Handhabung
Die Nikon D810 macht in ihrer Handhabung und Bedienung einfach Spass pur. Einerseits trägt hier die wie angegossene Form bei, dank welcher die grosse Kamera mit fast 1 kg Eigengewicht gut zu halten ist. Besonders der ergonomische Griff und die gut haftende, aber nicht klebende, gummierte Oberfläche tragen einiges dazu bei.
Andererseits liegt es auch am durchdachten Bedienkonzept mit klarer Struktur und guter Positionierung der Bedienelemente. Obwohl ich als Tester mit Canon Kameras gross geworden bin, habe ich mich schnell mit dem Konzept von Nikon angefreundet. Taster weisen klare Druckpunkte auf, und die Drehräder lässen sich mit einem klaren haptischen Feedback nutzen. Was auffällt, ist das nicht vorhandene Drehrad für das Fotoprogramm. Dieses wird mittels MODE-Taste und dem hinteren Drehrad gewählt - zur Verfügung stehen die folgenden, üblichen Modi: P (Programm), S (Shutter = Zeitvorwahl), A (Aperture = Blendenvorwahl) und M (Manuelle Wahl von Blende und Zeit).
Gut erreichbar und dominant platziert sind oben links Direkttasten für Qualität, Weissabgleich, ISO-Empfindlichkeit und Belichtungsmessung. Darunter befindet sich das Wahlrad für die verschiedenen Aufnahmemodi: S (Single = Einzelaufnahme), C-L und C-H (Continous Low und High = langsame und schnelle Serienaufnahme), Q und Q-C (Quiet und Quiet-Continous = Leise und Leise-Serienaufnahme), Selbstauslöser (die Vorlaufzeit wird im Menü eingestellt) und M-UO (Mirror Up = Spiegelvorauslösung).
Display und Menü
Das Display auf der Rückseite der Kamera wird bereits ab Werk mit einer Plexiglasabdeckung ausgeliefert. Das ist vorbildlich. Ist das Display erst einmal zerkratzt, sitzt der Ärger tief. Die Abdeckung macht auf jeden Fall Sinn. Das 3,2 Zoll Display verzichtet auf den mittlerweile üblichen "Schnickschnack" von Einsteigerkameras: Weder Touchscreen, noch klapp- oder schwenkbar und auch keine automatische Helligkeitseinstellung wurden integriert. Auf jeden Fall ist es sehr hell und auch in der Sonne gut einsehbar; dafür sollen gemäss Nikon weisse Subpixel sorgen. Praktisch für eine seriöse Bildkontrolle: Die Displayfarben lassen sich einstellen und können auf den heimischen Bildschirm angepasst werden.
Nicht ganz Einsteiger- beziehungsweise Umsteiger freundlich ist das unübersichtliche Menü. Zahlreiche Optionen stehen in einer leicht unterteilten Liste zur Verfügung; das erschwert den Umstieg von anderen Herstellern sehr. Am wichtigsten ist sicher das noch übersichtliche Aufnahme-Menü, während man das System-Menü grundsätzlich nur einmal nach der Erstinbetriebnahme einstellen muss. Besonders umfangreich wird es im Menüpunkt "Individualfunktionen", in welchem es sieben weitere Untermenüs (Autofokus, Belichtung, Timer/Belichtungs-Speicher, Aufnahme & Anzeigen, Belichtungsreihen & Blitz, Bedienelemente und Video) gibt. Man muss hier aber auch anfügen, dass der geübte Fotograf in fast allen Punkten ohne zusätzliche Informationen klar kommen dürfte. Man sieht auch, dass die D810 auf den Profi ausgerichtet wurde, wer also von einem kleinere Gerät umsteigt, darf hier etwas Zeit investieren.