gekonnt schützende Limiter ein, welche die Pegelspitzen weich begrenzen und so grässlich klingende Verzerrungen und sogar Beschädigungen des Systems (und des Gehörs!) verhindern. So liefert das Air One ganz beachtliche, unverzerrte Schallpegel, die auch mal an der Hausparty tüchtig Stimmung bringen können. Zudem ist es ein Vergnügen, den „tanzenden“ Tieftonmembranen bei den Bassimpulsen einer David Sanbornes Time Again bei ihrer Arbeit zuzusehen und sich an den Resultaten der verblüffend grossen Auslenkungen der Langhub-Tieftöner auch klanglich zu erfreuen.