Soundcheck
Ich hörte die Spendor A2 mit dem «Cyrus-One-Vollverstärker (890 CHF)» und mit dem Lavardin IS-X Réference (ca. 4500 CHF). Obwohl der Testbericht des Cyrus One erst Mitte November publiziert wird, war er bereits in der Mache, als ich mit den Spendors begann. Die Kombination ist besonders interessant, weil man damit bei unter 3000 CHF für Verstärker und Lautsprecher landet. Der Lavardin entspricht dem preislich oberen Limit eines Vollverstärkers, den man mit einer Spendor A2 paaren würde.
Hörerlebnis
Mit dem Cyrus One ergab sich eine verblüffend gute Kombination. Der Amp hatte ein leichtes Spiel mit den A2. Die Kombination spielte richtig laut, verzerrungsfrei, und das in einem akustisch gut bedämpften Raum vom 60 m2. Die Lautsprecher standen frei, leicht angewinkelt und in einem gleichseitigen Dreieck von 3 Metern zum Hörplatz.
Aufgrund der geringen Höhe der A2 lag die Hochton-Achse deutlich tiefer als die Achse meiner Ohren, ausgehend von einem typischen Sessel. Das hatte keinen Einfluss auf die Höhe der Klangbühne. Ich befand mich also auf Ebene mit den Akteuren und glaubte nicht etwa, auf sie herabzuschauen. Die Klangbühne war überzeugend gross und geräumig. Sie unterschied sich nicht von wesentlich grösseren Lautsprechern im Hörraum.
Die Platzierung der Musiker war präzise. Sie waren «anwesend». Die A2 sind in der Lage, obwohl man es ihnen nicht zutraut, grosse Klangkörper (Orchester) überzeugend in den Raum zu stellen, ohne diffuse Effekte oder Hin- und Herwandern von Solisten, die das bei der Aufnahme bestimmt nicht machten. Solche Effekte sind bekannt und rühren von Phasen- und Zeitfehlern her. Die gibt es nicht bei den A2.
Die Spendor A2 sind tonal auf eine dezente Überpräsenz bei den Mitten abgestimmt. Davon gehe ich aus. Auch der Grundtonbereich bestimmt das Geschehen recht deutlich. Dadurch entstehen eine betörende Aura bei Stimmen und diese Wärme, die ich als sehr angenehm und organisch empfinde. Der Hochton löst das Geschehen wunderbar auf und drängt sich nicht zu stark ins Bewusstsein. So entstand der Eindruck eines ausgewogenen, integren Klangs.
Der Bass reicht tief, meine Herren (und Damen). Ich fragte mich echt, wo der herkommt. Dazu eine verblüffende Dynamik und daraus folgend viel Spass und Freude. Die Füsse wippten.
Der Lavardin machte es noch besser. Das war aber nicht mehr entscheidend. Die Spendor A2 klingen wahrscheinlich an fast jedem Verstärker gut.