TESTBERICHT
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Präzise und charmant

Die Premium 3.2 ist mit dem gleichen Bändchen-Hochtöner wie die Premium-50.2-Spitzenbox bestückt. Auch bei den Bass-Mitteltönern, die mit dem Bändchen in einer 2½-Wege-Konfiguration arbeiten, wurde nicht gespart.Die Premium 3.2 ist mit dem gleichen Bändchen-Hochtöner wie die Premium-50.2-Spitzenbox bestückt. Auch bei den Bass-Mitteltönern, die mit dem Bändchen in einer 2½-Wege-Konfiguration arbeiten, wurde nicht gespart.

Da die Premium 3.2, laut Angaben von Chefentwickler Kurt Scheuch, für Räume bis ca. 30 m2 geeignet sind, dürfen sie zusammen mit dem Marantz M-CR611 in einem eher kleineren, aber akustisch guten Wohnraum zum Probespiel antreten.

Ab CD erscheinen Mozarts Klaviertrios mit Klavier, Violine und Cello mit fein gezeichnetem, ausgesprochen charmantem Klangtimbre. Von einem eher hellen,  ja bei hohen Streichern sogar leicht spitzen Einschlag der Class-D-Verstärker ist rein gar nichts zu hören. Nein, das klingt – um dieses schon etwas abgedroschene Wort zu benutzen – "analog", also geschmeidig, farbenfroh und elegant. Auch bei Stimmen betört ein feiner Schmelz, es nerven weder rauchige Kehligkeit noch übertriebene Zischlaute. Wie hier grossräumige Klangkörper in den heimischen Mini-Konzertsaal gebracht werden, ist absolut erfreulich.

Um den Class-D-Endstufen des Receivers mal punkto Leistungsfähigkeit auf den Zahn zu fühlen, dürfen sie sich an der Wiedergabe eines Konzertflügels die Zähne ausbeissen. Doch bei sogenannt "normalem Hören", also ohne die ganze Umgebung erzittern zu lassen, genügt die verfügbare Leistung vollkommen. Dasselbe brillante und dynamische Spiel auch bei Blechbläsern, die bis zu erstaunlichen Spitzenpegeln absolut sauber bleiben. Bei jazzigen und rockigen Sounds gibt sich das Bundle bis zu beachtlichen Pegeln impulsfest und kann auch mal tief im Frequenzkeller gehörigen Dampf geben.

Entfesselt

So rein zum "Gwunder" wird die Frontabdeckung abgenommen, und nun kommt das Staunen: Gerade das Bändchen-System zeigt so eine drastisch gesteigerte Feinzeichnung und Schnelligkeit bezüglich der Impulswiedergabe. Wie nun Cembalo und Gitarren-Zupfer erscheinen, kann echt begeistern. Andrerseits werden nun aber auch Eigenschaften der Class-D-Endstufen hörbar. Nicht nur hohe Streicherlagen, auch Stimmen kommen nun etwas unterkühlt, was bei montierter Front nicht aufgefallen war. Bei Beckenimpulsen jedoch wird ein wahres Feuerwerk an Klangfarben hörbar. Wie knackige Gitarrenriffs durch den Abhörraum brausen, lässt aufhorchen. Die sehr stabile Frontverkleidung mit einem Lochgitter samt Stoffbespannung hat also einen gewissen Weichzeichnereffekt, der sich in Kombination mit dem M-CR611 absolut positiv auswirkt.

Nun liegt es natürlich auf der Hand, auch mal andere Verstärker an die Premium 3.2 zu schalten. Und da zeigen sich recht deutlich hörbare Unterschiede. Am Vintage-Class-A-B-Verstärker Forte Audio (F44-Vorstufe und Model-6-Endstufe) präsentiert sich das Klangbild in einem deutlich wärmeren Gewand. Auch wird der Bassbereich, der am M-CR611 nicht von schlechten Eltern war, nochmals deutlich straffer und sogar noch tiefer. Bei der Kombination mit weiteren Verstärkern können die Premium 3.2 die Eigenschaften dieser grossen und kleinen Kraftwerke sehr schön aufzeigen. Die Premium 3.2 gehören offenbar zu den sehr hochwertigen Schallwandlern, die aufgrund ihrer präzisen Wiedergabeeigenschaften die Charakteristika der sie antreibenden Verstärker deutlich aufzeigen können.