TESTBERICHT
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Klassisches X-Konzept

Etwas anders: Die traditionelle Bedienung über mechanische Wahlräder und den Blendenring ist zuerst ungewöhnlich, aber nach kurzer Zeit sehr effizient.Etwas anders: Die traditionelle Bedienung über mechanische Wahlräder und den Blendenring ist zuerst ungewöhnlich, aber nach kurzer Zeit sehr effizient.

Wer bereits eine Kamera aus der Fujifilm X-T- oder X-Pro-Serie besitzt, wird auch mit der X-H1 gleich loslegen können. Doch Foto-Einsteiger oder -Umsteiger von anderen Systemen müssen sich erst mit der X-Bedienungsphilosophie anfreunden.

Ein Programmwahlrad mit P, S, A, M oder intelligenter Automatik gib es nicht. Ebenso fehlen Symbole für Porträts, Landschaften oder Sport. Die X-H1 möchte ganz klassisch bedient werden. Dazu stehen vier mechanische Wählräder auf der Kameraoberseite, je ein Einstellrad auf der Vorder- und Rückseite, mehrere Knöpfe sowie ein Joystick zur Verfügung. Hinzu kommen sechs frei belegbare «echte» sowie vier Touch-Funktionstasten, die mittels Wischbewegung über den Bildschirm ausgelöst werden.

Man kann damit die Einstellungen direkt ändern, ohne das Auge vom Sucher nehmen zu müssen. Auch die Menü-Navigation lässt sich so ausführen, denn die X-H1 verfügt über einen wirklich guten 1,27 cm (0,5 Zoll) grossen OLED-Sucher mit 3,69 Millionen Bildpunkten.

Damit kann gleich das eben geschossene Foto betrachtet werden, ohne die Kamera von der Nase zu nehmen und aufs Display schauen zu müssen. Und die Aufnahmen lassen sich auch unter gleissender Sonne sicher im Sucher beurteilen. Wer dies schon mal auf dem Display einer Spiegelreflexkamera versucht hat, bei denen es ja anders nicht geht, wird den elektronischen Sucher sehr zu schätzen wissen.

Wer die «ersten Schritte» im Handbuch gelesen hat, weiss nun, dass es keine Voll-Automatik mit Szenenerkennung gibt. Am nächsten kommt dem die Programmautomatik, eben der Modus P, kombiniert mit der automatischen ISO-Wahl durch die Kamera.

Den Programm-Modus stellt man ein, indem das Belichtungsrad auf der Kameraoberseite und der Blendenring am Objektiv auf A gedreht werden. Nun erscheint ein P im Display und man kann wie gewohnt weitere Zeit-Blenden-Kombinationen, welche die gleiche Belichtung bewirken, per Drehrad auswählen (Programm-Shift).

Durch die entsprechenden Einstellungen an Blendenring und Belichtungsrad werden auch die übrigen Modi S, A und M erreicht. Belichtungskorrekturen gelingen über Halten der kleinen Plus/Minus-Taste neben dem Auslöser und dem Drehen des hinteren Rädchens.

Ich habe dies nicht recht hingekriegt und deshalb im Menü die Taste so umkonfiguriert, dass sie nach einmaligem Drücken in der Belichtungskorrektur blieb und ich mittels vorderem Drehrad den Wert ändern konnte. Das vordere Rädchen wählte ich, weil es mir mit dem Daumen nie recht gelang, das hintere Rad sicher zu verstellen. Andere Fotografen werden da vermutlich weniger Mühe haben.

Dies zeigt jedoch auch deutlich, dass sich die X-H1 sehr weitreichend den Bedienungswünschen des Benutzers anpassen lässt. Je nach Gusto lässt sich ein Mix aus mechanischer und elektronischer Bedienung konfigurieren.

Neben den Funktionstasten lässt sich auch beim Schnellmenü bestimmen, welche Elemente angezeigt werden sollen. Wem dies noch nicht ausreicht, darf unter «Mein Menü» seine eigenen, häufig verwendeten Optionen zusammenstellen.

Fujifilm X-H1: Menü zur Anpassung der Funktionstasten.
Fujifilm X-H1: Menü zur Anpassung der Funktionstasten.
Fujifilm X-H1: Menü zur Anpassung der Funktionstasten. Wählbare Einstellungen für Funktionstaste Fn5.
Fujifilm X-H1: Menü zur Anpassung der Funktionstasten. Wählbare Einstellungen für Funktionstaste Fn5.
Fujifilm X-H1: Menü zur Anpassung der Bedienräder.
Fujifilm X-H1: Menü zur Anpassung der Bedienräder.
Fujifilm X-H1: Menü zur individuellen Anpassung des Schnellmenüs.
Fujifilm X-H1: Menü zur individuellen Anpassung des Schnellmenüs.
Übersicht zu diesem Artikel
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STECKBRIEF
Modell:
X-H1
Profil:
Spiegellose Systemkamera mit 24,3 Megapixel Auflösung, ausgezeichnetem Stabilisator und hochauflösendem Sucher, sehr guter Bildqualität direkt aus der Kamera (JPEG), schnellem Autofokus, 4K-Cinema und 4K/UHD-Videoaufnahme. Etwas gewöhnungsbedürftige Bedienung.
Pro:
5-Achsen-Bildstabilisierung
OLED-Sucher
Bildqualität der JPEG-Datei
Klapp- und schwenkbares Touchdisplay
Weicher leiser Auslöser
AF-Geschwindigkeit
Analogfilm-Simulationen
4K-Cinema- und UHD-Video
F-log-Video
Spritzwasser- und staubgeschützt
Contra:
Gewicht und Grösse im Vergleich zu Vorgänger
Display nicht Selfie/Youtuber-tauglich
Kopfhörerbuchse an optionalem Batteriegriff
Kein separater Videoauslöser
Eingeschränkte Videoaufnahmezeit
kein 10-Bit-Videoformat (weder intern noch extern)
Akkuverbrauch
Preis:
2,198.00 CHF
Hersteller:
Jahrgang:
2018
Vertrieb:
Masse:
139,8 x 97,3 x 85,5 mm
Gewicht:
0,673 kg
Farbe:
Schwarz
Auflösung:
24,3 Millionen Pixel
Bildsensor:
Fujifilm APS-C X-Trans CMOS III
Datenformat:
JPEG, RAW
Digitalzoom:
nein
Empfindlichkeit ISO:
200 – 12'800, erweiterbar auf 100, 125, 160, 25'600, 51'200
Kitobjektiv:
-
LCD Monitor:
3,0 Zoll (7,6 cm) Touchscreen-LCD, 3-Wege verstellbar
Pixel:
1,040 Mio. Bildpunkte
Schnittstelle:
Micro-USB 3.0, Micro-HDMI, Mikrofon, Fernbedienung
Speichermedien:
SD/SDHC/SDXC-Speicherkarten
Verschlusszeit:
4 – 1/32'000 Sek., Bulb 60 Min.
Videoaufnahme:
Cinema 4K, UHD, 25/24p, FHD 60/50p, h.264 MOV