Mini-Wolkenkratzer mit High-End-Allüren
Die Premium 3.2 sind mit den gleichen Swiss-Made-LDR-Bändchen 2642 MKII bestückt wie die grössten Boxen dieser Serie, die mit einem Paarpreis von 8000 Franken nicht ganz billigen Premium 50.2. Gespart wurde bei der Premium 3.2 jedoch auch nicht bei den Bass-Mitteltönern, die eine Eigenentwicklung sind, aber in Fernost gefertigt werden. Während beide Chassis im Bassbereich parallel arbeiten, verabschiedet sich das untere Chassis bei 150 Hz. So strahlt nur das obere Chassis die mittleren Tonlagen ab. Diese Technik wird denn auch als 2½-Wege-System bezeichnet.
Das hochwertige Gehäuse ist in Aluminium geschliffen, schwarz eloxiert oder weiss lackiert erhältlich. Es besteht aus einem massiven Strangprofil, das man mit einer aufwendigen Verstrebung und Bedämpfung weitestgehend schalltot gemacht hat. Dies spürt man mit dem bekannten "Handauflegen" an verschiedenen Stellen des Lautsprechers, während lautstarke Musik gespielt wird. Auch bei markanten Schallpegeln bleibt das Gehäuse bemerkenswert ruhig. Die im Vergleich zu Holzgehäusen dünnen Aluwände machen diese schlanke Form mit einem gehörigen Innenvolumen erst möglich. So wäre eine Holzbox mit dem gleichen Volumen deutlich grösser ausgefallen. Und das will ja vor allem die stilbewusste Dame des Hauses ganz und gar nicht.
Die Standflächen dieser rund ein Meter hohen, schon fast beängstigend schlanken Säulen können bei Bedarf durch die Bodenplatte LTD Premium 3.2 (690 Franken das Paar) vergrössert und die Säulen standfester gemacht werden. Trotzdem: Die Säulen eignen sich denkbar schlecht als Geh-Hilfestützen für noch nicht ganz standfeste Kleinkinder.
Mit den Pfoten ist verboten!
Die glänzende, hauchdünne und federleichte Membran des Bändchens übt seit jeher eine unwiderstehliche Anziehung auf neugierige Finger aus. Die Alumembran reagiert denn auch hochsensibel auf Berührungen und geht schnell kaputt. Der Frontgrill ist denn auch ein perfekter Schutz gegen Fingerchen, die der Versuchung nicht widerstehen können, die Festigkeit dieses technischen Meisterwerkes zu ergründen.
Wer den Frontgrill abgenommen hat, braucht starke Finger, um ihn wieder zu montieren. Das müsse so sein, meinen die Piega-Laute, sonst beginne der Frontgrill bei lautstarker Musik zu scheppern. Doch bei abgenommenem Frontgrill macht sich noch etwas ganz anderes bemerkbar. Doch davon mehr im Hörtest...